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Ein Apfelkuchen und ein Duke - Eine sehr romantische Komödie

Ein Apfelkuchen und ein Duke - Eine sehr romantische Komödie

Titel: Ein Apfelkuchen und ein Duke - Eine sehr romantische Komödie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruby Royce
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ergreifend perfekt sein!

5.

    London, zehn Stunden später

    Die Vögel von Cheltenham Gardens! Warum nur, oh, warum um alles in der Welt musste meine Mutter ihm ausgerechnet dieses fürchterliche Buch geben? Er wird denken ich bin eine Idiotin! Dümmer als ein Stein! Und er ist so perfekt, so wunderschön... mit seinem glänzenden dunklen Haar und seinen feurigen Augen, oh, und dieser herrliche Figur, den breiten Schultern! Seine Haut ist makellos, ach, und erst sein Mund, ihr Engel, sein Mund ist unfassbar schön, gerade so schön wie seine Nase... Das Kinn ist wie von einem göttlichen Steinmetz gemeißelt, wie eine römische Statue... und wie groß er wohl sein mag! Sehr, sehr groß und sehr sehr stark... und seine Stimme, so klar und doch so männlich! Aber, ABER! Die Vögel von Cheltenham Gardens. DIE VERDAMMTEN VÖGEL VON CHELTENHAM GARDENS!!! Ich hoffe er wird diesen Abfall nicht lesen. Doch, natürlich wird er das, denn er muss schließlich überprüfen, ob das Buch für seine Schwester geeignet ist und dann wird er mich für eine minderbemittelte Bekloppte halten. Er hätte sogar recht damit, ja das hätte er! Mir hätte ruhig etwas Kluges einfallen können, stattdessen stehe ich nur dumm herum. Er wird denken, mir gefallen Geschichten von jungen Mädchen die sich mit Vögeln anfreunden und ihnen Brotkrumen in den Park bringen. Hatte ich nicht gesagt, ich wäre entzückt gewesen? Warum hat er mich nicht einfach erschossen?

    Mittlerweile wälzte Gigi sich seit acht Stunden im Bett herum. Auf dem Weg nach Hause hatte sie geheult wie ein Schlosshund. Ihre Tante hatte ihr unentwegt Luft zu gefächert und dabei die ganze Zeit von „diesem Unhold“ gesprochen.
    „ Wir können froh sein, dass dein Papa nicht hier ist“, war alles, was Gigis Mutter zu sagen hatte. „Wir können froh sein, dass dein Papa nicht hier ist.“
    Im Bett hatte Gigi sofort damit begonnen, sich in den schönsten Farben auszumalen, wie Dominic St. Yves Die Vögel von Cheltenham Gardens lesen würde.
    Vermutlich hatte er direkt mit der Lektüre angefangen. Auf seinem Phaeton stehend war er in halsbrecherischem Tempo durch London gefahren, in einer Hand die Peitsche, in der anderen das Buch.
    Vielleicht hatte er auch noch gewartet, bis er in sein zweifellos hochelegantes Haus in – nun ja, wo immer Dukes so wohnten – getreten war, wo er sich an einem exquisiten Teetisch niederliess, von Dienern in goldener Livree umgeben. Er öffnete das Buch und verschluckte sich an seinem Tee. Nein, nicht an Tee, das war nicht glamourös genug. Er trank gewiss etwas Stärkeres. Brandy? Ja, ganz sicher Brandy... und er schnupfte aus einer mit Diamanten besetzten Tabakdose.
    In einer weiteren Variante ihrer Fantasie rauchte er den Tabak aus einer enorm langen Pfeife, im Boudoir einer exotisch aussehenden Prinzessin, die selbstverständlich seine Geliebte war.
    So kreativ Eugenias Einfälle auch waren, eines hatten sie doch alle gemein: Dominic St. Yves würde den ersten Absatz lesen und sich darüber im Klaren sein, dass Miss Eugenia Cartwright – sollte er sich überhaupt an ihren Namen erinnern – ein dämliches Schaf war.
    „ Wird niemals Duchess!“ würde er fauchen. Genau so. Es war entsetzlich.
    Ich bin am Ende! Das war's! Aber warum macht es mir eigentlich etwas aus? Der Mann ist doch der arroganteste, aristokratischste Allerwerteste, der jemals auf den britischen Inseln sein Unwesen trieb. Ich könnte ihn niemals mögen. Oder um mit ihm zu sprechen: Könnte niemals mögen, nicht wahr!
    Gigi spürte schon wieder Tränen auf ihren Wangen.
    Als sie endlich einschlief, träumte sie von Dominic St. Yves, der im Hyde Park Vögel fütterte und dabei ein reizendes hellblaues Sommerkleid trug. Sie fragte sich, warum er nicht gelb trug?
    Bei seinem Teint sollte er gelb tragen. Wer kann schon gelb tragen, wenn nicht er?
    Dann versank sie in der Dunkelheit.

    Am nächsten Morgen fühlte sie sich grauenhaft. Nie wieder würde sie das Haus ihrer Familie verlassen. Niemals!
    Ganz sicher wusste bereits jeder in der Stadt von ihrer Beschränktheit. Feine Herren würden lachend über ihrem Frühstück zusammen brechen, wenn sie in ihren Zeitungen von Miss Eugenia Cartwrights Vorliebe für Die Vögel von Cheltenham Gardens lasen. Mütter würden ihre Kinder vor ihr warnen. „Sprecht nicht mit Miss Cartwright, sie ist nicht ganz richtig im Kopf!“

    Zu Gigis großer Überraschung geschah dann allerdings gar nichts, als sie letzten Endes doch das Haus

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