Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Blick genuegt

Ein Blick genuegt

Titel: Ein Blick genuegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
Vom Netzwerk:
du hättest tun können, nichts, was du hättest ändern können.”
    „Ich hätte deinen Vater entlasten können. Vielleicht damals noch nicht, aber später, als ich älter war. Einmal habe ich damit gedroht, als ich vierzehn war, nach dem Unfall meiner Mutter.
    Mason erklärte daraufhin nur, dass er meine Mutter in ein Heim geben würde, wenn ich je ein Wort sagen würde. Das hätte sie umgebracht, und sie war das Einzige, was ich hatte, der einzige Mensch, der mich liebte. Also schwieg ich. Dein Vater war ein guter Mensch. Er hätte etwas Besseres verdient gehabt.”
    Julianna drehte den Kopf zur Seite, weil sie Lucas grimmigen Gesichtsausdruck nicht länger ertragen konnte. „Du hättest etwas Besseres verdient gehabt.”

    Als Lucas auf einmal ihre Hand nahm, schaute sie ihn vorsichtig wieder an und spürte nun erstaunt, dass er seine Lippen auf ihre Handfläche drückte und dann ganz sacht ihre Wange streichelte.
    „Ich habe etwas Besseres bekommen”, sagte er rau. „Ich habe dich.”
    „Du … du hasst mich nicht?”
    „Dich hassen? Um Himmels willen, wie kommst du denn darauf, dass ich dich hassen könnte?”
    „Du hast mich nicht berührt”, flüsterte sie. „Du warst so böse auf mich.”
    „Ich war nicht böse auf dich, Jule. Ich war nur so schrecklich wütend.”
    „Ich … verstehe nicht”, sagte sie verwirrt.
    Lucas bemühte sich, seine Fassung wieder zu gewinnen, um Julianna nicht zu schütteln, weil sie etwas so Unglaubliches von ihm gedacht hatte, und um sie nicht bis zur Besinnungslosigkeit zu küssen.
    „Du bist vor diese Waffe gelaufen und hast die Kugel, die für mich bestimmt war, abfangen wollen.” Seine Stimme zitterte vor Gefühl. „Was wäre geschehen, wenn er dich und unser Baby umgebracht hätte? Was hätte ich dann tun sollen, wie hätte ich je weiterleben sollen? Mach nie wieder etwas so Verrücktes, hörst du mich, Julianna Blackhawk?”
    Julianna wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte.
    Lucas holte tief Luft, um sich zu beruhigen. „Ich dachte schon, ich hätte dich verloren”, flüsterte er heiser und küsste ihr Hand gelenk. „Ich dachte, ich hätte euch beide verloren.”
    Solch eine Angst hatte er noch nie verspürt, weil er noch nie jemanden so sehr geliebt hatte wie Julianna. Seine Liebe zu ihr und seine Angst um sie war die erschütterndste Erkenntnis, die er je in seinem Leben gehabt hatte.
    Tränen glitzerten in Juliannas Augen. „Ich habe gar nicht an mich oder das Baby gedacht, als ich merkte, dass Mason dich wirklich erschießen wollte. Ich habe einfach nur instinktiv gehandelt.” Sie streichelte seine Wange. „Vergibst du mir? Selbst dass ich nicht versucht habe, deinen Vater zu retten?”
    „Es gibt nichts zu vergeben.” Er beugte sich vor und küsste sie erst auf die Wange, dann auf den Mund. „Es ist vorbei. Wir haben einander, und unser Leben liegt vor uns. Ich liebe dich, Julianna. Nichts kann das ändern. Weder die Vergangenheit noch die Zukunft.”
    „Und ich liebe dich, Lucas.” Sie lächelte und berührte ihren Bauch. „Und unser Baby.”
    „Darüber wollte ich noch mit dir reden”, sagte er zärtlich. „Dr. Glover hat dich untersucht, als du hierher gebracht wurdest und hat ein paar Tests gemacht.”
    Ein Anflug von Panik erfasste sie. „Ist mit dem Baby etwas nicht in Ordnung?”
    „Nun”, erwiderte er lächelnd. „Eigentlich sind es zwei.”
    „Zwei Babys?” Sie starrte ihn an und dann weiteten sich ihre Augen, als sie die Bedeutung der Worte verstand.
    Julianna öffnete den Mund und sagte gleichzeitig mit Lucas: „Zwillinge.”
    „Ich dachte, wir wollten uns mit Nick zum Essen im Cafe treffen”, sagte Julianna, als Lucas auf den leeren Parkplatz des verlassenen Lagerhauses fuhr.
    „Er hat mich gebeten, dass wir hier kurz anhalten, um ihn mitzunehmen.” Lucas kam um den Wagen herum, um ihr herauszuhelfen. „Außerdem brennt er schon darauf, dir dies alles zeigen zu können, seit du aus dem Krankenhaus entlassen wurdest.”
    „Wenn mein Mann mich nicht sechs Tage lang im Bett gefangen gehalten hätte”, erwiderte sie und stieg aus, „wäre ich schon längst hier gewesen.”
    „Ich habe nur ärztlichen Befehlen gehorcht.” Lucas beugte sich zu ihr, küsste die Wunde auf ihrer Stirn und grinste Julianna dann frech an. „Ich werde doch nicht widersprechen, wenn man mir aufträgt, dafür zu sorgen, dass meine Frau im Bett bleibt.”

    „Ich glaube, der Doktor hatte Bettruhe verordnet, Blackhawk. Und er hat es

Weitere Kostenlose Bücher