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Ein delikater Liebesbrief

Ein delikater Liebesbrief

Titel: Ein delikater Liebesbrief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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etwas erfahren. Ich schreibe sofort an die Arbeitsvermittlung und bitte, dass man mir einen neuen Bewerber schickt.«
    »Ich gehe nirgendwo hin«, gab Sebastian zurück. Er sagte das so gelassen, als interessierte ihn das Thema nicht sonderlich.
    »Oh doch, das wirst du!« Esme wurde langsam wütend. »Wie ich bereits sagte, gebe ich ein Dinner , Sebastian. Ich erwarte Carola und ihren Mann Tuppy – du kennst ja Carola. Und Helene hat ebenfalls zugesagt.«
    »Du könntest das Dinner absagen.« Seine Hände waren an ihrem Rücken hinabgeglitten und streichelten sie weiterhin zärtlich und so verlockend, dass Esme fast weiche Knie bekam.
    »Auf keinen Fall. Warum sollte ich mein Dinner absagen, nur weil du beschlossen hast, Italien zu verlassen und dich an einem Ort niederzulassen, an dem du nicht willkommen bist?«
    Seine Hände hatten nun ihre Taille erreicht – oder die Gegend, wo ihre Taille einst gewesen war – und glitten langsam vor ihrem Leib zusammen.
    »Was du da tust, schickt sich nicht«, mahnte sie, ohne jedoch zurückzuweichen oder seine Hände aufzuhalten.
    »Oh, Esme«, flüsterte er. »Du bist noch viel schöner als früher. Dein Leib ist vollkommen anders.«
    »Das ist nur zu wahr«, erwiderte sie betrübt und dachte an ihre einst so schlanken Glieder.
    »Mutter zu werden steht dir«, fuhr er fort. » Das hier steht dir.«
    Sie blickte flüchtig nach unten und sah gebräunte Hände, die ihren Leib liebkosten. Eine trügerisch warme Welle strömte durch sie hindurch bis zu ihren Knien. Brüsk trat Esme zurück und knöpfte ihre Pelisse wieder zu.
    »Ich würde es vorziehen, wenn du dir eine andere Stellung suchen würdest«, sagte sie scharf. »Nein! Ich will sagen: Würdest du bitte unverzüglich nach Italien zurückkehren? Du musst doch verstehen, wie peinlich deine Anwesenheit für mich ist. Mein Ruf ist allein schon dadurch gefährdet, dass du dich auf meinem Grund und Boden aufhältst.«
    Sebastian stand einfach mit hängenden Armen da und lächelte sie an. »Ich kann dich nicht verlassen, Esme«, sagte er schlicht. »Jetzt noch weniger denn je.«
    »Ich habe dir doch gesagt, dass es Miles’ Kind ist!«
    »Das will ich auch gar nicht in Zweifel ziehen«, meinte er. »Ich verstehe natürlich nicht viel von diesen Dingen, aber du siehst fast aus wie meine Cousine, kurz bevor sie niederkam.«
    Esme nickte. »Du verstehst also, dass du gehen musst.« Sie schluckte und sah ihn plötzlich voller Liebe an. »Ich will nicht länger die berüchtigte Esme sein, Sebastian. Ich möchte einfach nur Lady Rawlings sein, eine Witwe, die ihr Kind großzieht. Also, ich bitte dich … geh .«
    Er schüttelte den Kopf. »Du brauchst nicht zu mir in den Garten zu kommen und mich zu treffen, aber ich bleibe in jedem Fall hier.«
    »Du wirst meinen Ruf ruinieren!« Langsam wurde ihre Stimme schrill. »Einer meiner Dinnergäste wird dich erkennen.«
    »Das bezweifle ich«, entgegnete er ruhig. »Ich werde schon dafür sorgen, dass niemand mich sieht. Ich selbst zum Beispiel kenne keinen einzigen Gärtner außer jene, die auf meinem Grund und Boden arbeiten.«
    Esme musste zugeben, dass dieses Argument nicht zu widerlegen war.
    »Guten Tag, Lady Rawlings.« Er berührte sogar kurz seine Kappe, wie es Gärtner zu tun pflegten. Dann kehrte er ihr den Rücken zu und widmete sich wieder seinem Buch und den Rosenstöcken.
    Slope beeilte sich, die Haustür zu öffnen, als er seine Herrin sah, die sich vom Rosenhag hügelaufwärts schleppte. Lady Rawlings liebte es, trotz der nahenden Niederkunft auf dem Besitz umherzuwandern. Höflich wandte der Butler die Augen ab, als er erkannte, dass seine Herrin wieder einmal geweint hatte.
    Seltsam fand er diese Tränen. In den zehn Jahren ihrer Ehe hatte Lady Rawlings das Herrenhaus höchstens zwei- oder dreimal besucht. Stattdessen war Rawlings immer mit seiner Gespielin erschienen, die man dann auch noch als Dame anzusprechen hatte. Lady Childe! Dabei stand es ihr bei Gott nicht zu.
    Unter diesen Umständen hätte Slope nicht damit gerechnet, dass seine Herrin beim Tode seines Herrn so viele Tränen vergießen würde.
    Mrs Slope wird sicherlich nicht so viel weinen, wenn die Reihe mal an mich kommt, dachteertrübselig . Vielleicht wird sie gar auf meinem Grab tanzen, das Frauenzimmer!
    Mrs Slope hatte sich heute Morgen den Unwillen ihres Ehegatten zugezogen, weil sie verkündete, sie sei einem Zirkel für den Frauenfortschritt beigetreten, den Miss Pettigrew, die Dorflehrerin,

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