Ein Bodyguard zum Heiraten? (German Edition)
Whisky. „Alles ist genau wie beim letzten Mal, als ich hier war“, bemerkte sie. „Mit dem Unterschied, dass wir jetzt verheiratet sind.“
„Und das ist ein gewaltiger Unterschied.“
Behutsam legte sie den Brautstrauß auf den Tisch. Die Rosen fangen schon an zu welken, ging es ihr durch den Kopf. Traurig und irgendwie passend. Denn schon morgen früh kehrt die Realität wieder ein. Ich muss mich auf die Arbeit und die Familie konzentrieren, während Luc wieder auf seinem Prinzip beharrt, sich bloß nicht an einen Menschen zu binden. „Ich merke doch, dass dich irgendetwas beschäftigt“, sagte sie plötzlich. „Warum erzählst du’s mir nicht, damit wir uns anschließend in Ruhe schlafen legen können?“
„Das alles, angefangen mit dem unerwarteten Auftauchen deiner Großmutter, passt dir wunderbar in den Kram, wenn man so darüber nachdenkt.“
Betroffen schloss sie die Augen. Sie hatte schon vermutet, dass er so etwas denken würde, aber es schmerzte sie dennoch, es jetzt bestätigt zu bekommen. „Du glaubst, ich hätte das alles eingefädelt, stimmt’s?“
Nachdenklich nippte er an seinem Whisky. „Ich muss gestehen, der Gedanke ist mir gekommen.“
„Dann vergiss ihn auch ganz schnell wieder“, fuhr sie ihn an. „Du hast zu meinem Vorschlag mit der Heirat Nein gesagt. Und ich habe das akzeptiert. Ende der Geschichte.“
„Nur komisch, dass wir ein paar Stunden später trotzdem verheiratet waren.“
„Wegen deiner Familie, Luc. Nicht wegen meiner. Madam ist zwar enttäuscht von mir, aber das war’s auch schon. Mit ihrer Missbilligung hätte ich leben können. Wer die Hochzeit erzwungen hat … das war dein Großvater Primo.“
„Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Primo wollte die Hochzeit, weil jemand die Information an The Snitch geliefert hat. Und als Informant kommen nur ganz wenige Leute infrage.“
„Und das sind alles de Lucas?“
„So ziemlich.“
Geraden Schrittes ging sie auf ihn zu. „Du hast immer gesagt, ich wäre eine schlechte Lügnerin. Jetzt sieh mich an, Luc. Hör mir zu.“ Völlig ruhig und ernsthaft sprach sie weiter: „Ich habe dich nicht durch irgendwelche Tricks zu dieser Heirat gebracht. Ich habe niemanden aus meiner Familie gebeten, mit The Snitch Kontakt aufzunehmen. So etwas würde ich dir nie antun.“
„Okay. In Ordnung.“
„Glaubst du mir?“, fragte sie fordernd.
„Ja, ich glaube dir.“
„Aber du brauchst jemanden, dem du die Schuld geben kannst.“
„Ja. Nein.“ Entnervt seufzte er auf. „Ich bin ja selber auch mit schuld.“
„Danke für dieses Eingeständnis“, kommentierte sie trocken.
„Ich will nur, dass dir eins klar ist, Téa. Das, was vorgefallen ist, ändert nichts.“
„Was meinst du damit?“
„Du weißt genau, was ich meine. Es ist nur eine Angelegenheit auf Zeit. In ein paar Monaten … werde ich dich verlassen.“
„Ja, das ist mir klar.“ Es stimmte auch, es war ihr klar, sie hatte nur gehofft …
Vorsichtig setzte sie ihr Glas ab. „Ich glaube, ich möchte doch keinen Wein. Bin irgendwie ziemlich müde. Wenn du nichts dagegen hast, lege ich mich hin.“
Als sie sich daranmachte, das Zimmer zu verlassen, wollte er sie davon abhalten. Nur eine leichte Berührung am Arm. „Téa …“
Schon brach sich das Inferno wieder Bahn. Am liebsten hätte sie sich umgewandt und wäre in seine Arme geflüchtet. Sie sehnte sich danach, dass er sie nahm, ihr eine Chance gab. „Lass das bitte. Ich kann nicht …“ Kopfschüttelnd kämpfte sie um ihre Selbstbeherrschung. „Bitte … lass es.“
Ohne ein Wort zu sagen, ließ er sie gehen.
Im Gästezimmer zog sie sich aus und legte sich ins Bett. Vor ein paar Stunden erst habe ich geheiratet, dachte sie, und so sieht also meine Hochzeitsnacht aus. Hätte ich mir nie träumen lassen, dass ich sie allein verbringe. Und dass mein Ehemann mich am liebsten aus seinem Leben verbannen würde.
Sie vergrub ihr Gesicht im Kopfkissen, damit er ihr Weinen nicht hörte. So bekam sie nicht mit, wie sich leise die Tür öffnete und Luc an ihr Bett trat. Dann plötzlich ergriff er sie und trug sie in sein Schlafzimmer.
„Was machst du da?“, fragte sie mit erstickender Stimme.
„Es ist meine Hochzeitsnacht“, antwortete er. Genau, was sie gerade gedacht hatte! „Und die werde ich ganz bestimmt nicht allein verbringen.“
Sanft legte er sie in sein Bett und gesellte sich dann zu ihr. Nachdem er ihr das Nachthemd abgestreift hatte, begannen seine Hände sie zu
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