In geheimer Mission 04 - Der Schlüssel der Chiss
Elf Jahre vor den Klonkriegen ...
„Das Piratenschiff nähert sich schnell, Dooku!", meldete der Captain des Patrouillenkreuzers. „Glücklicherweise konnten Sie den Peilsender an seiner Hülle anbringen."
„Mit Glück hat das nichts zu tun, Captain Krempil", erwiderte der Jedi-Meister, an dessen Gürtel ein Lichtschwert mit gekrümmtem Griff hing. Er stand neben seinem Kameraden, dem Jedi-Ritter Ring-Sol Ambase, auf der Brücke des Kreuzers. Das hundertfünfzig Meter lange Schiff besaß einen kegelförmigen Bug, auf dem das gelb-blaue Abzeichen der malarianischen Allianz prangte. Es verbarg sich im Schatten eines großen Asteroiden am Rand eines riesigen Asteroidenfeldes, neben dem sich grüner
Raumnebel erstreckte. Dooku deutete auf die Asteroiden vor dem Hauptsichtfenster. „Sobald die Random Mallet in Sichtweite kommt, schießen Sie auf die Hauptsensorenmatrix."
„Auf die Sensorenmatrix?", fragte Krempil mit offensichtlicher Abneigung nach. „Wir könnten unsere gesamte Feuerkraft auf ihre Triebwerke konzentrieren und sie komplett..."
„Nein", unterbrach ihn Dooku freundlich, aber entschieden. „Nur die Sensoren."
In diesem Augenblick schoss die Random Mallet, die hammerförmige, zerbeulte Fregatte der McGrrrr-Bande, aus dem Asteroidenfeld und steuerte den Nebel an. Der Patrouillenkreuzer verließ den Schatten seines Asteroiden, heftete sich an das Heck der Fregatte und eröffnete das Feuer aus den Laserkanonen. Die Laserblitze schlugen in die großflächige Sensorenanordnung ein, die in einer heftigen Explosion zu einer Wolke aus Metallsplittern zersprang.
Auf der Brücke des Patrouillenkreuzers drehte sich Captain Krempil zu den beiden Jedi um. „Sie fliehen in den Nebel!"
„Wie man deutlich sieht, Captain", antwortete Dooku ungerührt.
Ring-Sol Ambase, ein schlanker Mann mit silberfarbenem Haar, das ihn fast so alt wie Dooku erscheinen ließ, sah über die Köpfe des Captains und des Navigators hinweg zur Frontscheibe hinaus und beobachtete die Piratenfregatte auf ihrer Flugbahn. Sie umflog mehrere Asteroiden und verschwand schließlich in dem Nebel.
„Der Peilsender hilft uns jetzt nicht mehr", verkündete Captain Krempil ärgerlich. „Unsere Abtasterfunktionieren in all diesem Raumstaub nicht."
„Auch dessen bin ich mir bewusst", konterte Dooku und begab sich hinter den Sitz des Navigators. „Bringen Sie uns zwischen diesen Asteroiden und dem Nebel zum Stehen."
Der Patrouillenkreuzer verlangsamte seinen Flug und stoppte kurz vor den Asteroiden im Raum. Krempil sah die Jedi fragend an. „Und was nun? Sitzen wir hier herum und warten, bis die McGrrrr-Bande wieder herauskommt?"
Dooku nickte. „Wir haben bereits ihre Hauptsensoren, ihren Hyperantrieb und die Steuertriebwerke auf der Backbordseite zerstört. In dem Moment, indem sie's müde sind, immer nur im Kreis zu fliegen, kommen sie heraus, und wir haben sie."
„Und was ist, wenn die McGrrrr-Bande gar nicht müde wird?"
„Sie können nicht ewig in diesem Nebel ausharren, Captain", warf Ambase ein. „Auch Piraten werden irgendwann hungrig."
„Bei diesen Piraten bin ich mir da nicht so sicher", brummte Krempil griesgrämig. „Seit drei Tagen schaffen sie es trotz ihres defekten Hyperantriebs, uns zu entkommen. Sie haben uns bis an den Rand des Wilden Raumes geschleppt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sich in naher Zukunft freiwillig ergeben."
„Ich gehe überhaupt nicht davon aus, dass sie sich ergeben", entgegnete Dooku, der den Nebel nicht aus den Augen ließ. „Sie sind verzweifelt. Sie werden auf jeden Fall versuchen, uns zu entkommen oder zu besiegen, und wenn es sie das Leben kostet."
Krempil sah die beiden Jedi finster an. „Wir hatten ihr Schiff genau im Fadenkreuz, als sie aus dem Asteroidengürtel kamen. Wieso haben Sie nicht zugelassen, dass ich sie einfach abschieße, als wir die Gelegenheit dazu hatten?"
Ambase fixierte Krempil. „Die Allianz der Malari bat um den Beistand der Jedi bei der Überführung der McGrrrr-Bande und wir haben eingewilligt. Jedi töten nur in Notwehr oder wenn das Leben anderer bedroht ist. Falls die Piraten uns allerdings keine Wahl lassen und wir ihr Schiff vernichten müssen, so werden wir tun, was nicht zu vermeiden ist."
In diesem Moment begann auf der Kommunikationskonsole ein Alarm zu piepen. Die Offizierin am Kommunikationspult schaltete den Alarm ab und rückte ihr Headset zurecht. „Wir empfangen eine Übertragung, Captain. Sie scheint von außerhalb des
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