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Ein Dämon auf Achse

Ein Dämon auf Achse

Titel: Ein Dämon auf Achse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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worden zu sein.
    »Keine Ahnung. Wahrscheinlich hat es ihm irgend jemand gezeigt. Na und?«
    Aus irgendeinem Grund scheint das Nunzio noch mehr aufzuregen.
    »Guido«, sagt er mit verspannter Kieferlade, »manchmal frage ich mich, ob dir diese ganzen Schläge auf den Hinterkopf nicht ... oh! Er kommt zurück. Schnell ... Biene?«
    »Ja, Nunzio?« erwidert unser Juniormagiker und blinzelt ganz erstaunt, weil er so plötzlich in unser Gespräch einbezogen wird.
    »Mach deinen Entzauber bereit, und wenn ich dir mit einem Nicken das Zeichen gebe ... schmeiß ihn auf den Wirt.«
    »Auf den Wirt? Warum denn?«
    »Biene, tu es einfach. In Ordnung?« unterbreche ich ihn, denn ich habe aus Erfahrung gelernt, dass das einzige, was noch länger dauert, als Nunzios Predigten zuzuhören, der Versuch ist, eine unverblümte Antwort aus Biene herauszuzerren, wenn er es darauf abgesehen hat, dass man von selbst darauf kommen soll.
    Biene will irgend etwas erwidern, doch dann macht er wieder den Mund zu, zuckt mit den Schultern, fängt an zu murmeln und zu brummen, wie er es immer tut, wenn er sich darauf vorbereitet, Magik einzusetzen.
    Die anderen am Tisch blicken Nunzio erwartungsvoll an, doch der lehnt sich nur auf seinem Stuhl zurück und macht eine zuversichtliche und selbstzufriedene Miene. Ich imitiere ihn natürlich, obwohl ich ebenso wenig wie die anderen weiß, was er vorhat. Ihr müsst wissen, dass mich die Erfahrung gelehrt hat, dass man sich immer dann am zuversichtlichsten geben kann, wenn man völlig im dunkeln tappt ... vorausgesetzt, dass niemand davon weiß.
    »Sind Sie immer noch da?« fährt der Wirt uns an, als er wieder neben dem Tisch erscheint. »Ich will es Ihnen eigentlich nicht noch einmal sagen müssen! Und jetzt raus, bevor ich die Bullen hole!«
    »Das glaube ich kaum«, erwidert Nunzio und starrt dabei an die Decke.
    »WAS??!!«
    ». tatsächlich habe ich mir gerade überlegt, dass wir Ihren Laden eigentlich ganz gerne zu unserer neuen Heimat fern der Heimat machen würden, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Ach ja? Sie glauben wohl, nur weil Sie in der Armee sind, können Sie alles tun, was Ihnen einfällt, wie? Nun, Soldatenbürschchen, ich will Ihnen mal so was sagen. Ich bin zufällig ein steuerzahlender Bürger dieser Gemeinde, der bei den Behörden in gutem Ansehen steht, und ob Soldat oder nicht, für Dämonen hat man in dieser Gegend nicht allzu viel übrig. Tatsächlich fällt mir kein einziger guter Grund ein, weshalb ich nicht sofort die Polizei rufen und Sie mit Gewalt entfernen lassen sollte!«
    »Mir schon«, erwidert Nunzio lächelnd und nickt Biene zu.
    Bei diesem Zeichen wirft Buchstabenbiene die Schultern zurück, schürzt die Lippen, lässt seinen Entzauber fahren und ...
    »Was zum ...«
    »MEIN GOTT!!!«
    »»Schauteuch ...«
    Der Grund für diesen Schwall der Überraschung und des Unglaubens seitens eines Teils der Mannschaft liegt darin, dass Nunzio und ich es trotz unserer gemeinsam mit ihnen verbrachten Zeit versäumt haben, sie über das Konzept von Dämonen aufzuklären oder sie sonst wie darauf vorzubereiten ... und genau damit wenden sie soeben konfrontiert. Das heißt, sobald Biene seinen Zauber beendet hat, beginnt die Luft um den Gastwirt zu wabern, und anstatt auszusehen wie ein öliger Einheimischer sieht er jetzt genauso aus wie ...
    »Ein Täufler!« sage ich und versuche meine eigene Überraschung zu verbergen.
    Tatsächlich bin ich ein bisschen verärgert über mich, dass ich nicht von allein darauf gekommen bin. Ich meine, egal wie er aussieht, ich habe schließlich von Anfang an gemeint, dass er sich wie ein Täufler aufführt.
    Die Reaktion unserer Mannschaft auf diese Entdeckung ist jedoch nichts, verglichen mit der Reaktion, die wir beim Wirt selbst erzeugen.
    »WAS TUT IHR ??« kreischt er und blickt sich verzweifelt im Raum um, muss aber feststellen, dass wir die einzigen Gäste sind. »VERSUCHT IHR, MICH LYNCHEN ZU LASSEN???«
    Damit rast er davon. Nunzio und ich bleiben zurück, um uns mit der Verwirrung zu befassen, die durch die Auflösung seiner Tarnung entstanden ist.
    »DAS WAR EIN TEUFEL!!!«
    Es entgeht mir, wer diese Behauptung genau ausgesprochen hat, weil es hinter mir geschieht und die erstickte, würgende Stimme eine eindeutige Identifikation schwierig macht. Dennoch fällt es mir nicht schwer darauf zu antworten.
    »Ich weiß. Das habe ich ja gerade gesagt«, erkläre ich.
    »Nein, du hast gesagt, er wäre ein Teuffler«, widerspricht

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