Ein dunkles Grab: Die Kurzgeschichte zum Roman "Renegade. Tiefenrausch"
wie lange wir mittlerweile unterwegs sind, aber es fühlt sich an, als wären es Tage. Und wir sind dem Weg nach draußen kein Stück näher gekommen als zu Beginn unserer Suche. Dafür geht es mir von Minute zu Minute schlechter. Mal ist mein Körper glühend heiß, dann wieder habe ich das Gefühl zu erfrieren. Meine Schulter und mein Kopf verlangen hartnäckig, dass ich anhalten soll. Aufgeben soll. Aber das kann ich nicht. Ich muss nach Hause und mich um meine Familie kümmern. Wenn ich sterbe, gibt es niemanden mehr, der ihnen Nahrung besorgt. Tristan ist noch zu klein, um selbst Beute zu erlegen, außerdem habe ich ihm noch nicht alles beigebracht, was er wissen muss. Nun schwöre ich jedem, der mir vielleicht zuhört, dass ich das nachholen werde, sobald ich zurück bin. Und dass ich mehr dafür tun werde, dass meine Mom glücklich ist. Ich werde sogar versuchen, »sozial verträglicher« zu werden.
Irgendwann bin ich davon überzeugt, dass ich keinen Schritt mehr weitergehen kann. Und genau in diesem Moment landen wir in einer Sackgasse. Am liebsten hätte ich laut gestöhnt. War ja klar bei meinem Glück. Warum hatte ich eigentlich etwas anderes erwartet?
Conn leuchtet mit der Taschenlampe an die Wand, und mit einem überraschten Blinzeln erkenne ich, dass vor mir gar keine Sackgasse liegt. Dort ist eine Tür! Bleibt nur noch die Frage: Wo führt sie hin?
Als Conn eine Hand auf die Klinke legt, werde ich plötzlich von einem äußerst unguten Gefühl erfasst. Ich habe keine Ahnung, was sich hinter dieser Tür befindet, aber instinktiv weiß ich mit absoluter Sicherheit, dass es nichts Gutes ist. Doch bevor ich ihn aufhalten kann, hat Conn die Klinke schon heruntergedrückt.
Ich strecke die Hand nach ihm aus, aber verfehle aufgrund meiner Schwäche seinen Arm.
»Conn!«, schreie ich, als er langsam die Tür öffnet.
Wie es nach »Ein dunkles Grab«
weitergeht, erfährst du im Roman
TIEFENRAUSCH
erschienen bei
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