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0648 - Der Tod, der Ninja und ich

0648 - Der Tod, der Ninja und ich

Titel: 0648 - Der Tod, der Ninja und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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An diesem Morgen schmeckte Captain Hamer der Kaffee bitter, obwohl er ihn gesüßt hatte. Die Strahlen der Sonne kamen ihm zu grell und blendend vor. Er spürte in seinem Innern eine Kälte wie selten und dachte an seine Frau, die mit den beiden Kindern nach Italien in Urlaub gefahren war.
    Er aber hockte in seinem verdammten Büro, starrte ins Leere, ärgerte sich, weil der Job einmal mehr in sein Privatleben eingegriffen hatte, zündete sich eine Zigarette an, die nach Stroh schmeckte und er augenblicklich wieder ausdrückte.
    Ein verfluchter Tag würde das werden, daran gab es nichts zu rütteln. Das hatte er im Gefühl. Und nicht nur ein verfluchter Tag von der Hitze her, auch der Job lag ihm im Magen, und das hing damit zusammen, dass ihm die Verantwortung übertragen worden war. Die Verantwortung für eine Fracht, die in fast zwei Stunden auf dem Londoner Airport Heathrow aus Asien eintreffen sollte.
    Es ging um einen Sarg!
    Nicht um irgendeinen, nein, dieser Sarg barg einen bestimmten Inhalt - eine Leiche.
    Man nannte das Überführung, und Captain Hamer war für diese Dinge verantwortlich. Er leitete einen bestimmten Sicherheitsbereich innerhalb des Airports. Ein für den Normalbürger nicht zugängliches Areal, wo Güter gelagert wurden, die man als brisant und gefährlich bezeichnen musste.
    Das konnte sich um Waren handeln, die die Umwelt belasteten, aber auch um Särge. Der Tote war von einer Gruppe nach London geholt worden, die Macht und Einfluss besaß, sonst hätte man die Leiche irgendwo in Asien verscharrt.
    Aber nein, der Tote wurde nach London gebracht, um ihn hier zur letzten Ruhe zu betten.
    Er hatte nach den Gründen gefragt und von seinem Chef als Antwort ein Schulterzucken erhalten.
    Anschließend ein Grinsen und danach die Bemerkung: »Es ist Ihr Job!«
    Jetzt wartete er. Große Sicherheitsvorkehrungen waren nicht getroffen worden. Der Sarg sollte nach der Entladung nur an eine bestimmte Stelle im Sicherheitsbereich gebracht und dort zunächst aufbewahrt werden. Das war alles.
    Hamer gab zu, schon heißere Fälle geschaukelt zu haben, aber dieses verdammte Gefühl wollte ihn einfach nicht loslassen. Das war die Erfahrung der langen Jahre, und er konnte nicht mehr hinter seinem Schreibtisch sitzen.
    Er stand auf. Vor dem Fenster blieb er stehen. Hamer atmete tief durch und schaute aufs Rollfeld.
    Die schweren Maschinen bewegten sich am Himmel wie glitzernde Vögel. Sie schienen größer zu werden, bevor sie ächzend aufsetzten. Das faszinierte ihn noch immer.
    Als es klopfte, drehte er sich um. Elaine, seine Sekretärin, betrat das Büro. Ihr bleiches Haar hatte sie hochgesteckt, das Lächeln wirkte etwas verzerrt, die Postmappe schien ihr zu schwer zu sein.
    Auch sie litt unter der Hitze.
    »Ist viel gekommen?«
    »Nein, Sir, das Übliche.« Sie legte die Mappe auf den Schreibtisch. Die gelbe Leinenbluse zeigte Knitterfalten. »Ist sonst noch etwas?«
    Hamer schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Bis auf den Sarg, nicht?«
    Beim Hinsetzen winkte er ab. »Erinnern Sie mich nicht daran, Elaine, sonst kriege ich die Wut.«
    Sie lachte leise. »Wer kriegt die bei diesem Wetter nicht, Sir.«
    »Die Urlauber.«
    »Wir sind auch noch dran.«
    »Klar, wenn es regnet.«
    Sie hob die Schultern und stöckelte davon. Hamer schaute ihr nach. Wie immer bewegte sie ihren Hintern. Ob bewusst oder nicht, das hatte er bisher noch nicht herausgefunden. Elaine war nicht verheiratet. Sie gehörte zu den Frauen, die man als überreif bezeichnen konnte, aber Hamer war das egal.
    Er streckte die Beine aus und strich über das dunkle Haar. Dann schlug er die Mappe auf.
    Es war tatsächlich nur das Übliche. Einige Laufzettel, Informationen, die er haben musste, keine Briefe, keine Beschwerden, das Leben konnte eigentlich schön sein.
    Wäre da nicht dieses verdammte Gefühl gewesen, dieser neue Transport, der Sarg mit seinem Inhalt.
    Für seinen Geschmack roch das nach Ärger. Als das Telefon summte, wusste er genau, ohne zuvor abgehoben zu haben, dass sich der Anruf darum drehen würde.
    Er meldete sich mit einem knappen »Ja bitte?«
    Eine Frau sprach mit ihm. »Sind Sie Captain Hamer?«
    »Ja.«
    »Und Sie erwarten eine bestimmte Ladung aus Asien…?«
    Hamer schaltete auf Alarm. »In der Tat. Nur wüsste ich nicht, was Sie das angeht. Wer sind Sie?«
    »Mein Name tut nichts zur Sache.«
    »Tatsächlich?«
    »Ich möchte Sie wirklich nur warnen. Nicht alles, was tot ist, ist auch wirklich tot.«
    Hamer war nicht so

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