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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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weiter. Versuchte, nicht nachzudenken. Versuchte, nicht zu hoffen, aber betete insgeheim, dass diese Männer seinen Taschenspielertrick nicht durchschaut hatten. Bis zum Tor war es ein weiter Weg.
    La Bruzcas Stimme ertönte. »Warte einen Moment, mein Freund«, rief er. »Wir sind noch nicht fertig hier.«
    Hawker erstarrte. La Bruzcas Tonfall ließ keinen Spielraum. Er holte tief Luft und drehte sich um.
    La Bruzca lächelte und rieb sich die Hände, dann trat er auf Hawker zu. »Vielleicht kann ich dich für etwas anderes interessieren.«
    Hawker legte den Kopf schief. »Wofür, zum Beispiel?«
    La Bruzca setzte ein feistes Lächeln auf, und für einen Augenblick sah Hawker einen Krämer, einen Verkäufer an einem Marktstand und nicht einen internationalen Waffenhändler.
    »Sag, mein Freund«, sagte er. »Was für einen Wagen fährst du gerade?«

3
    Eine halbe Meile von La Bruzcas Lagerhaus entfernt ragte ein zerklüfteter Hügel mit mächtigen Bäumen und freiliegendem grauen Fels auf. Die Einheimischen nannten ihn den Märtyrerhügel, da die kuppelförmige Erhebung während des serbisch-kroatischen Kriegs wiederholt bombardiert wurde und schon tausend Jahre zuvor ein blutiges Schlachtfeld in den ethnischen Kämpfen um dieses Land dargestellt hatte. Jetzt stand der Märtyrerhügel still da, friedlich wie der Rest des Landes.
    Inmitten dieser Stille kauerte ein Mann unter einer Tarndecke und beobachtete. Bleich wie ein Knochen, mit rasiertem Schädel, eingefallenen Augen und straff gespannter Gesichtshaut hielt er ein Fernglas an die Augen und suchte die Straße vor dem Lagerhaus ab.
    Keine Bewegung bisher, keine Schüsse oder Schreie. Genau wie er es vermutet hatte. Aber auch keine Antworten. Und auf der Suche nach Antworten war er hierhergekommen.
    Mit gewaltigem finanziellem Aufwand hatte dieser Geist von einem Mann die Information über La Bruzca und seine Raketen aufgedeckt. Er hatte sie bei den richtigen Parteien durchsickern lassen – und nur bei den richtigen Parteien. Und dann war er gekommen, um die Wahrheit zu erfahren.
    Da er nichts anderes zu tun hatte, als zu warten, ließ er das Fernglas sinken und rieb an einer dunklen Tätowierung, die seinen Hals verunstaltete. Sie verdeckte eine Narbe, wo jemand vor achtzehn Monaten versucht hatte, ihm die Kehle aufzuschlitzen; eine Erinnerung daran, dass er überall Feinde hatte, auf allen Seiten.
    Früher war er ein mächtiger und angesehener Mann gewesen, der einen wohlbekannten Namen und einen Titel getragen hatte. Andere Leute hörten ihm zu, befolgten seine Befehle. Aber wie der Mann, den er hier beobachtete, war der tätowierte Mann jetzt ein Ausgestoßener. Anders als bei dem Mann dort unten würde die Weltöffentlichkeit ihm seine Verbrechen jedoch nicht vergeben. Und das hatte sich tief in seine Seele gebrannt.
    Dann sei es eben so, dachte er. Gehasst und gefürchtet zu werden, war etwas, womit er sich abfinden konnte. Besser als zu betteln wie ein Wurm im Staub. Lieber in der Hölle herrschen, als im Himmel dienen.
    Nach Verlassen des Krankenhauses, wo man ihm den Hals zusammengenäht hatte, tötete er den Mann, der ihm den Schnitt zugefügt hatte. Er schoss ihn an, erstach ihn dann mit seinem eigenen Messer und ließ ihn auf der Straße vor seinem Haus liegen. Es war ein Moment der Befreiung gewesen.
    Im Laufe seines Lebens war der tätowierte Mann für Dutzende von Tötungen verantwortlich gewesen. Männer, Frauen, selbst Kinder waren in seiner Zuständigkeit gestorben. Die meisten waren als Kollateralschäden ums Leben gekommen. Ein paar auf direkten Befehl. Aber das waren Taten gewesen, die weit entfernt und um mehrere Ecken geschehen waren. Damals hatte er sich gefühlt wie ein König, der Bauern opferte. Sich persönlich zu rächen brachte dagegen Befriedigung und ein Schwindelgefühl von Macht.
    Jetzt würde er sich an allen rächen, die ihm unrecht getan hatten. Wenn er nicht Teil der Welt sein konnte, würde er sie zerstören und alles, was gut in ihr war.
    Er wählte einen neuen Namen: Draco – lateinisch für Schlange, Teufel. Diejenigen, die ihm jetzt halfen, arbeiteten nicht für ihn, sondern beteten ihn an. Sie waren Parias wie er selbst. Verlorene Seelen. Er nahm sie auf und wurde zu ihrem Meister, zu dem, der ihnen einen neuen Weg zeigte. Es machte alles komplizierter, aber es war notwendig. Ein Mann konnte die Welt nicht im Alleingang bestrafen. Er brauchte eine Armee.
    Wenn sein Plan Wirklichkeit wurde, würde die ganze Welt den

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