Ein Drama am Ufer des Meeres (German Edition)
sind. Zwei Stunden schritten wir an diesem traurigen Schachbrett entlang, wo das Salz mit seinem Überfluß die Vegetation erstickt und wo wir dann und wann einige »Paludiers« bemerkten, wie man die Leute, die das Salz fördern, genannt hat. Diese Leute, oder vielmehr dieser Stamm von Bretonen, trägt eine besondere Kleidung, eine weiße Jacke, ganz ähnlich der der Bierbrauer. Sie heiraten untereinander. Es gibt kein Beispiel dafür, daß eine Tochter dieses Stammes einen anderen Mann als einen Paludier geheiratet hätte. Der fürchterliche Anblick dieser Sümpfe mit ihrem gleichmäßig abgetragenen Schlamm und dieser grauen Erde, der Schrecken der bretonischen Flora, stand im Einklang mit der Trauer unserer Seele. Als wir die Gegend erreicht hatten, wo man den Meeresarm überschreitet, der von dem Einbruch des Wassers in diesen Grund gebildet wird und von dem ohne Zweifel die Salzsümpfe gespeist werden, bemerkten wir mit Vergnügen die spärliche Vegetation, die der Küstensand trägt. Bei der Überfahrt sahen wir mitten im See die Insel liegen, wo einst die Cambremer wohnten; wir wandten den Kopf weg.
Als wir nach unserm Gasthaus kamen, bemerkten wir ein Billard, das in einem kleinen Saal stand, und als wir erfuhren, daß dies das einzige öffentliche Billard war, das es in le Croisic gab, trafen wir in der Nacht unsere Reisevorbereitungen; am nächsten Tag waren wir in Guérande. Pauline war noch in trauriger Stimmung, während ich bereits das Herannahen jenes Feuers fühlte, das jetzt in meinem Hirn brennt. Ich wurde von den Visionen, die ich von diesen drei Wesen hatte, so grausam gemartert, daß Pauline zu mir sagte: »Louis, schreibe das nieder, dann wirst du das Fieber überwinden.
So habe ich Ihnen denn dieses Abenteuer beschrieben, mein teurer Onkel; aber es hat mich schon um die Ruhe gebracht, die ich meinen Bädern und unserm Aufenthalt hier verdankte.
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