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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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Hawker. »Und warum das? Und woher zum Teufel wusstest du, dass du mich hier findest?«
    Wenn man tat, was Hawker tat – und es eine Weile überleben wollte –, brauchte man ungewöhnlich viel Talent, Verstand, Muskelkraft und schnelle Reflexe. Man brauchte außerdem die Fähigkeit, zwei Schritte weiter zu denken als alle anderen; und man musste über eine einzigartige Mischung aus absolutem Selbstvertrauen und gesunder Paranoia verfügen. Andernfalls lief man entweder in eine Kugel, oder man war gelähmt und handlungsunfähig vor Angst und keilte gegen seine Verbündeten aus.
    »Hör zu, Freund, das ist jetzt mein Tummelplatz«, sagte Keegan. »Und du spazierst beleuchtet wie ein Weihnachtsbaum darin herum. Die ganze Welt weiß, dass du hier bist, weil du wolltest, dass sie es weiß. Ob du also kaufst oder verkaufst oder …«
    Ehe Keegan zu Ende sprechen konnte, schoss Hawkers linke Hand vor, packte seinen alten Freund im Nacken und stieß seinen Kopf nach vorn. Fast gleichzeitig fuhr Hawkers rechte Hand in seine Jacke, griff nach der Pistole und rammte Keegan den Lauf in die Rippen.
    Während Keegan überrascht aufstöhnte, wandte Hawker den Kopf. Das Mädchen hatte den Stock ergriffen. Er schlug ihn ihr mit einem Fußtritt aus der Hand, sodass er über den Steinboden des Balkons schlitterte.
    Wie Hawker wusste, verbarg dieser Stock zwei Neun-Millimeter-Kugeln, die mit einem Knopfdruck abgefeuert werden konnten, und ein Messer, das sich aus dem Griff ziehen ließ.
    Das Mädchen machte eine Bewegung.
    »Lass das«, knurrte Hawker und ließ sie einen Blick auf seine Waffe werfen.
    Die Unruhe hatte die anderen Gäste aufgeschreckt, und Hawker kam zu Bewusstsein, dass er in einer prekären Situation steckte. Aber er durfte Keegan nicht ausspucken lassen, was er wahrscheinlich sagen wollte. Vermutlich wusste die Kleine zwar ohnehin alles, was Keegan wusste, aber für den Fall, dass sie es nicht wusste, musste er ihn zum Schweigen bringen.
    Einige Tische weiter war der Mann im Tausend-Euro-Anzug aufgestanden und kam auf sie zu.
    »Gehört er zu dir?«, fragte Hawker.
    Keegan schüttelte den Kopf.
    Hawker sah den Mann an. »An Ihrer Stelle würde ich mich wieder setzen.«
    Der Mann blieb abrupt stehen. Ob er bemerkt oder erraten hatte, dass Hawker eine Waffe in der Hand hielt, oder einfach erkannt hatte, dass das niemand war, mit dem man sich anlegen sollte, der Mann machte kehrt, ging zu seinem Tisch zurück und verließ mit seiner Begleiterin die Terrasse.
    Die übrigen Gäste begannen ebenfalls abzuziehen, und Hawker schätzte, dass ihm rund eine Minute blieb, ehe der Sicherheitsdienst auftauchte. Er hatte den wichtigen Leuten im Hotel genug Geld zugesteckt, um keine Probleme zu bekommen, aber sein Gespräch mit Keegan würde dann vorbei sein, und möglicherweise rückte auch noch die Polizei an.
    Er brachte den Mund nahe an Keegans Ohr. »Sag mir, für wen du arbeitest und was du willst, oder ich puste dir weg, was von deinem Bauch noch übrig ist, und werfe deine Sushi futternde Freundin über den Balkon.«
    Keegan sah zu ihm auf und entzog sich dann seinem Griff. Er war immer noch stark wie ein Ochse.
    »Wähl deine Worte sorgfältig«, fügte Hawker an.
    »Noch immer derselbe alte Hawker«, verkündete Keegan. »Kann einen Freund nicht von einem Feind unterscheiden.«
    »Kannst du es?«
    Keegan sah über den Tisch zu seiner Freundin und beachtete Hawker nicht.
    »Hab ich dir mal erzählt, wie mich Hawk halb in Stücke geschossen in der Wüste gefunden hat? Er hat mir die Gedärme wieder reingestopft, mich eingewickelt und eine halbe Meile weit durch feindliches Feuer zu einer wartenden Luftrettungseinheit geschleift.«
    Keegan wandte den Kopf und sah Hawker in die Augen. »Egal, was du denkst, mein Freund, das macht uns zu Blutsbrüdern. Verstanden? Ich würde zur Hölle und zurück für dich gehen. Also nimm die verdammte Knarre aus meinen Rippen und hör mir eine Minute zu.«
    Hawker entspannte sich, behielt die Waffe jedoch auf dem Schoß.
    »Du hast eine Minute«, sagte Hawker.
    »Bist du noch einer, der Freunden hilft?«
    »Du brauchst Hilfe?«
    »Nein«, sagte Keegan. »Ich bin jetzt im Informationsgeschäft. Ich führe ein legal illegales Unternehmen. Genau wie du. Ich bin wegen eines anderen Freunds hier, eines weniger tüchtigen. Ich habe dir vor fünf Jahren geholfen, ihn aus Afrika zu schmuggeln.«
    Hawker kniff die Augen zusammen. Ein Name fiel ihm ein: Ranga Milan, ein spanischer Genetiker, den er

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