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Ein Drama für Jack Taylor

Ein Drama für Jack Taylor

Titel: Ein Drama für Jack Taylor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Bruen
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und er sagte:
    »Da ist er, der Zweitwohnsitz der Crème des Landes.«
    Ich stieg aus, und er fragte:
    »Soll ich warten?«
    »Nein, könnte ein Weilchen dauern.«
    »Das sagen sie alle.«
    Er verbrannte beim Durchstarten ordentlich Gummi. Das war für die Autodiebe hinter den Mauern zweifellos bittere Musik. Ich starrte kurz das Gefängnis an und rauchte eine Zigarette. Mein tägliches Quantum konnte sehen, wo es blieb. Beim Anblick des Knasts spürte ich das gesamte Rückgrat entlang den Bammel. Einschüchternd sah das aus, und nie hätte man es fälschlich für etwas anderes halten können als für das, was es war: ein Ort der Entbehrung, der Bestrafung. Ich schüttelte mich und trat ein. Kein Gebäude, in das man leicht Einlass gewährt bekommt; die Überprüfungen und nochmaligen Überprüfungen dauerten eine Ewigkeit. Meine Zeit als Polizist machte mich auch nicht lockerer. Schließlich nahm ich meinen Platz inmitten der anderen Besucher ein, hauptsächlich Frauen und kleine Kinder. Sie schienen einander gut zu kennen und pflegten das spöttische Geplänkel. Es war fast wie beim Bingo. Das neue Irland sah man an den beiden schwarzen Frauen. Sie saßen abseits, und alles Gefühl schien sie verlassen zu haben, eine Mattigkeit hing über ihnen.
    Dann rief ein Wärter, und die Besucher schlurften los. Wieder wurde ich einer Leibesvisitation unterzogen, und der Inhalt meines Plastikbeutels wurde untersucht. Der Spike Milligan wurde aufgeschlagen, befühlt, sogar am Buchrücken wurde hantiert, dann durfte ich durch.

»Ich bin weder Okkultist noch Phantast, ich bin mit all meinen Ahnungen ein Kind meiner Zeit und halte mich nur an das, was ich sah und was mir immer wieder sich aufdrängt als des Rätsels einzige Lösung. Nein, dieser, den ich da vorüberziehn sah, wie den Fürst dieser Welt, er ist kein Mensch.«
    Friedrich Reck-Malleczewen, Tagebuch eines Verzweifelten

S chob es auf die Filme. Ich hatte erwartet, dass unser Treffen mit Glaswand zwischen uns und Telefonen zur Kommunikation stattfindet. Ich hatte unrecht. Die Insassen saßen an Tischen, wachsame Aufpasser an der Wand. Ein Süßwaren-Automat florierte, und die Atmosphäre war fast wie ein Picknick. Brauchte eine Minute, um meine Brennweite einzustellen. Stewart war in der Mitte des Raumes, hob einen Arm. Ich ging hin, unsicher, wie ich mich benehmen sollte. Ich war ja kein Familienmitglied oder auch nur Freund. Er trug ein Jeanshemd, weite Jeans –, zu weite Jeans. Ich hatte damit gerechnet, dass er abgenommen hat, er war aber vor allem wabbelig, wie man von stärkereicher Kost und null Bewegung wird. Er hatte bereits die Kerkerblässe, und sein linkes Auge war veilchenblau, fast geschlossen. Ich gab ihm das Buch, und er streckte die Hand aus, sagte:
    »Danke fürs Kommen.«
    Ich nahm seine Hand und drückte sie. Sein früheres Auftreten, selbstgefällig, betucht, komfortabel, war weg, einer grimmigen Selbstbeherrschung gewichen, als müsste er seinem Blick befehlen, nicht wild in alle Richtungen zu flitzen. Ich setzte mich, nickte seinem Auge zu, fragte:
    »Was ist passiert?«
    Er lächelte vage, merkte es nicht einmal, sagte:
    »Eine kleine Meinungsverschiedenheit, wegen Milchreis. Das ist nämlich der ganze Witz am Knast, wer deinen Nachtisch kriegt.«
    Ich verstand nicht übermäßig viel davon und sagte nichts.
    Er fasste sich vorsichtig ans Auge, sagte:
    »Ich lerne jedoch dazu; ich habe mir einen Kümmerer gemietet. Ich habe immer schnell gelernt, aber hier dauerte es etwas, bis ich mich eingewöhnt hatte.«
    Ich war neugierig, fragte:
    »Wie funktioniert das mit dem Kümmerer?«
    Ein leises Lachen, dann:
    »Wie alles andere mit Geld. Ich bezahle den größten Schläger, dass er mir den Rücken freihält.«
    Ich konnte es mir nicht vorstellen, sagte:
    »Ich dachte, sie hätten Ihre Konten eingefroren. Ich meine, macht man das nicht immer so, bei Drogengeld?«
    Jetzt lächelte er in voller Breite, und ich konnte sehen, dass er seine Zähne noch hatte. Der Kümmerer machte sich bezahlt. Er sagte:
    »Ein paar der Konten haben sie eingefroren. Ich war immer ganz geschickt mit Geld, ist gar nicht so kompliziert. Man nimmt sich einen scharfen Anwalt, schon spielt man mit.«
    Ich blickte in die Runde, sah die nie abreißende Schlange von Leuten, die nach Schokoriegeln anstanden, das gezwungene Lächeln auf den Gesichtern der Besucher und die gelangweilten Augen der Aufpasser.
    Ich fragte:
    »Das hier nennen Sie Mitspielen?«
    Ihm entglitt die

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