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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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Schmerz spüren, auch jene, die sich ihm hingaben. Sie würden nichts begreifen, bis es zu spät war, das war das Schicksal aller, die folgten. Aber die anderen würden verstehen, und sie würden wissen, wer sie besiegt hatte.
    Eine Gruppe besonders würde die ganze Wucht seines Zorns zu fühlen bekommen. Und um sicher zu sein, dass er die richtigen Ziele ins Visier nahm, musste er die Wahrheit kennen, er musste das Gesicht des Mannes sehen, der La Bruzcas Ruf gefolgt war.
    Ein Garagentor auf der Seite des Lagerhauses ging auf, und La Bruzcas Schläger schoben eine weiße Limousine in die Zufahrt. Sie glänzte in der Sonne wie polierter Marmor.
    Draco hob das Fernglas an die Augen und sah, wie ein Mann den Tank mit ein paar Litern Benzin aus einem Plastikkanister füllte, während ein zweiter etwas aus dem Kofferraum holte.
    La Bruzca kam als Nächster heraus, gefolgt von dem Mann mit der Lederjacke, der die Tür des Wagens öffnete, als gehörte er ihm. Er blieb mit einem Fuß auf der Einstiegsleiste stehen, ein Arm ruhte auf dem Dach, der andere hielt den Rahmen der offenen Tür.
    Draco stellte scharf und sah, wie sie ihre Lippen bewegten und lachten, alles ohne Ton oder Zusammenhang. Das Lächeln des Mannes in der Lederjacke strahlte Arroganz aus und ließ die Galle in Draco aufsteigen. Und dann drehte sich der Mann um und blickte den Hügel hinauf, fast genau in seine Richtung.
    Die Wahrheit war kundgetan. Die anderen nannten diesen Mann Hakwer, aber Draco kannte seinen echten Namen. Und wenn er wegen La Bruzcas Raketen gekommen war, stand zweifelsfrei fest, für wen er jetzt arbeitete. Sie hatten ihm vergeben.
    Draco hatte seine Antworten erhalten. Die Schlange würde den Falken verschlingen, aber erst nachdem sie alles vernichtet hatte, was ihm teuer sein mochte.

4
    Dreißig Minuten nach Ende des Treffens hielt Hawker in dem funkelnden Jaguar vor dem Hotel Excelsior in Dubrovnik. Er stieg aus, warf dem aufgeregten Jungen die Schlüssel zu und ging hinein.
    Er durchquerte rasch die Lobby und stieg die breite Treppe zum zweiten Stock hinauf, wo es ein Sterne-Restaurantmit Blick auf den Hafen gab.
    Die Aussicht war atemberaubend. Das Hotel stand direkt am Wasser, es ragte aus der Hafenmauer und erhob sich mehrere Stockwerke empor, als gehörte es zur Befestigung des Hafens. Das Dorade war das Flaggschiff-Restaurant des Hotels und wies unter anderem einen schmalen Balkon auf, der an dem Gebäude entlanglief, mit Blick auf den Hafen und die Festung Lovrijenac.
    Essen und Service hatten europaweit Preise gewonnen. Ein Jammer, dachte Hawker, denn wenn er ehrlich war, war es an ihn vergeudet. Essen war Essen, man aß, um zu überleben, und wenn es gut schmeckte, umso besser, aber im Allgemeinen achtete er wenig darauf.
    Andererseits brauchte er einen Ort, wo er sitzen, warten und beobachten konnte. Sofort aus Kroatien abzureisen würde verdächtig aussehen, doch auf die geringe Chance hin, dass La Bruzca sein Täuschungsmanöver doch noch entdeckte, wollte Hawker den Ärger kommen sehen, und der Tisch am Ende des Balkons gestattete ihm einen Blick auf das Meer und die Straße, die zum Hotel führte.
    Er würde sitzen, essen und die Zeit verstreichen lassen. Eine Flasche Wein auf dem Tisch würde kaum angerührt werden, und dann würde er sich auf sein Zimmer zurückziehen, die Verschiffung des Jaguars arrangieren und ein Taxi zum Flughafen nehmen. Sein Zimmer war bezahlt für die Nacht, doch es würde leer bleiben.
    Wenn er so lange durchhielt, bedeutete das, La Bruzca hatte keine Ahnung, dass Hawker einen Sender im Lenksystem seiner Stinger-Raketen untergebracht hatte. Es bedeutete, er hatte seine Kisten wieder verschlossen, um sich auf die Suche nach einem neuen, weniger pingeligen Käufer zu machen.
    Hawker war sich so gut wie sicher, dass dies der Fall sein würde. Alles war gut gelaufen in dem Lagerhaus. Und selbst wenn La Bruzca die fragliche Rakete überprüfen sollte, würden er oder seine Männer sehr genau wissen müssen, wonach sie suchten. Der Sender war von den übrigen Bestandteilen der Platine praktisch nicht unterscheidbar. Selbst ein geschulter Techniker könnte ihn übersehen.
    Tatsächlich wäre er sich seines Erfolgs absolut sicher gewesen, hätte La Bruzca nicht diese seltsame, vage drohende Bemerkung darüber gemacht, was er in Bezug auf Hawker wusste oder annahm.
    Als er das Restaurant betrat, nickte Hawker den Angestellten am Empfang zu, die er üppig dafür bezahlt hatte, dass sie ihm seinen

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