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Ein Dämon auf Abwegen

Ein Dämon auf Abwegen

Titel: Ein Dämon auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Hüfte und sah mich fragend an.
    »Du warst mir wirklich eine große Hilfe!« knurrte ich, froh, Gelegenheit zu haben, meine angestaute Nervosität loszuwerden.
    »Gliep«, erwiderte mein Haustier und ließ den Kopf hängen.
    »Na, na!« schimpfte der Troll. »Nun laß das nicht gleich an deinem Kumpel aus! Er hat sich überrumpeln lassen, das ist alles. Kann man ihm doch keinen Strick draus drehen, daß er unter feindlichem Beschuß mal die Nerven verloren hat, oder?«
    »Aber wenn er nicht...« fing ich an.
    »Bist du endlich bereit, deinen Hintern wieder auf diesen dämlichen Drachen zu setzen?« wollte Aahz wissen, der sich soeben wieder zu uns gesellte.
    »Nun laß das bloß nicht an Gliep aus!« fauchte ich. »Er ist bloß ein bißchen unter Beschuß geraten, das ist alles!«
    »Wie war das?« blinzelte mein Ausbilder.
    »Gliep!« verkündete mein Haustier und teilte mit seiner Zunge einen seiner aromatischen, schleimigen Küsse aus. Diesmal war, zu meiner Erleichterung, Aahz der Empfänger.
    »Glaaahü« schrie mein Lehrer und wischte sich mit dem Handrücken über das Gesicht. »Gleich kotze ich!«
    »Das Tier will dich lediglich seiner Wertschätzung versichern, da du seinen Herrn gerettet hast«, lachte Chumly.
    »Das stimmt«, bestätigte ich. »Wenn du nicht ...«
    »Vergiß es«, erwiderte Aahz mit wegwerfender Geste. »Kein Flüchtling, der bei einem Winzerfest ausgerissen ist, wird auf meinem Lehrling herumtrampeln, solange ich noch da bin.«
    Endlich einmal wußte ich, wovon er sprach. »>Ein Flüchtling, der bei einem Winzerfest ausgerissen ist<, das war wirklich gut, Aahz«, grinste ich.
    »Nein, das war es nicht«, knurrte mein Ausbilder. »Genau genommen war an diesem Nachmittag bisher überhaupt nichts gut! Warum stehen wir hier rum und quasseln?«
    »Weil die erste Runde vorbei ist«, klärte Chumly ihn auf. »Und, wenn ich das hinzufügen darf, das erste Tor.«
    Wir blickten über das Spielfeld zu unserem Tor hinüber. Das Feld war übersät mit Körpern, zum Glück mit jenen der anderen. Was immer geschehen sein mochte, wir hatten uns jedenfalls wacker geschlagen. Sanitäter und Krankenbahren und Trainer kümmerten sich um die Gefallenen und Verwundeten mit routinemäßiger Sicherheit. Die Spieler, die noch immer auf den Beinen waren, sowohl jene auf dem Spielfeld als auch jene hinter der Markierung, umtanzten einander und reckten die Zeigefinger empor, was mir eine Art religiöse Geste an die Götter zu sein schien. Badaxe lehnt zusammengesackt an einem unserer vier Torpfosten, während Gus ihm mit seinen Schwingen Luft zufächelte.
    »Der Spielstand«, fuhr der Troll beiläufig fort, »ist null zu null zu eins ... gegen uns. Nicht gerade ein berauschender Anfang, wie?«
    . Einen Augenblick lang glaubte ich, wir hätten einen Punkt gewonnen. Doch dann fiel mir ein, daß in diesem Spiel die Punkte gegen eine Mannschaft zählten. Deshalb bedeutete null zu null zu eins<, daß wir einen Punkt zurücklagen.
    »Keine Sorge«, knurrte Aahz. »Den Punkt holen wir uns mit Zins und Zinseszins zurück! Wenn die gerne hart spielen wollen, können wir das auch. Richtig?«
    »Völlig richtig«, grinste Chumly.
    »Dann mal etwas mehr Dampf, wenn ich bitten darf!« fuhr mein Ausbilder fort. »Chumly, du holst Gus und Badaxe zu einer Lagebesprechung hierher. Kind, du steigst wieder auf den Drachen — und diesmal versuchst du, oben zu bleiben, ist das klar?«
    Ich schickte mich an, zu gehorchen, wandte mich aber noch einmal zu ihm um. »Ääähhh ... Aahz?«
    »Ja, Junge?«
    »Ich habe es vorhin vielleicht nicht so geschickt ausgedrückt, aber danke, daß du mich gerettet hast.«
    »Ich habe gesagt, vergiß es.«
    »Nein, das werde ich nicht tun!« erwiderte ich stur. »Du hättest dabei umkommen können, als du mich rausgehauen hast, und ich wollte dir nur sagen, daß ich es dir eines Tages vergelten werde. Ich bin vielleicht nicht besonders tapfer, wenn es um mich selbst geht, aber vor allem anderen verdanke ich dir mein Leben, und es soll dir gehören, wann immer du es brauchst!«
    »Einen Augenblick mal, Bürschchen«, berichtigte mich mein Ausbilder. »Die Risiken, die ich eingehe, sind meine Sache, ist das klar? Auch jene, die ich eingehe, wenn ich ab und zu mal deinen Arsch aus dem Feuer hole. Bring bloß nicht mein ganzes Leben durcheinander, indem du mich plötzlich gleich für zwei verantwortlich machst.«
    »Aber Aahz ...«
    »Wenn ich in Schwierigkeiten geraten sollte, und du bist gerade frei,

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