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Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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GHOSTWRITER: EINS
(GHOST: ONE)
     
     
    Zehn Reihen vom Glas entfernt hatten wir wunderbare Plätze.
    Zweihundert Fuß unter uns durchflutete das Sonnenlicht von der Wasseroberfläche die Seetangwälder in tausend flackernden, goldenen Strahlen. Spieler wirbelten in Scharen zwischen den Wurzeln des Tangs wie ein halbes Hundert farbkodierter Fische.
    An der Stadtkuppel hatten sie Tribünen aufgestellt. Hinter dem Glas befand sich das Spielfeld für zehn Teams in verschiedenen Farben, jedes bestehend aus fünf Menschen und einem Delphin. Von den anfangs sechzig Spielern waren inzwischen nur noch fünfzig übrig, die Menschen mit Atmern und überdimensionierten Schwimmflossen.
    Die Beute bestand aus einheimischen Lebensformen: drei flachen Schildkröten mit Schwimmflossen als Hinterbeinen, die so breit waren wie Flügel. Ihre bemalten Panzer leuchteten wie eingefangene Sonnen, rot, gelb, violett. Ziel des Spiels war es, die Beute durch die Tore zu treiben, paraboloide Bögen, die in den gleichen strahlenden Farben gestrichen waren. Ein Spieler durfte sich die Beute an die Brust drücken und mit ihr schwimmen oder sie auf Armeslänge von sich halten und mit der Kraft seiner Arme steuern, während die Beute alle Arbeit verrichtete; oder er konnte sie sogar während eines Gemenges auf den Sand zuschwimmen lassen in der Hoffnung, daß ein Mannschaftskamerad sie einfing, bevor sie verschwinden konnte. Sharrol war hingerissen. Als eine Gruppe von Spielern der Entertainment-Gilde die violette Beute packte und durch das gleichfarbige Tor bugsierte, jubelte sie gemeinsam mit den anderen.
    Ich verstehe nichts von Unterwasserkrieg. Sharrol beobachtete das Spiel, und ich beobachtete Sharrol.
    Sie war im Shashter-Stil gekleidet: ein bunter Umhang über einem Bodystocking mit Fenstern darin, die zum Schwimmen dienten. Sie war selbst nach Flatlandermaßstäben klein, und ihr Bauch zeigte die beginnende Wölbung unseres zweiten Kindes. Starker Kiefer, bleiche Haut, glattes schwarzes Haar: das war die echte Sharrol. Auf der Erde hatte sie viele fantastische Make-ups im Flatlanderstil getragen.
    Viel zu lange hatte Furcht unter ihren oberflächlichen Emotionen gelauert. Sharrol war nicht für diese Welt geschaffen. Doch wir lebten bereits seit eineinhalb Jahren unter dem weltumspannenden Ozean Fafnirs, wir hatten Geena gezeugt und geboren, und eine Schwester für sie war auch bereits unterwegs. Wir waren gekommen, um diese Welt als unsere eigene anzunehmen. Jetzt sah ich kein Zeichen mehr von Furcht. Sharrol war endlich zu Hause.
    Lichtstrahlen tanzten durch das Wasser herab und spielten über den wundervollen Anblick von Sharrol Janss. Doch ich hatte den Brunch versäumt. Ich stieß Sharrol von der Seite an und sagte: »Ich gehe und hole uns etwas zu essen.«
    Sie wandte sich nicht um. »Gute Idee! Ein Handmahl, rot, mit Gemüse meinetwegen. Popcorn. Irgendein Saft.«
    Ich ließ meinen Rucksack auf dem Sitz liegen. Als ich den Mittelgang erreicht hatte, warf ich einen Blick zurück. Sharrol hatte ein wunderschönes Profil, und sie war völlig versunken in das Spiel.
    Bei den Tribünen gab es keine Imbißstände. Man mußte unter den Tribünen hindurch und über eine höher gelegene Gleitbrücke, den ganzen Weg über den Strand bis in den relativ großen Essenshof.
    Oder man ging zwanzig Yards am Glas entlang, benutzte eine Transferkabine und sparte auf diese Weise fünfzehn Minuten.
    Ich kam auf einer Galerie in der ersten Etage heraus. Über das Geländer blickte ich auf mehrere lange Schlangen hinab. Die längste wartete vor einem Imbißstand. Ein Gesicht unten im Hof erregte meine Aufmerksamkeit.
    Er bemerkte meinen Blick.
    Vielleicht auch nicht. Ich wartete nicht, bis ich sicher war und ging zu der einzelnen Telefonzelle am Ende der Reihe von Transferkabinen. Fand eine Münze und wählte. Ich wollte nicht, daß dieser Anruf auf meinem Handy registriert wurde.
    Wir hätten ein ganzes Leben haben können, dachte ich. Sie hatten es versprochen, doch es war eine Lüge gewesen. Wenigstens hatten wir unsere eineinhalb Jahre.
    Im Glas auf der Rückseite der Zelle konnte ich die Reflexion des oberen Endes der Rolltreppe erkennen, wenn ich den Kopf richtig hielt. Ich sah hin, während ich Sharrols Telefon anklingelte. Sechsmal.
    Sie sah nicht auf das Display, sondern beobachtete das Spiel. »Bey? Was ist?« Ihr Bild erschien flach auf einer der Wände. Sharrols Handy war eins von der billigeren Sorte, die kein Hologramm aufnehmen

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