Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Dämon auf Achse

Ein Dämon auf Achse

Titel: Ein Dämon auf Achse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
sondern man geht davon aus, dass ein bestimmter Modifikator in dem Gewirr von verschiedenen anderen, die jeweils gerade gültig sein können, einfach übersehen wurde. Kurzum, so sehr ich auch meinem Vetter Nunzio vertraue, mir bei einer Rauferei den Rücken zu decken, halte ich es doch für das Klügste, mich beim Drachenpoker nicht darauf zu verlassen, dass er meine Interessen wahrnimmt, weshalb ich den Besitz eines eigenen Exemplars des Regelwerks für eine unverzichtbare Ausgabe erachte.
    »Mal sehen«, sage ich und durchblättere das Buch, »die Sonne ist untergegangen, wir spielen in einem Gebäude .«
    »... und wir sind eine ungerade Zahl von Spielern ...« wirft Spynne ein und zeigt damit, dass sie die Funktion der Modifikatoren zu begreifen beginnt.
    ». davon ist einer weiblich, gewissermaßen .« ergänzt Junikäfer und zwinkert Spynne zu.
    »Es tut mir leid, dass die Getränke so lange gedauert haben, meine Freunde«, kündigt der Besitzer seine Gegenwart an, als er mit einem vollen Tablett eintrifft. »Also, wer hat das ... HE! WAS IST DAS DENN???!!«
    Plötzlich komme ich auf den Gedanken, dass es hier möglicherweise ein Gesetz gegen das Glücksspiel gibt, was eine Erklärung dafür wäre, weshalb der Besitzer mit einem Mal so aufgeregt ist.
    »Das?« sage ich, um unschuldiges Aussehen bemüht. »Och, wir spielen nur ein bisschen Karten unter Freunden. Keine Sorge, die Münzen benutzen wir nur, um den Spielstand besser markieren zu können, und .«
    »Erzählen Sie mir nicht so einen Mist!« bellt unser Wirt ohne jede Spur seiner vorigen öligen Freundlichkeit. »Das ist Drachenpoker, was Sie da spielen! Niemand spielt dieses Spiel, es sei denn .«
    Plötzlich bricht er ab und mustert jeden von uns wütend.
    »Also gut, wer von Euch ist ein Dämon? Oder seid Ihr alle alle welche? Egal! Ich will, dass Ihr alle verschwindet ... UND ZWAR AUF DER STELLE!!! «

9
Einmal ist keinmal!
J. T. RIPPER
    Zu behaupten, dass die Beschuldigung des Wirts an unserem Tisch für Aufregung sorgte, wäre so, als würde man sagen, dass es einige hochgezogene Augenbrauen gegeben hätte, Don Bruce als Gastredner beim Polizeiball zu erleben. Dummerweise hatte jeder andere Fragen, die er stellen wollte.
    »Was meint er denn mit >Dämon    Ich will ihr gerade antworten, da ich von meiner Arbeit mit dem Boss her weiß, dass Dämon die allgemein anerkannte Bezeichnung für einen Dimensionsreisenden ist, aber es gab hier zuviel Durcheinander, als dass man sich vernünftig hätte unterhalten können.
    »Sollen wir irgendwie gehen?« fragt Buchstabenbiene ein bisschen eingeschüchtert.
    »Was ist denn gegen Drachenpoker einzuwenden?« wirft Shu Fliege ein.
    »Nichts«, antworte ich ihm. »Siehst du, Spynne ...«
    »Was hat ihm denn dann den Blutegel unter den Sattel gepflanzt?« hakt Shu nach und fängt an, mir auf die Nerven zu gehen.
    Glücklicherweise habe ich im Laufe der Ausbildung entdeckt, dass es eine Möglichkeit gibt, dieses Individuum zum Schweigen zu bringen, wenn es in Fahrt gerät.
    »Shu Fliege«, sage ich, »mach mich nicht an!«
    Es ist inzwischen zwar schon ein alter Witz, bringt aber immer noch seine Lacher ein ... was nicht weiter überrascht, weil ich festgestellt habe, dass die meisten Armeewitze uralt sind.
    »Pass auf, Bruder«, sagt Hy Fliege und stößt Shu in die Rippen. »Der Klatscher da sucht gerade wieder eine Fliege, und es kann sein, dass er nicht sehr wählerisch ist, wen er sich von uns beiden vorknöpft.«
    Als alles erneut lacht, beugt sich Nunzio vor, um direkt mit mir zu sprechen.
    »Denkst du, was ich denke, Vetter?«
    »Das hängt natürlich davon ab, was du gerade denkst, Nunzio«, sage ich unter Berufung auf die Vernunft. »Solltest du vielleicht denken, dass unsere Tarnung als >aufgeflogen< zu bezeichnen wäre, dann denken wir in der Tat auf derselben Linie.«
    Zu meiner Überraschung jedoch rollt er die Augen, wie er es immer gern tut, wenn mir irgend etwas entgeht was ihm offensichtlich erscheint.
    »Denk doch mal weiter, Guido«, wirft er ein. »Er glaubt, dass wir aus einer anderen Dimension kommen, weil wir alles über Drachenpoker wissen, richtig?«
    »Richtig, ja. Na und?«
    »Woher weiß er denn dann davon?«
    Mir erscheint diese Frage ebenso trivial, als würde man sich darüber wundern, wie ein Bulle von einem bestimmten Verbrechen erfahren hat, will sagen, das ist gänzlich irrelevant, weil es völlig am Dilemma vorbeigeht, bei der Übertretung erwischt

Weitere Kostenlose Bücher