Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Earth Girl. Die Prüfung

Earth Girl. Die Prüfung

Titel: Earth Girl. Die Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
Vom Netzwerk:
Typisch. Zum Glück war ich während der nächsten zwei Wochen viel zu glücklich, um mich über triviale Mailingfehler aufzuregen.
    Wahrscheinlich hört es sich total schrumpfhirnig an, aber ich hatte mich noch nie so gefühlt. Ich war nicht nur glücklich, ich war selig entspannt. Das mit Fian und mir war etwas ganz Besonderes. Zumindest fühlte es sich für mich so an, und er schien es genauso zu empfinden. Unser erstes Problem hatten wir an dem Tag, als ich draußen auf der Ausgrabungsstätte einen Unfall hatte. Etwas tief im Untergrund gab plötzlich nach, und es kam zu einem gewaltigen Einsturz. Fian reagierte schnell, aber er schaffte es nicht mehr, mich ganz aus der Gefahrenzone zu bringen. Ich wurde von fallenden Trümmern mit nach unten gerissen und darunter begraben.
    Das war natürlich schon gruselig. Das Material meines Anzugs aktivierte sich so abrupt, dass ich bewusstlos wurde, und als ich zu mir kam, konnte ich mich weder bewegen noch etwas sehen. Der Anzug wurde eng an mich gepresst, sodass mir das Atmen schwerfiel. Da das System es als leichten Zwischenfall registrierte, hatte die Kommunikationseinheit automatisch auf Notruf geschaltet. Mein Anzug quäkte Mayday-Signale, Playdon rief mich über den Teamkanal, und die Aufsichtsbehörde redete über den automatischen Notfallkanal mit mir.
    «Mir geht’s gut», meldete ich, nachdem ich den ersten Schrecken rasch überwunden hatte. Bei den Schulausflügen war ich schon ein paarmal verschüttet worden, daher kannte ich den Ablauf. Trotzdem ist es immer beruhigend, die Stimmen der Retter zu hören. «Geht’s dem Team gut? Wie tief liege ich?»
    «Das Team befindet sich auf dem Clearway in Sicherheit», antwortete Playdon. «Sie liegen nur unter einigen Betonteilen, aber das sind große Brocken.»
    «Hier spricht die Aufsichtsbehörde. Benötigen Sie Unterstützung, Asgard  6 ?»
    «Hier spricht Asgard  6 », sagte Playdon. «Wir sollten das in fünfzehn Minuten behoben haben. Ich setze bereits selbst Marker an die Trümmer.»
    «Aber bringen Sie mir meinen sauberen Arbeitsbereich nicht in Unordnung», warnte ich halb im Scherz und wartete ab.
    Es dauerte vermutlich nur zehn Minuten, dann saß ich schon wieder bei Fian auf dem Support-Schlitten und ließ das Prüfprogramm des Anzugs laufen. Es handelte sich wirklich nur um einen kleineren Unfall, aber Fian nahm das Ganze ziemlich mit. Ich versicherte ihm, dass er seine Sache echt gut gemacht hatte, denn schließlich hatte er mich vor dem richtig großen Einsturz bewahrt, aber er hatte den Rest des Tages grässliche Laune.
    An jenem Abend schauten wir zusammen in meinem Zimmer ein Vid und plötzlich … Bis dahin hatten wir unsere Grenzen ganz klar abgesteckt. Wie weit ein anständiges Vertragsmädchen oder ein braver Vertragsjunge gehen, definiert jeder für sich anders. Fian und ich kannten unsere persönlichen Grenzen, aber jetzt flippte er ein bisschen aus. Ich wehrte mich, und er kam wieder zur Vernunft, entschuldigte sich und zog sich in sein Zimmer zurück. Ich war mir nicht ganz sicher, was das jetzt für uns bedeutete. Entsprechend schlecht schlief ich in dieser Nacht.
    Am nächsten Morgen saß ich in meinem Zimmer und wartete nervös darauf, ob er wie immer auftauchen würde. Er brachte nämlich jeden Morgen unser Essen auf einem Tablett, und wir quatschten während des Frühstücks. Der vergangene Abend hatte auf jeden Fall eines deutlich gemacht: Fian mochte zwar die Vorstellung gut gefallen, dass ihn eine Frau zu Boden wirft und küsst, aber er war durchaus in der Lage, selbst die Initiative zu ergreifen.
    Es klopfte an der Tür, und Fian kam mit dem üblichen Frühstückstablett herein. Er ließ sich auf dem Fußboden nieder und fing an zu essen. Ich beschloss, dass er heute halbwegs vernünftig und ungefährlich wirkte, setzte mich neben ihn und begann ebenfalls zu essen.
    «Tut mir leid wegen gestern», nuschelte er. «Das waren die Nachwirkungen davon, dass ich zusehen musste, wie du verschüttet wirst. Ich hatte solche Angst und –»
    «Das war keine wirklich gefährliche Situation. Ich lag nicht tief unten, und es gab genug Leute, um mich auszugraben. Erst wenn alle verschüttet werden, wie bei Cassandra  2 , hat man wirklich ein Problem.»
    «Ich hatte trotzdem Angst», gestand Fian. «Ich dachte, ich hätte dich verloren, und da wurde mir klar, wie wichtig du mir bist. Und als wir dann hierher zurückkamen, da konnte ich mich irgendwie nicht mehr bremsen.»
    Ich kicherte. «Das

Weitere Kostenlose Bücher