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Ein Dämon auf Abwegen

Ein Dämon auf Abwegen

Titel: Ein Dämon auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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meinen Lehrling zu kritisieren, dann muß er sich erst mal dafür qualifizieren, und dieses Prachtexemplar klahdischer Militärkunst hat das bisher noch nicht getan.«
    »Na ja ... trotzdem danke«, endete ich lahm.
    »Keine Ursache.«
    »He, Aahz!« rief Chumly. »Schaffen wir diese ... Trophäe vom Mittelfeld weg und deponieren wir sie irgendwo, wo sie in Sicherheit ist.«
    »Wo denn, zum Beispiel?« konterte mein Lehrer. »In diesem Stadion sind wir die einzigen, denen ich traue.«
    »Wie war's denn mit unserem Tor?« schlug Gus vor und zeigte auf das Netz in unserer Ecke des Dreiecks.
    »Klingt gut«, meinte Aahz. »Bin gleich wieder da, Junge.«
    Ich hatte mich schon so an das Getöse im Stadion gewöhnt, daß ich es kaum noch wahrnahm. Als meine Kameraden allerdings damit begannen, die Trophäe davonzutragen, drohte der Chor aus Buhrufen und Katzengeschrei, der daraufhin anhob, mich fast zu betäuben. Meine Kollegen reagierten mit der angemessenen Frechheit, indem sie ihren Beschimpfern geballte Fäuste zeigten und ihnen Grimassen schnitten. Die Menge war entzückt. Wenn es sie noch mehr entzücken sollte, würde sie gleich auf das Spielfeld stürmen und uns allesamt auf der Stelle lynchen.
    Ich wollte meinen Kameraden schon vorschlagen, die Menge nicht weiter aufzustacheln, als General Badaxe mich zu einer Besprechung zu sich winkte.
    »Herr Hofzauberer«, begann er vorsichtig, »ich hoffe, Ihr wißt, daß ich mit meiner Bemerkung vorhin nicht beabsichtigte, Euch zu beleidigen. Ich stelle fest, daß ich ein wenig gereizt bin. Ich habe noch nie einen Krieg vor Publikum geführt.«
    »Vergeßt es, Hugh«, winkte ich ab. »Ihr hattet recht. Im nachhinein betrachtet, war es wirklich ein sehr unkluges Versprechen. Übrigens ... nennt mich Skeeve. Wenn wir schon zusammen in der Scheiße sitzen, sind Förmlichkeiten wohl kaum angebracht.«
    »Danke ... Skeeve«, nickte der General. »Eigentlich wollte ich Euch ja in einer privaten Angelegenheit sprechen.«
    »Klar doch«, meinte ich achselzuckend. »Worum geht es denn?«
    »Könnt Ihr mir vielleicht etwas über dieses hinreißende Geschöpf erzählen, dem ich vorhin vorgestellt wurde?«
    »Hinreißendes Geschöpf?« Ich blinzelte. »Welches hinreißende Geschöpf?«
    »Ihr wißt schon ... Massha.«
    »Massha?« Ich lachte schallend. Dann bemerkte ich, daß die Gesichtszüge des Generals sich versteinerten. »Ich meine, ach so, ja, dieses hinreißende Geschöpf! Was wollt Ihr über sie wissen?«
    »Ist sie verheiratet?«
    »Wie, Massha? Ich meine ... nein, ich denke nicht.«
    Der General atmete erleichtert auf. »Besteht die Möglichkeit, daß sie uns in Possiltum mal besuchen wird?«
    »Das bezweifle ich«, entgegnete ich. »Aber wenn Ihr wollt, könntet Ihr sie ja darum bitten.«
    »Großartig«, strahlte der General und donnerte mir mit knochenzertrümmernder Wucht seinen Freundschaftsbeweis in Form eines Schulterschlags aufs Fahrgestell. »Ich werde es als Versprechen betrachten.«
    »Als was?« blinzelte ich. Irgendwie kamen mir diese Worte bekannt vor.
    »Ich weiß, daß Ihr Eure Versprechen zu halten pflegt«, fuhr Badaxe fort. »Haltet Ihr auch dieses, so habt Ihr in mir, das werdet Ihr feststellen, einen Freund fürs Leben ... genau wie ich auch ein sehr ernstzunehmender Feind sein kann, wenn man mir in die Quere kommt. Wir verstehen uns?«
    »Aber ich ...«
    »He, Junge!« rief Aahz. »Beeil dich und schwing dich endlich auf diesen blöden Drachen! Das Spiel fängt an!«
    Ich war so sehr in das Gespräch mit Badaxe vertieft gewesen, daß alles andere um mich herum völlig aus meinem Bewußtsein verschwunden war.
    Auf der Feldmitte, wo die Trophäe gestanden hatte, befand sich ein Jahk in einem schwarzweiß gestreiften Kittel und hielt einen Ball in den Händen. Ich benutze hier das Wort >Ball< in ziemlich weitläufigem Sinn. Der Gegenstand, den er hielt, war ein Würfel aus einer, wie es schien, schwarzen, schwammigen Substanz. Ein eckiger Ball! Eine weitere Kleinigkeit, die der Giek ebenfalls nicht erwähnt hatte.
    Ohne mich noch umständlich von dem General zu verabschieden, machte ich kehrt und sprintete auf Gliep zu. Was immer jetzt geschehen mochte — ich wollte ihm auf keinen Fall zu Fuß gegenübertreten müssen.

24
Dieser Wettkampf scheint so ziemlich das Blödeste zu sein, was ich je gesehen habe.
A. Guinness
    Ich saß kaum auf Gliep, als der Jahk in der Feldmitte seinen >Ball< auch schon absetzte und zu einer der Seitenlinien davonrannte.
    »He,

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