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Ein Dämon dreht durch

Ein Dämon dreht durch

Titel: Ein Dämon dreht durch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Wirtschaftsprüfung durchführen konnte, stellte sich heraus, daß der größte Teil der Dimensionskasse leer war.
    Das gab einen ziemlichen Aufruhr, und man versuchte mehrmals, die Schuldigen ausfindig zu machen. Das drängendste Problem aber war die Frage, was wir wegen des Geldes unternehmen sollten. Es hatte keinen Zweck, einfach nur mehr herzustellen, denn damit hätten wir das entwertet, was wir bereits besaßen. Was wir tatsächlich brauchten, waren schnelle Geldmittel, die von außerhalb der Dimension kamen.
    Da stieß irgendein Marketinggenie auf das Konzept vom >Flaschengeist<. Man hat fast jeden in der Dimension, der auch nur das geringste magische Potential besaß, in Dienst gestellt. Natürlich gab es Widerstände dagegen, aber die Promotionleute behaupteten, daß es ohnehin nur Zeitverträge seien, also setzte man den Plan in die Tat um. Tatsächlich entwickelte sich die Sache mit den Vertragseinschränkungen zu einem Hauptverkaufsargument, eben zu dem mysteriösen Flair, von dem ich sprach. Deshalb gibt es die meisten Djinns auch nur unter irgendwelchen Bedingungen ... zum Beispiel, daß man nur drei Wünsche frei hat oder so was, obwohl manche von ihnen anständiger damit umgehen, wie solche Wünsche erfüllt werden, als andere.«
    Plötzlich kam mir ein Gedanke.
    »Äh, Kalvin? Wie viele Wünsche habe ich denn bei dir frei? Wie ich schon sagte, der Täufler befand sich im Schockzustand und hat nie etwas von irgendwelchen Beschränkungen gesagt.«
    »Weder über Wünsche noch über Fähigkeiten, wie?« meinte der Djinn augenzwinkernd. »Das ist nicht überraschend. Ob im Schockzustand oder nicht, verkaufen können die Täufler immer. Auf ihre Weise sind sie wirklich ganz erstaunliche Wesen.«
    »Wieviele?«
    »Was? Ach so. Ich fürchte, mein Vertrag erlaubt nur einen einzigen Wunsch, Skeeve. Aber keine Sorge, ich bleibe sauber. Keine Tricks, keine Mehrdeutigkeiten. Wenn du für dein Geld schon nur einen Wunsch frei hast, dann ist es nur gerecht, wenn du wenigstens ehrlich bedient wirst.«
    »Ich verstehe«, sagte ich. »Und was kannst du nun tatsächlich tun?«
    »Nicht sehr viel, wenn man es genau nimmt. Meine größte Stärke sind blöde Witze.«
    »Blöde Witze?«
    »Du weißt schon. Beispielsweise: >Wo bringt man einen Djinn zum Schäumen?<«
    »Ich denke nicht...«
    »Im Säurebad. Und wie...«
    »Ich verstehe schon. Das ist es also? Du erzählst schlechte Witze?«
    »Naja, ich gebe auch ziemlich gute Ratschläge.«
    »Das ist gut. Ich glaube, davon könnte ich einige gebrauchen.«
    »Das möchte ich meinen. Na schön, der erste Ratschlag, den ich für dich habe, lautet, daß du die Sache am besten vergessen und nach Hause zurückkehren solltest, bevor es zu spät ist.«
    Einen Augenblick erschien mir der Gedanke geradezu verführerisch, doch ich schüttelte ihn ab.
    »Auf keinen Fall«, sagte ich entschieden. »Kommen wir auf mein ursprüngliches Anliegen zurück. Kannst du mir einen Rat geben, wie ich Aahz finde?« »Es könnte sein, daß ich ein paar Ideen dazu habe«, gestand der Djinn.
    »Gut.«
    »Hast du es schon mit dem Telefonbuch versucht?«
    Was bisher nur Verdacht gewesen war, wurde nun schreckliche Gewißheit. Mein verborgenes As hatte sich als Null herausgestellt ... nein, als Joker. Wenn Kalvin den Unterschied zwischen Erfolg und Scheitern ausmachen sollte, wenn ich mich tatsächlich darauf einließ, steckte ich erst recht in der Patsche.

Kapitel 3
...und laß dich nicht von fremden Mädchen ansprechen.
ÖDIPUS’ MUTTER
    Selbst wenn man an den Wahnsinn gewöhnt war, der auf den Straßen des Bazars von Tauf herrschte, hatten die Straßen von Perv immer noch einiges zu bieten. So herrschte im Bazar hauptsächlich Fußgängerverkehr, weil die Händlergilde mächtig genug gewesen war, um Verkehrsbestimmungen durchzudrücken, die die Leute praktisch dazu zwangen, sich jeden Laden und jede Schaufensterauslage anzuschauen, an denen sie vorbeikamen. Meine Heimatdimension Klah war ziemlich rückständig, und ich hatte nur selten ein Fahrzeug zu sehen bekommen, das sehr viel fortschrittlicher oder schneller war als ein Ochsenkarren. Perv dagegen besaß Durchgangsstraßen, die in Fußgänger- und Fahrzeugverkehr unterteilt waren, und für einen ungebildeten Burschen wie mich wirkte besonders der Fahrzeugverkehr geradezu überwältigend. Hunderte von Apparaten unterschiedlichster Beschreibung drängten sich an jeder Kreuzung und schnauzten einander an, während sie in dem scheinbar sinnlosen

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