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Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Titel: Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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gute Stellung – sehen Sie zu, daß Sie sie nicht verlieren. Sie sind der einzige Sekretär, den ich jemals angestellt habe. Sie sind aalglatt und verstehen zu lügen, aber Sie passen mir gerade. Ich habe Sie aus dem Rinnstein aufgelesen – vergessen Sie das nicht! Ich weiß, daß Sie ein Schuft sind, Sie sind nie etwas anderes als ein Verbrecher gewesen – aber ich habe Sie angestellt, weil Sie ein Kerl sind, den ich gebrauchen kann. Ich habe Sie ganz und gar durchschaut, haben Sie das gehört? Sie waren damals mit einer Bande von Falschspielern zusammen, als ich Sie auflas. Die Polizei wartete nur auf eine Gelegenheit, Sie ins Gefängnis zu stecken. So habe ich alles über Sie erfahren. Als der Detektiv gestern abend kam, um mich über Creager auszufragen, war eine seiner ersten Fragen an mich, ob ich wüßte, was für eine Art von Sekretär ich mir da angeschafft hätte. Wußten Sie das?«
    Auf Savinis Gesicht konnte man die Antwort deutlich lesen. Die mattgelbe Farbe war einer aschgrauen Blässe gewichen.
    »Ich hörte nicht zum erstenmal von Ihnen« fuhr der Alte erbarmungslos fort, »es ist schon länger als ein Jahr her, als der Polizeichef oder Polizeiinspektor oder wie man immer solche Menschen nennt, mich wegen einer Krawattennadel aufsuchte, die ein Hotelangestellter gestohlen hatte. Ich lud ihn zum Essen ein, mit der Polizei habe ich mich immer gut vertragen, das lohnt sich. Und während wir speisten, hat er mir alles von Ihnen erzählt, so daß ich Ihre Vergangenheit genau kenne. Vermutlich glaubten Sie, daß Sie Ihre Sucht, leicht Geld zu verdienen, befriedigen könnten, als ich Sie anstellte? Aber darin hatten Sie sich geirrt. Mir gegenüber sind Sie immer ehrlich gewesen, und das hatte auch seinen guten Grund. Ich hatte Sie kaum eine Woche engagiert, als die Falschspielerbande, der Sie angehörten, aufgegriffen wurde, und Sie waren zufrieden, daß Sie nun eine Zuflucht bei mir gefunden hatten.«
    Er ging langsam auf seinen Sekretär zu und hakte seinen dicken Finger in den Westenausschnitt Savinis ein.
    »Das Geschwätz von dem Grünen Bogenschützen wird sehr bald sein Ende finden« sagte er bedeutungsvoll. »Und das wäre auch besser. Ich schieße rücksichtslos auf alles Grüne, und ich brauche dem Leichenbeschauer nicht zu erklären, wie sich der Unglücksfall zutrug. In den Zeitungen konnten Sie lesen, daß schon einmal ein Grüner Bogenschütze eines schnellen Todes starb – es ist leicht möglich, daß sich das wiederholt!«
    Bellamy packte seinen Sekretär fester und ohne sichtliche Anstrengung schüttelte er den hilflosen jungen Menschen hin und her.
    »Sie wissen, daß ich ein Raufbold bin, aber Sie denken, ich bin leicht zu durchschauen – Sie irren sich! Aber alle Ihre Schliche durchschaue ich und bin Ihnen über!«
    Plötzlich streckte er seinen Arm aus und Savini taumelte rückwärts.
    »Den Wagen um fünf Uhr!« Mit einer Seitwärtsbewegung des Kopfes entließ Bellamy seinen Sekretär für den Tag.
    Savini ging auf sein Zimmer und kam geistig und körperlich allmählich wieder zu sich. Er war verstört und erholte sich nur allmählich von seiner Furcht. Er stützte die Arme auf den Schreibtisch und schaute nachdenklich auf sein braunes Gesicht im Spiegel.
    Er hatte nur die Wahrheit gesprochen, als er die ganze Verantwortung für die Geschichte des Grünen Bogenschützen den Zeitungen zuschob. Er hatte viel gute Gründe, um das Neuauftauchen dieser sonderbaren Erscheinung nicht in die Öffentlichkeit kommen zu lassen. Der alte Bellamy wußte also alles! Diese Entdeckung erschreckte ihn zuerst, aber nun war sie ein Trost für ihn. Er hatte schon in Schrecken und Sorge gelebt, daß eines guten Tages sein Vorleben entdeckt werden könnte, aber warum er das fürchtete, ahnte selbst Abel Bellamy nicht. Die sanften, braunen Augen, die ihm aus dem Spiegel entgegenschauten, lächelten. Abel Bellamy vermutete es nicht! Er schaute auf seine Uhr. Es war kurz nach neun, und der ganze Tag bis fünf gehörte ihm. Alle die Entschuldigungen, die er sich zurechtgelegt hatte, um auszugehen, brauchte er nun nicht. Wenn man Bellamy dienen wollte, mußte man ihn absolut allein lassen, wenn er keine Gesellschaft wünschte. Und es gab Tage, an denen er den Alten von morgens bis abends nicht sah, an anderen Tagen wieder waren alle Stunden ausgefüllt mit Korrespondenz, denn Bellamy ließ die Beantwortung von Briefen zusammenkommen.
    Ein Mietauto brachte ihn vor das Portal eines großen Häuserblocks in

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