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Echtzeit

Echtzeit

Titel: Echtzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Reitz
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fraulichen Rat. Sag mal, hast du getrunken?«
    »Und wenn schon ...« Tom verlagerte sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen. »Isch bin ein erwachsener Mann ...« Tom drehte sich zum Gehen um und knallte mit der Schulter an den Türrahmen. »Au! Verdammte Scheiße!«, brüllte er.
    Lolli seufzte tief, raufte kurz seine Haare und packte dann Toms Arm. »Komm rein. So kann ich dich nicht mehr gehen lassen.«
    In der Küche verpflanzte er Tom auf einen Stuhl, schenkte ihm eine Tasse Kaffee ein und setzte sich dann ebenfalls an den kleinen Küchentisch.
    Tom schüttete sich die halbe Zuckerdose in seinem Kaffee, sodass dieser überlief. »Ich hab's total versaut!«
    Lolli nahm seine Brille ab und putze die Gläser mit dem Saum seines T-Shirts. »Ja, das hast du.«
    »Ich ...« Tom stockte, leckte seinen Teelöffel ab und rührte dann den Kaffee nochmals in aller Ruhe um, während in ihm ein Orkan tobte. Verdammt nochmal. Was machte er eigentlich hier? Warum tat er sich das ständig selber an? Klar, er liebte sie, das hatte er schon immer. Nur musste er sich deswegen wieder und wieder verletzen lassen? Sich demütigen und ihren Folterungen aussetzen?
    »Okay, da du es nicht sagst, mache ich den Anfang: Du bist wegen Nina hier!« Lolli setzte die Brille wieder auf und musterte Tom von oben bis unten, doch dieser blieb immer noch still. »Hör zu Tom, du bist echt ein verdammt netter Kerl und ich arbeite sehr gern mit dir zusammen, aber ich weiß nicht, was genau du dir von mir erhoffst.«
    »Sie mauert mir gegenüber.« In diesen Worten war all seine Verzweiflung und seine Hilflosigkeit verpackt. »Lässt mich nicht mehr mit ihr reden.«
    Lolli konnte sich gerade noch ein Lachen verkneifen. Er kannte Tom schon lange, hatte ihn aber noch nie betrunken erlebt. Als er endlich begriffen hatte, was Tom ihm zu sagen versuchte, zuckte er mit den Schultern. »Was hast du erwartet? Dass sie sich gleich wieder an dich ranschmeißt?«
    »Nein, nichst soho. Ich hab … hab ... also ich hadde ... mit uns abgesch...schlossen, aber ...«
    »Aber du kommst nicht von ihr los.« Lolli seufzte tief. »Ich hätte es echt besser wissen müssen, als ich vorgeschlagen habe, das Studio zu viert aufzuziehen.« Wieder nahm er seine Brille ab und legte sie auf den Tisch. Mit beiden Händen rieb er sich die Augen und raufte sich anschließen wieder mal die Haare. »Wenn du das verbockst, Nowak«, er schob seine Brille wieder auf die Nase, »dann mach ich dich höchstpersönlich kalt.« Er stand auf. »Los, komm mit.«
    Tom folgte ihm aus der Küche direkt ins Bad. Dort schob Lolli ihn ohne Vorwarnung in die Dusche und stellte die Brause auf eiskalt ein. Schlagartig war Tom wieder hellwach und fluchte, dass sich die Balken bogen. Scheißkerl war noch eines der harmlosesten Wörter, die seinen Mund verließen.
    Nachdem er sich das eine Zeit lang angehört hatte, drehte Lolli das Wasser ab und drückte Tom ein Handtuch in die Hand.
    »Du hast es echt verbockt! Immer wieder und wieder«, warf Lolli ihm vor, während Tom mühsam versuchte, sich abzutrocknen.
    »Ich?«, schnauzte er zurück. »Ich habsch imma versuscht, es recht zu machen …«
    Lolli sah ein, dass er heute so nicht mehr weiterkam. »Zieh dich aus. Du pennst heute in meinem Bett und morgen klären wir die Sache ein für alle Mal.«
     
    »Verdammt. Lolli, du bist ein Arschloch!«, hörte Tom Nina brüllen.
    »Nina, lass mich doch erklä…«, bevor Lolli den Satz beenden konnte, war die Tür mit einem lauten Knall ins Türschloss geknallt.
    Es dauerte nur wenige Sekunden, da kam er ins Zimmer gestürmt. »Los, aufstehen!« Er zog Tom unwirsch die Decke vom Körper.
    Dieser öffnete die Augen und kniff sie sofort wieder zu, als er wahrnahm, dass die Sonne schien. »War das eben Nina?«, fragte er.
    »Ja!«, blaffte Lolli ihn an und seine Augen funkelten böse. »Sie hat dich hier drin nackt gesehen und glaubt jetzt, wir beide hätten was miteinander.«
    »Waaassss?« Tom knurrte ihn an »Du Vollpfosten!«
    »Wer ist hier wohl der Vollpfosten?«, motzte Lolli zurück. »Du bist doch der Idiot, der hier nachts besoffen auftaucht, weil er kein Rückgrat hat!«
    Mit einem Satz sprang Tom aus dem Bett und stand nun splitterfasernackt vor Lolli. »Du … du weißt doch gar nicht, wovon du redest. Ich habe immer zu ihr gestanden. Aber sie wollte mich nicht!«
    Lolli fing plötzlich an, zu lachen. »Naja, stehen«, er prustete wieder los, »tut hier grad was ganz anderes.« Sein Blick hing

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