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Ein Daemon kommt selten allein

Ein Daemon kommt selten allein

Titel: Ein Daemon kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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keine Ahnung, wo, aber Großmutters Harley wurde jede Sekunde reizvoller. Selbst wenn wir bei der Motorradrallye von Laconia landen sollten oder an einem ähnlich abgedrehten Ort. Meine Finger glitten über das beschmierte Glas, und ich hätte es um ein Haar fallen lassen. Was sollte ich tun, wenn ein weiterer Dämon auftauchteIhm dieses Gefäß an den Kopf schleudern
    »Igitt!«, schrie ich, als sie eine Reißverschlusstasche öffnete, aus der es nach toter Maus stank. Sie ignorierte meinen Ekel und begann, kleine Kreise aus Pampe auf meinen Badezimmerfußboden zu schmieren. »Sag mir, dass das keine Kacke ist«, forderte ich sie auf, während sie die stinkende Substanz in meine Fugen rieb.
    »Waschbärenleber. Und jetzt raus mit dir!«, befahl meine Großmutter, ohne von der Schweinerei auf meinem Badezimmerfußboden aufzublicken.
    »Nichts lieber als das.« Ich hatte keine Ahnung, was gerade geschehen war, und hatte mit Sicherheit nichts dagegen, so weit wie möglich von ihr wegzukommen. Ich stolperte über Großmutters Tierfelltasche und über das mindestens halbe Dutzend Smucker’s-Gläser, die in dem engen Flur vor meinem Badezimmer herumstanden. Sie waren mit diversen brackigen Flüssigkeiten, Pflanzen und zumindest einem Opossumschwanz gefüllt. Hexerei mit totgefahrenen Tieren. Oberaffengeil.
    Ich sank am Küchentisch nieder und vergrub mein Gesicht in den Händen. »Sieh den Fakten ins Gesicht, Lizzie. Xerxes, der Dämon, hat gerade versucht, dir den Kopf abzuhacken.«
    Was würden Cliff und Hillary wohl dazu sagen
    Ich wusste nicht mehr, was ich denken sollte. Dieses Ding war real. Daran bestand kein Zweifel. Er hatte es auf mich abgesehen. Und er hätte Großmutter ebenfalls umgebracht.
    Vor einer Stunde war ich mir nicht einmal sicher gewesen, ob ich überhaupt an die Hölle glaubte. Jetzt war die Hölle hinter mir her. Xerxes hatte mich vermutlich auf die gleiche Weise aufgespürt wie Großmutter. Schlimmer noch – er war, ohne mit der Wimper zu zucken, in meinen Kopf eingedrungen. Wie sollte ich mich gegen eine Kreatur wehren, die mich kontrollierte wie eine Muppet-FigurIch hatte keine Ahnung, was Xerxes – oder meine Großmutter – von mir wollte.
    Als meine Großmutter angerufen hatte, hatte ich angenommen, dass sie sich dafür interessierte, was ich während der vergangenen dreißig Jahre meines Lebens so gemacht hatte. Ich hätte ihr von meinen Freunden erzählt, von meiner Arbeit als Erzieherin an der Happy Hands Preschool. Sie hätte mir von sich und ihrer Familie erzählt. Das heißt, von meiner Familie. Endlich würde ich etwas über meine Mutter und eventuelle Brüder oder Schwestern erfahren und wer ich eigentlich war und woher ich kam.
    Inzwischen war ich nicht mehr so sicher, ob ich das überhaupt wissen wollte. Ich könnte jetzt tot sein. Umgebracht von einem Dämon in meinem ureigenen Badezimmer.
    Krallen trippelten über den Keramikboden im Flur.
    »Großmutter!« Sofort in höchster Alarmbereitschaft, sprang ich von meinem Stuhl auf.
    Sie kam in dem Moment aus dem Badezimmer gelaufen, in dem ich mir bewusst wurde, dass es sich bei meinem vermeintlichen Angreifer in Wirklichkeit um meinen Jack-Russell-Terrier handelte. Pirate war überwiegend weiß; nur auf seinem Rücken befand sich ein brauner Streifen, der sich hochzog zu seinem Hals und bis über eines seiner Augen reichte. Er sauste um die Ecke in die Küche, schlidderte einen Meter weit und wäre beinahe mit dem Kopf gegen die Seite des Kühlschranks gestoßen.
    »Pirate.« Meine innere Spannung löste sich, und ich brach förmlich auf dem Boden vor ihm zusammen. Er sprang in meine Arme und leckte mich, wo immer er hinkam. Ich drückte ihn eng an mich, sein borstiges Haar kitzelte mich an der Nase. »Wo warst du denn, mein Junge«
    Er wand sich vor Aufregung. »Allein! Auf dem Hinterhof eingesperrt! Allein! Aber ich habe mich unter dem Zaun durchgegraben. Und dann habe ich das Fliegengitter in der Haustür durchgebissen. Und jetzt bin ich hier! Ich bin hier! Was habe ich verpasst«
    Mir gefror das Blut in den Adern. »O nein! Nein! Nein!« Ich krabbelte von ihm weg wie eine überdimensionierte Krabbe. »Mein Hund ist von einem Dämon besessen!«
    Pirate tänzelte auf der Stelle. »Spinnst duIch bin’s! Ich habe gegraben, ich habe Fliegengitter durchgebissen, ich habe Mrs. Christoples Tigerkatze ignoriert. Ich bin hier, um dich zu retten!«
    Großmutter rieb sich die Hände an ihrer Jeans ab und hinterließ dabei eine ölige

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