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Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Titel: Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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schaute sich um. Aber der Mann, der die Tür geöffnet und sie gerettet hatte, war verschwunden.
    Mr. Howett begegnete ihnen unten in der Halle und nahm Valerie mit sich, damit sie den toten Chinesen nicht liegen sehen sollte. Jim überließ sie der Sorge ihres Vaters und ging in die Bibliothek zurück. Er fühlte sich schwach, und sein Kopf schmerzte. Lacys Schlag hatte ihn an der Schläfe getroffen, und er hatte unten die Besinnung verloren.
    Das Wasser ergoß sich nun über den Fußboden und hatte schon den Gang zum Speisezimmer bedeckt. Jetzt strömte es auch in die Eingangshalle. Jim schickte einen Polizeibeamten aus, um die Wasserleitung abzustellen. Mit Jacksons Hilfe, der einer der ersten in der Burg war, hob er die Leiche Bellamys auf den Tisch und durchsuchte seine Taschen. Er war noch damit beschäftigt, als Spike Holland ins Zimmer trat.
    »Ist er tot?«
    Jim nickte.
    »Er ist ganz tot – ich beinahe. Holen Sie eine Ambulanz und bringen Sie den da weg.«
    Dabei zeigte er auf Lacy, der sich noch auf dem Flur wälzte.
    Als Spike zurückkam, saß Jim auf dem Sofa neben dem toten Mann. Er hatte den Kopf in die Hände gestützt.
    »Wo ist Savini und seine Frau?« fragte Jim.
    »Ich habe sie in mein Zimmer geschickt. Savini fragte mich, ob bei mir geheizt sei und ob Wasser Banknoten schaden könnte.«
    Jim lächelte ein wenig.
    »Wenn der Grüne Bogenschütze Bellamy getötet hat, so muß er noch im Hause sein« sagte Spike, während er noch am Tisch saß und auf telephonischen Anruf von der Redaktion wartete. »Er konnte doch nicht durch den unterirdischen Gang kommen.«
    »Welchen Gang meinen Sie? Etwa den unterirdischen, der von Lady’s Manor hierherführt? Warum könnte er denn nicht von dort gekommen sein?«
    »Weil alle Türen auf der Innenseite zugeriegelt sind. Sobald ich meinen Bericht zur Redaktion durchgegeben habe, möchte ich diese Sache untersuchen.«
    »Diesmal habe ich den wirklichen Grünen Bogenschützen gefunden, Holland« sagte Jim, als er sich etwas steif erhob. »Ich habe ihn schon vor langer Zeit entdeckt« erwiderte Spike selbstgefällig. »Es ist Mr. Howett, aber ich kann nicht sagen, ob ich die Sache so in Druck geben werde.«
    »Wenn Sie das tun, dann drucken Sie eine große Lüge. Der Grüne Bogenschütze ist –«
    Aber er änderte seine Absicht.
    »Der Grüne Bogenschütze ist –?« drängte Spike. »Also Featherstone, nun sagen Sie mir doch noch ein wenig für meinen Artikel. Es ist noch genug Zeit für die Morgenausgabe.«
    Jim ging zur Tür und schaute zurück.
    »Vielleicht werde ich es Ihnen niemals sagen« antwortete er.

73
    A ls Jim in den »Blauen Bären« kam, fand er dort seinen treuen Diener Angus, der hier auf die Befreiung seines Herrn wartete. Vorsorglich hatte er neue Kleider mitgebracht, und Captain Featherstone war ihm dankbar dafür. Sobald er sich umgezogen und rasiert hatte, ging er zu dem Hause Mr. Howetts hinüber. Er nahm an, daß Valerie sich zur Ruhe gelegt hätte. Zu seinem Erstaunen fand er sie im Wohnzimmer. John Wood war bei ihr.
    Sie kam mit ausgestreckten Händen auf ihn zu, und er nahm sie in die Arme.
    »Ich wollte eigentlich bei dir bleiben, als wir aus der Burg herauskamen, aber Vater bestand darauf, daß ich erst hierherginge« sagte sie.
    Mr. Wood lächelte Jim an und betrachtete ihn unentwegt.
    »Ich habe eine große Überraschung für dich, Jim« sagte Valerie. »Es hat sich etwas ganz Wunderbares ereignet. Rate mal, wen ich hier fand, als ich zurückkehrte?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Denke dir – meine – meine Mutter!«
    Während sie noch sprach, öffnete sich die Tür. Mr. Howett trat herein und führte an seinem Arm eine schlanke, schöne Frau. Er erkannte sie sofort an der Ähnlichkeit mit ihrer Tochter.
    »Liebe Mutter, dies ist Jim.« Sie sprach das Wort Mutter noch sehr scheu aus. »Du kannst dich doch auf Jim Featherstone besinnen?«
    Mrs. Held nahm beide Hände Jims in die ihren.
    »Ich bin Ihnen zu größtem Dank verpflichtet, Captain Featherstone, aber ich hoffe, daß Sie jetzt auch belohnt werden.«
    Sie schaute von Jim nach dem Sofa und lächelte Wood an.
    »Ich will Ihnen nun auch meinen Sohn vorstellen, Captain Featherstone« sagte sie dann.
    »Ihren Sohn!«
    »Dies ist John Wilfred Bellamy« sagte sie schnell.
    Jim, der nun schon so viel in dieser Angelegenheit herausgebracht und erfahren hatte, war über diese neue Enthüllung doch vollständig überrascht.
    Später ging er wieder zu dem »Blauen Bären« zurück.

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