Ein Bodyguard zum Heiraten? (German Edition)
nackt gewesen wäre. Ich schwöre dir, hättest du uns nur eine Minute allein gelassen, dann hätte sie mir ihre Zunge in den Hals gesteckt.“ Téa wollte etwas erwidern, aber sein Blick brachte sie zum Schweigen. „Ja, ja, ich weiß schon, was du sagen willst. Ich soll es nicht persönlich nehmen. Weil sie sich allen Männern gegenüber so verhält.“
„Davida ist nun mal ein bisschen abenteuerlustig“, gab sie beleidigt zurück.
„Ach, so nennt man das jetzt? Für meinen Geschmack ein bisschen zu abenteuerlustig. Die armen Männer, die nicht bei drei auf den Bäumen sind.“
Téa seufzte bedrückt, und in diesem Moment kam sich Luc richtig schlecht vor. Sie konnte schließlich nichts dafür, dass ihre Schwestern solche Teufelsbraten waren. Oder dass es ihnen bei der Erziehung an einer festen Hand gefehlt hatte. Obwohl sie ja bereitwillig die Schuld dafür bei sich selbst suchte, genau wie für den tödlichen Unfall ihrer Eltern.
„Ich wüsste schon eine Lösung für den ganzen Schlamassel“, erklärte er plötzlich.
„Na, da bin ich aber gespannt.“
„Wir verfrachten deine Schwestern zu Primo und Nonna. Meine Großeltern bringen sie garantiert binnen einer Woche auf Kurs. Dann schnappen wir uns Cousin Connie, fesseln und knebeln ihn und verstecken ihn in irgendeinem alten Wandschrank, damit du sofort die Führung von Bling übernehmen kannst.“
Sie lächelte zaghaft. „Und was ist mit unserer bevorstehenden Hochzeit? Hast du auch eine Idee, wie wir diese Kleinigkeit aus der Welt schaffen?“
„Nein, ich muss zugeben, da hast du mich kalt erwischt. Keine Ahnung, was wir da machen sollen.“
„Ich wüsste was.“
„Dann raus damit.“
„Ich werde ganz einfach mit Primo reden, wenn wir zurück in San Francisco sind. Ich werde ihm erklären, dass alle die falschen Schlüsse gezogen haben.“
„Die falschen Schlüsse“, wiederholte er spöttisch. „Nackt plus Whirlpool – was soll man denn daraus sonst schließen?“
Téa verzog das Gesicht. „Obendrein musste die Hotelbesitzerin Madam natürlich auch noch auf die Nase binden, dass wir im Flitterwochen-Pavillon abgestiegen waren. Zuerst dachte sie, wir hätten blitzschnell heimlich geheiratet; das hätte ihr sogar noch gefallen. Aber als sie dann herausbekam, dass dem nicht so war …“
„Ich schätze, da wurde die Unterredung etwas unangenehmer.“
„Das kann man wohl sagen.“
Als Lucs Handy klingelte, zog er es aus der Hosentasche und gab es Téa. „Schaust du bitte mal nach, wer dran ist?“
Sie klappte es auf. „Es ist Primo.“
„Na klasse, dann kannst du gleich selber drangehen. Erklär ihm, warum wir nicht heiraten werden.“
„Ist gut“, willigte sie ein, obwohl sie dabei nicht mehr so selbstsicher wie vorhin klang. „Hallo, Primo, ich bin es, Téa. Ja, Luc ist auch hier. Aber er sitzt gerade am Steuer, deshalb kann er nicht …“ Offenbar musste sie einen längeren Wortschwall über sich ergehen lassen, denn sie kam höchstens dazu, gelegentlich ein „Hm, hm“ oder „Ja, ja“ einzuwerfen.
„Sag’s ihm endlich“, forderte Luc.
Sie gab ihm ein Handzeichen, er solle still sein. „Hm, hm. Ja, ja.“ Dann räusperte sie sich. „Pass mal auf, es ist so, Primo. Luc und ich … also, wir wollen gar nicht heiraten. Richtig. Verstehe. Okay. Nein, du hast recht. Lake Tahoe ist gar nicht so weit weg.“
„Was erzählst du denn da?“, zischte Luc verärgert. „Sag ihm einfach, dass das nicht läuft, und leg auf.“
„Entschuldige mal kurz, Primo.“ Sie bedeckte das Handy mit der Hand. „Würdest du vielleicht mal bitte auf die Straße achten? Oder willst du noch einen Wagen zu Klump fahren? Wenn du nicht geradeaus fahren kannst, dann halt gefälligst an. Du machst mich ganz nervös.“
„Ich mache dich nervös? Gib mir das Handy!“
„Er will gar nicht mit dir sprechen, er will mit mir sprechen. Ja, Primo, ich bin noch dran.“ Sie schnappte nach Luft. „Bist du sicher, dass sie das drucken wollen? Aber du verstehst schon, dass wir nicht heiraten wollen, oder? Das habe ich laut und deutlich gesagt. Nein, nein, das ist in Ordnung. Wir treffen uns dann ja sicher morgen. Ja, natürlich, ich sag’s Luc. Du auch. Wiederhören.“
Luc steuerte den schmalen Randstreifen an, trat auf die Bremse und drehte den Zündschlüssel herum, kaum dass das Auto angehalten hatte. „Na?“, fragte er fordernd. „Hast du’s ihm gesagt?“
Téa nickte beflissen. „Natürlich habe ich’s ihm gesagt, hast du das
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