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Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Titel: Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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Vaterland willen?“
    Endlich wandte Justin den Kopf und sah Alina an. Seine Augen weiteten sich ein wenig, was Alina das Herz erwärmte, und Tränen traten ihr in die Augen, als er ihre Hand ergriff.
    Bitte, lieber Gott, mach, dass er sich zusammennimmt. Dass er nichts Grässliches sagte, nichts Spöttisches …
    Justin wandte sich wieder dem Prinzregenten zu. „Nein“, sagte er schlicht.
    Da bewies der zukünftige König, dass er doch nicht so seicht und vielleicht gar blöde war, wie so viele seiner Untertanen glaubten. Er nickte und lächelte – er sah beinahe gut aus, wenn er lächelte, fand Alina gutmütig. „Bringen Sie sie in Ihr Zuhause, Wilde, jetzt gleich. Gehen Sie, auf der Stelle, mit Ihrer Dame und Ihren impertinenten Freunden. Wir freuen uns darauf, im nächsten Frühling Ihre Gesellschaft wieder zu genießen. Ihrer aller. Aber nicht eher. Verstehen wir uns?“
    Damit hatten sie gerechnet. Vermutlich war das ihre öffentliche Strafe, der kleine Sieg des Prinzregenten. Sag Ja, flehte Alina stumm, sie sind deine Freunde, unsere Freunde. Nimm es an. Du bist nicht allein. Nie wieder wirst du allein sein …
    „Ja, Euer Hoheit“, sagte Justin.

EPILOG
    A lina rannte den schmalen Pfad zwischen den frühlingsfrisch grünenden Bäumen entlang, das leichte Musselingewand fast bis zu den Knien geschürzt. Immer wieder sah sie sich lachend um, wo ihr Verfolger wohl bliebe.
    Als sie aus dem Schatten des Waldes auf die kleine Lichtung trat, wurde sie plötzlich eingefangen und hoch in die Luft gehoben.
    „Justin! Wie machst du das nur?“, rief sie atemlos und klammerte sich an seine breiten Schultern. „Wir laufen gemeinsam los, und selbst wenn ich dir entwischen kann, bist du immer vor mir hier. Du musst einen Geheimweg kennen.“
    Justin ließ sie, sinnlich an sich geschmiegt, langsam zu Boden gleiten, bis ihre Lippen sich in einem kurzen Kuss trafen.
    „Vielleicht entstamme ich ja euren Sagen und bin in Gestalt einer Fledermaus hergeflogen“, neckte er, während sie Hand in Hand zum Ufer des Flüsschens schlenderten, das den Besitz querte.
    „Nein“, sagte sie, plötzlich ernst, „davon hat mir Loiza Geschichten erzählt. Diese angeblichen Vampire sind Untote, die nur Böses im Sinn haben. Du tust Gutes; du hast Loiza einen Teil deines Landes angeboten.“
    „ Unseres Landes, Kätzchen, und er hat es verweigert; nur das Angebot, auf unserm Besitz, wann immer er mag, das Lager aufzuschlagen, hat er angenommen. Und dafür schenkte er mir den Wohnwagen“, erklärte Justin. „Ich glaube, du hältst mich für selbstloser, als ich bin.“
    Sie warf einen Blick auf den bunt angestrichenen Wagen, der während jener schlimmen und doch so herrlichen Zeit ihr Asyl gewesen war. Nun stand er für immer hier auf dieser idyllischen Lichtung, eine Hochzeitsgabe ihres Gemahls. Sie hatte es ihm nicht gesagt, doch sie schätzte dieses Geschenk höher als alle andern, sogar höher als den nerzgefütterten Umhang, den er ihr voller Stolz überreicht hatte. Kleider, Pelze, Juwelen: Das waren einfach nur Dinge. Der Wohnwagen aber würde immer ihr beider ganz private Zuflucht sein, etwas Besonderes, das nur ihnen allein gehörte.
    „Du hast auch dafür gesorgt, dass Loiza den Leichnam Lukas zur Beisetzung nach Prag überführen lassen konnte.“
    „Und dass er zusehen konnte, wie Novak öffentlich hingerichtet wurde, weil er Luka in London auf offener Straße ermordet hat. Du hättest hören müssen, wie Loiza hinterher davon erzählte! Liebling, ich bemühe mich, sehr gut zu sein, aber mach mich nicht besser, als ich bin.“
    „Wenn du versprichst, dich nicht schlechter zu machen, als du bist“, schlug sie vor und zog ihn an der Hand zum Wohnwagen. „Du musst mir versprechen, dass du ganz der wunderbare, geistreiche, hoheitsvolle Justin bist, wenn wir nächste Woche alle zusammen nach London aufbrechen. Weißt du, Lydia schrieb mir. Sie sagt, es ist abgemacht – ach, und Prinzessin Charlotte wird noch vor dem Jahresende dem Prinzregenten seinen ersten Enkel schenken. Vergiss nur nicht, ihm dazu zu gratulieren, wenn wir im Carlton House erscheinen.“
    „Warum?“, fragte Justin verschmitzt, während er einen Schlüssel aus der Tasche zog und den Wohnwagen aufschloss. „Was hat er denn dazu beigetragen?“
    „Ich sehe schon, ich hätte deutlicher sein müssen! Du wirst bitte geistreich und hoheitsvoll sein, außer du sprichst mit dem Prinzregenten. Ehrlich, Justin, bist du denn gern monatelang aufs Land

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