Ein Bodyguard zum Heiraten? (German Edition)
doch besann sich dann eines Besseren und tauchte wieder ins Wasser ein. „Was machen wir, wenn es ein Hotelangestellter mit dem Frühstück ist?“, flüsterte sie nervös.
„Dann wird sich hier jemand ganz schön schämen“, erwiderte Luc lächelnd. „Aber nicht ich.“
Nun hörte sie die Stimmen. Stimmen, die näher kamen. Mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen sah sie, wie Madam auf die Veranda trat, gefolgt von ihren drei Stiefschwestern. Ihre Großmutter stieß einen spitzen Schrei aus.
„ Madre di Dio ! Nicht hinsehen, Mädchen!“
Aber natürlich schauten sie hin.
9. KAPITEL
Luc öffnete die Tür des Mietwagens, ließ Téa einsteigen und schloss sie wieder. Dann setzte er sich ans Steuer, ließ den Motor aber noch nicht an.
„Wie hat Madam uns gefunden?“, fragte er unvermittelt.
„Offenbar hat die Schadensregulierungsabteilung meiner Versicherung bei uns zu Hause angerufen, um irgendwelche Fragen zu klären. Madam hat den Anruf entgegengenommen und war natürlich in heller Aufregung. Sie hat dann versucht, mich übers Handy zu erreichen, aber wie du ja weißt, hatten wir keine Verbindung. Da hat sie natürlich das Schlimmste befürchtet. Dass wir bei dem Unfall verletzt worden wären – oder noch Übleres.“ Sie verdrehte die Augen. „Was natürlich Unsinn ist, denn wenn ich in der Lage war, die Versicherung über unseren Unfall zu informieren, konnte es mir nicht so schlecht gehen. Aber Madam denkt halt nicht immer ganz logisch.“
„Das erklärt immer noch nicht, wie sie uns gefunden hat.“
Téa zuckte mit den Schultern und schnallte sich an. „Wahrscheinlich durch eine Information der Versicherungsgesellschaft. Du erinnerst dich doch, dass ich dem Schadensregulierer den Standort des Fahrzeugs mitteilen musste. Den hat er sicher an Madam weitergegeben, und sie wird dann das nächste Krankenhaus angerufen haben. So hätte ich’s jedenfalls gemacht. Und von dort aus ist sie wahrscheinlich auf unser Hotel gestoßen.“ Und stirnrunzelnd fügte sie hinzu: „Schöner Schlamassel.“
„Tja. Wir sind jung, aber man darf nicht vergessen, dass diese älteren Herrschaften noch andere Wert- und Moralvorstellungen haben. Wir beide nackt im Whirlpool – das fand Madam bestimmt nicht so lustig.“
„Du warst ja nicht dabei, aber ich durfte mir einiges von ihr anhören.“
„Wie schlimm war’s?“
„Ich schätze mal, mindestens ebenso schlimm wie dein Telefonat mit Primo.“
„Verflixt.“
Entnervt seufzte sie auf. „Und was hat dein Großvater gesagt?“
Er beobachtete sie genau, weil er gespannt auf ihre Reaktion war. „Er hat mir klargemacht, dass wir ab sofort offiziell verlobt sind.“
„Was? Du machst Witze.“
„Schön wär’s ja, aber das ist mein voller Ernst. Hast du irgendwelche Vorschläge, wie wir aus dieser verfahrenen Situation wieder herauskommen?“
„Die einfachste Lösung ist: Sag deinem Großvater, dass das überhaupt nicht infrage kommt.“
„Ha! Da kennst du meine Familie aber schlecht.“ Er ließ den Motor an.
„Das war’s also?“, fragte sie mutlos. „Wir müssen jetzt heiraten?“
„Wolltest du das nicht sowieso?“
„Ja, sicher, aber doch nicht so.“ Störrisch verschränkte sie die Arme. „Wir müssen die ganze Sache logisch und sachlich betrachten, Luc. Dich kann doch niemand zwingen, mich zu heiraten.“
„Ach nein, wirklich nicht? Und was hat Madam gesagt, nachdem sie uns nackt im Whirlpool erwischt hat, nach einer Nacht voll heißer Leidenschaft?“ Theatralisch hielt er sich die Hand ans Ohr. „Wie war das? Ich habe dich leider nicht verstanden.“
Verlegen räusperte Téa sich. „Sie … sie ist sehr enttäuscht.“
„Das bin ich auch. Ich hatte im Pool noch einiges mit dir vor.“
„Obendrein meinte sie, das sähe mir so gar nicht ähnlich. Ich hätte selbstsüchtig und impulsiv gehandelt. Und das Schlimmste: Ich würde den Mädchen ein schlechtes Beispiel geben.“
„Diese drei Hexen, die du wohlwollend deine Schwestern nennst, können sich an dir wohl kaum noch ein schlechtes Beispiel nehmen. Dafür sind sie doch schon viel zu verrucht. Vor allem dieses Gothic-Girl.“
„Sie heißt Katrina. Und diese schwarze Schminke und Kleidung – das ist doch nur eine Phase, die sie durchläuft.“
„Furchterregend.“
„Quatsch, ist sie nicht. Sie ist ein tolles Mädchen. Alle meine Schwestern sind tolle Mädchen.“
„Klar doch, vor allem die eine, die mich mit ihren Blicken ausgezogen hätte, wenn ich nicht schon
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