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Ein Daemon kommt selten allein

Ein Daemon kommt selten allein

Titel: Ein Daemon kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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Lauf! Ich grub meine Absätze in die Fliesen und brachte eine armselige halbe Drehung zustande. O mein Gott. Ich würde direkt hier auf meinem Badezimmerfußboden sterben.
    Großmutter hob ihre Hand. »Fahr zur Hölle, Xerxes!«, schrie sie und schickte eine kreischende Energiewelle über meinen Kopf. Ihr türkisgrüner Reif an ihrem Hals leuchtete. Die Luft vibrierte. Xerxes blinzelte nicht ein Mal. Stattdessen hob er einen Skelettfinger und zeigte auf mich. Mir war danach, zu schreien. Reiß dich zusammen .
    Großmutter umklammerte mit beiden Händen ihr Halsband und setzte zu einem Sprechgesang an. Ihre heisere Stimme wiederholte immer wieder das gleiche Wort: »Digredior, Digredior, Digredior.« Xerxes schnaubte, und beißender Schwefelgeruch stieg sengend in die Luft.
    Ich starrte auf meine eigenen, auf den Fliesen dampfenden Finger hinab. Lauf! Unmöglich. Es war, als ob mein Körper in dickem Schlamm feststeckte. Ich rang eine in mir aufsteigende Panikwelle nieder. Wenn ich nicht fliehen konnte, musste ich nachdenken. Ich strich mir das Haar aus dem Gesicht und konzentrierte mich auf die geometrischen weißen Fliesen vor mir. Geh logisch an die Sache heran .
    In irgendeiner Weise musste es eine vernünftige Erklärung für das geben, was hier geschah. Ich musste nur darauf kommen. Hatte ich etwas von dem Desinfektionsspray eingeatmetNatürlich. Das war es. Das konnte eine Menge erklären. Bitte . Ich war auf einem völlig abgedrehten Violetter-Prärieklee-Desinfektionsspray-Trip.
    »Es muss sich um eine grässliche Nebenwirkung handeln«, flehte ich inständig. Meine Arme und Beine erwachten erneut zum Leben. Ich schniefte und wischte die Schweißperlen weg, die mir über das Gesicht rannen. »Es gibt keine Monster, nein, es gibt keine Monster! « Ich zitterte am ganzen Körper, als ich einen Blick hinter mich auf die Toilettenschüssel riskierte.
    Xerxes fauchte, an seinen geschwärzten Lippen klebte Spucke. Dampfschwaden waberten durch seine Finger und verdichteten sich zu dickem Rauch, der auf mich zukroch, ein wabernder Schwall Asche, schal, tot. Mein Herz pochte in meiner Kehle. Ich kämpfte gegen einen Brechreiz an. Dies war real.
    Großmutter fokussierte ihren Blick auf die Bestie. »Digredior, Digredior …«
    Ich musste hier raus. Großmutter auch. Womit auch immer sie diese Kreatur beschwor – es wirkte nicht. Und die bloße Tatsache, dass sie so verrückt war, sich ihr entgegenzustellen, hieß schließlich nicht, dass sie es verdiente, zu sterben. Mein Körper schmerzte, als ich zentimeterweise Richtung Tür rutschte. Ich betete, dass er nichts merkte. Doch was bildete ich mir bloß einIch konnte den auf mich zukriechenden finsteren Nebel förmlich schmecken, spürte seine roten Augen, die sich in meinen Rücken brannten. Ich musste mich umdrehen und die Kreatur ansehen.
    Xerxes’ Krallen klackerten, als er sich vom Rand der Toilettenschüssel nach unten schlängelte. Panik durchschoss mich und nagelte mich am Boden fest. Xerxes bewegte ruckartig den Kopf. Eine Seite seines Mundes verzog sich zu einem Grinsen. »Bleib, Lizzie«, sagte er langsam. Sein griechischer Akzent betonte jedes einzelne Wort, während seine dunkle Wolke mich umhüllte.
    »Woher kennst du meinen Na…Hm.« Wärme hüllte mich ein. Merkwürdigerweise stellte ich fest, dass ich ihn anlächelte. Das kann nicht in Ordnung sein . Aber, verdammt, all meine Bedenken schienen sich in Luft aufzulösen.
    Ich unterdrückte ein Glucksen. Es war Zeit, das Honigkuchenpferdgrinsen einzustellen, und wenn auch nur um Großmutters willen. Sie war innerhalb von fünf Sekunden um ein Jahrhundert gealtert.
    Seltsam. Ich hasste ihn. Er war böse und schlecht, und er stank wie vergammelter Käse.
    Aber ich mochte Käse, insbesondere mit Kräckern.
    Er senkte den Kopf und bedachte mich mit dem süßesten Lächeln. Seine rissige Haut zeigte Persönlichkeit. Sie umwaberte seinen schlanken, muskulösen Körper. Ich wollte ihn berühren.
    Meine Großmutter sagte irgendetwas.
    Die Pupillen der Dämonenaugen begannen sich zu verschieben wie die Objekte eines Kaleidoskops. Faszinierend. Das war er also. Ein Dämon.
    Ich taumelte. »Das sehe sich einer an!« Ich erinnerte mich nicht einmal daran, aufgestanden zu sein, und jetzt ertappte ich mich tatsächlich dabei, auf ihn zuzugehen und den Abstand zwischen uns schrumpfen zu lassen. »Xerxes, ich wette, du bist der Brad Pitt der Unterwelt.«
    Dann tat Xerxes etwas ziemlich Ungehobeltes. Er schoss aus

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