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Ein Blick genuegt

Ein Blick genuegt

Titel: Ein Blick genuegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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dass sie füreinander da sein würden, was immer auch geschah.

1. KAPITEL
    In Wolf River erwartete man nicht Lucas Blackhawk und seinesgleichen jemals wieder zu sehen.
    Schlechtes Blut, flüsterten alle, und noch dazu halb indianisches Blut. Der Junge wird es niemals zu etwas bringen. Sein Vater hat schließlich im Gefängnis gesessen, und hat Lucas selbst nic ht zwei Jahre im Kinderheim verbracht? Daraus kann doch nichts Gutes werden, oder?
    Lucas Blackhawk hatte das texanische Wolf River vor mehr als zehn Jahren verlassen, und kaum jemand trauerte ihm nach.
    Lucas konnte es nicht erwarten, die Gesichter der Leute in Wolf River zu sehen, wenn es sich herumsprach, dass er zurück war. Und es wird sich schnell herumsprechen, dachte er mit einem kleinen Grinsen.
    „Kann ich Ihnen helfen, Sir?”
    Das Dienstmädchen, das die massive, blank polierte Eichentür auf der Double-H-Ranch geöffnet hatte, war wirklich noch ein Mädchen. Sie wusste es noch nicht, aber nach dem heutigen Tag würde sie sich nach einer anderen Anstellung umsehen müssen.
    „Ich möchte zu Mr. Hadley.”
    „Mr. Hadley ist mit seiner Tochter in die Stadt gefahren, Sir.” Ihre Stimme war so leise und klanglos, dass Lucas sich vorbeugen musste, um sie zu verstehen. „Ich fürchte, er wird nicht vor drei Uhr zurück sein, und um halb vier hat er eine Verabredung. Ich schreibe aber gern Ihren Namen und Ihre Telefonnummer auf, so dass seine Sekretärin Sie anrufen kann.”
    Er ist also mit seiner braven Tochter in die Stadt gefahren, dachte Lucas. Julianna Hadley, mit ihrem strohblonden Haar und den blauen Augen. Die unerreichbare Eisprinzessin, unerreichbar vor allem natürlich für solch einen halb indianischen Rowdy wie ihn. Er erinnerte sich noch genau an ihre letzte Begegnung. Er war zweiundzwanzig gewesen und hatte in Hansens Futterhandel gearbeitet. Er hatte sie dabei ertappt, wie sie ihn anstarrte, während er Heuballen auf einen Laster lud. Sie hatte sich schnell umgedreht, doch nicht schnell genug, so dass er den Ausdruck in ihren schönen Augen gesehen hatte.
    Mitleid.
    Eine Stunde später hatte er seinen Job gekündigt, seine spärlichen Habseligkeiten zusammengepackt und Wolf River verlassen. Juliannas Blick hatte ihn die letzten zehn Jahre regelrecht verfolgt, seine Wut und seine Entschlossenheit am Leben erhalten, wann immer er ans Aufgeben gedacht hatte.
    Sie wusste es nicht, aber Julianna Hadley war seine Inspiration gewesen.
    Lucas nahm die Sonnenbrille ab und steckte sie in die Jackentasche seines Armani Anzuges, dann schob er den schwarzen Stetson nach hinten und lächelte das Mädchen an.
    „Hören Sie, Miss …” Er wartete darauf, dass sie die Lücke schloss.
    „Grayson.” Sie errötete. „Heather Grayson.”
    „Nun, Heather, ich bin Mr. Hadleys Verabredung.”
    „Oje.” Heather runzelte die Stirn und biss sich auf die Unterlippe. „Es tut mir Leid, Sir. Ich hatte Mr. Cantrell erwartet. Er war letzte Woche hier, und ich nahm an …”
    „Mr. Cantrell musste kurzfristig die Stadt verlassen.” Er hatte Adam Cantrell, seinem Angestellten, eine Reise auf die Bahamas als Bonus dafür spendiert, dass er gute Arbeit geleistet hatte. Sehr gute Arbeit sogar.
    „Ich fürchte, Sie müssen sich mit mir begnügen. ” Er reichte ihr eine Visistenkarte von First Mutual Financial, einer Tochtergesellschaft von Blackhawk Enterprises. Der Name Lucas Blackhawk war absichtlich nicht aufgedruckt.
    Das Mädchen starrte auf die Karte und dann wieder zu ihm. Er lächelte sie gewinnend an, und die Röte ihrer Wangen vertiefte sich. Aufgeregt steckte sie die Karte in ihre Kitteltasche und trat zur Seite.

    „Es tut mir Leid, Sir. Bitte kommen Sie in Mr. Hadleys Büro. Er wird sicherlich gleich zurück sein.”
    Lucas war erst einmal in Hadleys Villa gewesen, allerdings nicht als willkommener Gast.
    Aber schon damals, im Alter von zwölf Jahren, war seine Mission die gleiche gewesen: Rache. Wütend und blutrünstig hatte er mit seinem Messer herumgefuchtelt. Impulsiv und ohne Plan.
    Es hatte zwanzig Jahre gedauert, in denen er gelernt hatte, seine Wut zu bezähmen. Heute war er nicht länger impulsiv, und dieses Mal hatte er sehr wohl einen Plan.
    Im Haus war alles genau so, wie er es in Erinnerung hatte. Der dunkelgrüne Marmorboden, die geschwunge ne Holztreppe und die getäfelten Wände. Düster und kalt.
    „Hier entlang, Sir.”
    Er hätte dem Mädchen sagen können, dass er den Weg ins Büro ihres Arbeitgebers kannte.
    Dass er schon

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