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Eifel-Träume

Eifel-Träume

Titel: Eifel-Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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nicht gemerkt, dass er in der Tür stand. Das hat ihn echt fertig gemacht. Annegret hat ihn in den Arm genommen. Zum Trost. Immer wenn er schlecht drauf war, ging er zu Annegret und sie hat ihn in den Arm genommen und getröstet. Ich hatte nichts dagegen, das war korrekt.«
    »Ich hab es im Kreuz«, stöhnte Vater Salm gepresst. »Ich kann nicht länger so liegen. Ich krieche zurück.«
    »Gibt es noch andere Stellen, wo man an den Zaun kann?«
    »Genau gegenüber ist noch eine.«
    »Dann mal zurück«, sagte ich.
    Wir robbten den Zickzackweg zurück und Gerd machte hinter uns den Gang dicht.
    Als wir wieder unter den Fichten beieinander standen, fragte ich: »Ist es möglich, dass die drei an dem Donnerstag hierher gefahren sind?«
    »Das weiß ich nicht«, antwortete Gerd. »Wie gesagt, ich war ja nicht dabei.«
    Fehlt noch etwas, Baumeister? Hast du was vergessen? Du bekommst wahrscheinlich keine zweite Chance.
    »Ich danke dir sehr. Wenn du Fragen hättest an die anderen drei, wen würdest du fragen?«
    »Bernard.« Das kam wie aus der Pistole geschossen. »Der ist nicht so wie die Anke und Kevin.«
    »Ja, das scheint mir auch so. Macht es gut. Ich glaube, ich muss mich jetzt beeilen.«
    Ich lief zu meinem Wagen zurück, es war schon halb vier und ich hatte aus keinem benennbaren Grund den Eindruck, nicht mehr viel Zeit zu haben.
    Bernard Paulus, anders als die anderen. Noch nicht so weit entwickelt, aber ein starkes Interesse an Softpornos, das fünfte Rad am Wagen, die dünnste Stelle der Verteidigungsanlage.
    Das Haus der Paulus’ wirkte freundlich. Vor der Garage standen einige Fahrräder, zwei Pkw, ein Rasenmäher. Ich schellte.
    Die Frau, die mir öffnete, war groß, blond und hatte die Züge einer Frau, die die Nase vom ständigen Haushalt voll hat.
    »Mein Name ist Siggi Baumeister, ich bin ein Journalist aus der Eifel. Kann ich mit Ihrem Sohn Bernard sprechen?«
    »Was wollen Sie denn? Die Kinder sind doch sowieso schon durcheinander genug. Und Bernard kann Ihnen keine Auskunft geben. Die Kripo hat schon alles gefragt. Bernard ist noch viel zu jung. Er begreift doch gar nicht richtig, was da passiert ist.«
    »Ich würde gern die Stimmung in der Clique einfangen. Und ich würde nicht mit ihm sprechen, ohne dass Sie dabei sind. Das dauert nur ein paar Minuten und ich werde keine Fragen stellen, die ihn irgendwie in Bedrängnis bringen.«
    »Er ist in seinem Zimmer, er geht kaum noch aus dem Haus.« Die Miene der Frau wirkte nun kummervoll. Schließlich murmelte sie: »Meinetwegen, kommen Sie.« Dann wandte sie sich zurück ins Haus und rief: »Bernie!«
    Wir betraten ein großes Wohnzimmer, in dem zwei Jugendliche vor dem Fernseher saßen und einen Film anschauten.
    »Raus«, bestimmte die Mutter. »Ihr könnt in zehn Minuten weitergucken. Aber jetzt erst mal raus.«
    Die beiden sagten nichts, standen auf und verließen den Raum. Dafür kam Bernard rein und fragte: »Was ist denn?«
    »Der Herr will dich etwas fragen«, sagte seine Mutter in einem Ton, als sei das Ganze ein kleiner Spaziergang.
    Der Junge war blond und schmal und erweckte den Anschein, als sei ihm jedes Kleidungsstück zu groß. Sein Gesicht war ernst und er hatte Mühe, mich anzublicken. Er war wohl jemand, der sich dauernd in seine Verlegenheiten zurückzog.
    »Tag, Bernie. Ich bin der Siggi. Nur ganz kurz, dann gehe ich wieder. Ihr fünf wart eng befreundet, das war eine gute Clique, nicht wahr?«
    »Ja«, nickte er.
    »Ich weiß jetzt die Wahrheit. Am Donnerstag habt ihr euch auf die Räder gesetzt und seid rumgefahren, oder? Wohin seid ihr denn gefahren?«
    »In den Forst hoch«, sagte er mit ganz leiser Stimme.
    »Davon hast du bisher noch nichts gesagt«, stellte die Mutter nicht ohne Vorwurf fest.
    »Das hat ja auch keiner gefragt«, erwiderte er.
    »Ihr wart zu dritt. Du, Anke und Kevin, richtig?«
    »Richtig«, nickte er.
    »Dann seid ihr durch die Brombeeren und habt ein bisschen geguckt.«
    »Ja.«
    »Und dann?«
    »Da war nichts Besonderes.«
    Die Augen der Mutter wurden plötzlich groß. Sie sagte empört: »Das können die Kinder doch noch gar nicht begreifen.«
    »Sehen Sie, Frau Paulus, das ist ein Irrtum. Die Kinder wissen alles. Es ist Teil ihres Alltags. Sie beobachteten Frau Schmitz, Griseldis Schmitz, zusammen mit dem jungen Mann aus Polen. Das taten sie schon seit Monaten. Wenn ich das richtig verstanden habe, taten sie das sogar schon im vorigen Sommer. Das stimmt doch, Bernie, oder?«
    »Ja«, sagte er mit

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