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Ein delikater Liebesbrief

Ein delikater Liebesbrief

Titel: Ein delikater Liebesbrief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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Lärm verbunden sind. Ich wäre schon dankbar, wenn ich ihre Klage der armen mutterlosen Waise nur noch ein- oder zweimal im Jahr hören müsste.«
    »Ich kann es versuchen.« Zum Glück hatte Bartholomew Batt vor Kurzem einen neuen Ratgeber veröffentlicht. Henrietta wollte ihn so rasch wie möglich bestellen. Vielleicht war darin etwas über Wutausbrüche zu finden.
    »Gut.« Darbys Miene hellte sich so rasch auf, dass Henrietta sich fragte, ob er wirklich so gefühllos war, wie er sich gab.
    Dennoch konnte sie nicht anders, als ihn noch einmal auf die ungleich verteilten Vorteile ihrer künftigen Verbindung aufmerksam zu machen. »Bist du wirklich sicher, dass du mich heiraten willst? Denn es erscheint mir dir gegenüber nicht fair. Wenn wir heiraten, gewinne ich die Kinder. Du könntest jedoch ebenso gut ein Kindermädchen engagieren, das deiner Schwester Manieren beibringt, und sie würde es gewiss besser machen als ich.« Sie schaute verlegen auf ihre Hände. »Ich besitze nämlich auch ein unberechenbares Temperament.«
    Darby setzte sich neben sie auf das Kanapee. Aus dem Augenwinkel sah Henrietta, wie sich der Stoff der Hose über seinen kräftigen Oberschenkeln spannte. »Oh, aber ich gewinne doch auch dabei«, versicherte er. »Du bist eine wunderschöne und kluge Frau, und mir gefällt sogar die schonungslose Ehrlichkeit, die du ab und zu an den Tag legst.«
    Da er nicht weitersprach, wagte sie es endlich, ihn anzusehen.
    Seine Augen funkelten so verrucht, dass ihr ganz heiß wurde. Wie konnte er sie nur begehren? Niemand begehrte eine …
    Darby küsste sie so sanft, wie sich ein Gänseblümchen im Winde wiegt, doch Henrietta hatte das Gefühl, innerlich zu verbrennen.
    Er begehrte sie.

32
    Honig … der Nektar der Götter
    Es war einfach unmöglich. Esme musste einsehen, dass sie in dieser Nacht keinen Schlaf finden würde. Nie war ihr das Bett größer und leerer erschienen. Zudem hatte sie Hunger. Das war zwar nicht überraschend, denn sie hatte ständig Hunger – doch nie zuvor solch einen Bärenhunger. Ohne eine Scheibe gebutterten Toast würde sie erst recht nicht einschlafen können.
    Natürlich könnte sie läuten und eine bedauernswerte Küchenmagd zu sich hinaufbemühen und mit der Zubereitung des Toasts beauftragen, doch Esme mochte es nicht, ihr Personal derart in Anspruch zu nehmen.
    Warum sie sich überhaupt Gedanken darüber machte, wusste sie selbst nicht. Immerhin hatte sie doch einen ergebenen Sklaven, oder etwa nicht?
    Sie war die Nymphe Calypso und draußen, auf der winzigen Insel der Gärtnerkate … richtig, ihr Gärtner konnte ihr einen Toast machen! Er durfte sich nicht beschweren, wenn sie ihn weckte, oder hinter ihrem Rücken über die gestrenge Herrin herziehen. Er konnte von der Insel gejagt werden, wenn er sich nicht anständig benahm.
    Esme brauchte eine ganze Weile, um im Licht der einzigen Kerze ihre Pelisse zu finden. Noch schwieriger gestaltete sich die Aufgabe, ihre Stiefel anzuziehen. Da sie ihre Füße nicht mehr erreichte, musste ihre Zofe seit Kurzem die vielen Knöpfe schließen. Doch Esme löste das Problem, indem sie sie offen ließ.
    Endlich war sie angekleidet und konnte das Zimmer verlassen. Ihre Schritte hallten in dem großen nächtlichen Hause wider. Langsam tappte sie den Korridor entlang in die Eingangshalle, deren schwarze und weiße Marmorfliesen gespenstisch im Mondlicht leuchteten. Esme warf einen prüfenden Blick auf die Vordertür und sah, dass Slope wie jede Nacht den Riegel vorgeschoben hatte. Sie machte kehrt, durchquerte den Rosensalon und huschte, ohne nachzudenken, durch den Wintergarten und aus dem Haus wie ein Mäuschen, das seine vertrauten Wege kennt.
    Ganz dunkel war es nicht, denn am Himmel stand ein Mond in der Form einer missgestalteten Zitrone. Vor Esme erstreckte sich die weite Rasenfläche, die sich sanft zum Rosengarten hinabsenkte. Im Mondlicht sah sie unvertraut und verzaubert aus. Irgendwo sang ein Vogel mit rauer krächzender Stimme. Er sang, hielt inne und setzte erneut an, als müsste er sich immer wieder auf den Text besinnen.
    Esme schritt den Hang hinunter und ihre Stiefel hinterließen dunkle Spuren im Tau.
    Die Hütte war natürlich stockdunkel. Einen Moment lang wurde Esme von Schuldgefühlen geplagt. Sebastian war gewiss nicht an das harte Tagewerk eines Gärtners gewöhnt, er brauchte seinen Schlaf. Doch sie hatte nicht den weiten Weg gemacht, um am Ende auf ihren gebutterten Toast zu verzichten.
    Sie klopfte. In

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