Ein Earl kommt selten allein (German Edition)
»Wenn sie davon erfährt, ist es gut möglich, dass sie widerspenstig genug ist, mich nicht mehr heiraten zu wollen.«
»Ich bin sicher, dass Lord Madison diese Information für sich behalten wird«, sagte Richard trocken.
»Wieso sollte ich das tun?«, fragte Lord Madison. »Ich lasse nicht zu, dass Suzette dazu gezwungen wird, ihn zu heiraten, wenn sie das nicht will.«
»Unter normalen Umständen würde ich Ihnen zustimmen«, sagte Richard ernst. »Aber nachdem ich die beiden heute Morgen im Salon überrascht habe, verlangt es die Ehre, dass er sie heiratet. Als ihr Schwager erachte ich es als meine Pflicht, dafür zu sorgen.«
»Was?« Madisons Blick schoss zu Daniel, der plötzlich grinste.
»Das hatte ich ganz vergessen«, sagte er vergnügt. »Ja, sie muss mich heiraten, um ihren Ruin zu vermeiden.«
Madison kniff die Augen zusammen und wandte sich dann an Robert. »Bist du dir sicher, dass er ein guter und ehrenhafter Mann ist?«
»Hundertprozentig«, versicherte Robert ihm und unterdrückte ganz offensichtlich ein Grinsen. »Sieh doch nur, wie erpicht er darauf ist, zu tun, was richtig ist. Und dass Suzie ihm erlaubt hat, sich Freiheiten herauszunehmen, beweist nur, dass sie einer Heirat nicht abgeneigt ist. Allerdings kann sie sehr widerborstig sein. Es wäre am besten, wenn sie weiter glaubt, dass die Hochzeit nötig ist.«
»Hm.« Madison verzog das Gesicht. »Von den dreien ist sie immer die störrischste und schwierigste gewesen.« Er warf Daniel einen Blick zu. »Sind Sie sicher, dass Sie wissen, was Sie sich da aufladen? Sie wird Ihnen das Leben nicht leicht machen.«
»Vielleicht nicht«, sagte Daniel unbeeindruckt. »Aber dafür wird das Leben mit ihr ganz sicher nie langweilig werden.«
Madison entspannte sich und nickte ernst. »Das ist nur zu wahr. Sie ist wie ihre Mutter; vom ersten Tag unserer Hochzeit an musste ich herumhüpfen, um mit ihr Schritt zu halten. Ich habe nicht einen Moment bedauert, sie geheiratet zu haben.«
»Dann werden Sie ihr nicht sagen, dass eine Heirat nicht mehr nötig ist?«, fragte Daniel hoffnungsvoll.
Madison schürzte die Lippen; sein Blick wanderte zuerst zu Lisa, die ernst nickte, dann zu den beiden Männern. Schließlich seufzte er. »Ich werde mit Suzie sprechen, und wenn sie wirklich nichts gegen eine Heirat mit Ihnen hat, sage ich ihr erst einmal nichts vom Verkauf des Stadthauses.«
Daniel entspannte sich und nickte. »Danke.«
Madison wandte sich jetzt Richard zu. Sein Blick wanderte langsam über sein Gesicht, dann schüttelte er den Kopf. »Sie sehen ihm bemerkenswert ähnlich.«
»Wir waren Zwillinge«, erklärte Richard ruhig.
»Oh, nun, da ist ein Unterschied in den Augen. Wenn man in seine gesehen hat, waren sie gewöhnlich leer oder berechnend. Ihre dagegen …« Er schüttelte den Kopf; anscheinend fiel ihm keine Möglichkeit ein, den Unterschied zu beschreiben.
»Vielleicht sollten wir jetzt besser reingehen«, schlug Richard vor; sein Blick glitt zur Straße, als eine Kutsche vorbeikam.
»Ja, gehen wir hinein. Ich könnte jetzt eine Tasse guten Tee und etwas Süßes gebrauchen. Ich habe mich auf dem Weg hierher einigermaßen verausgabt und fühle mich ziemlich mitgenommen«, gestand Madison.
»Was soll das? Machen Sie sofort die Tür wieder auf!«, fauchte Christiana und versuchte, Freddy den Schlüssel wegzunehmen. Er hielt einfach ihre Hand mit einer seiner Hände fest und ließ mit der anderen den Schlüssel in eine Tasche gleiten.
»Halten Sie den Mund und setzen Sie sich, während ich darüber nachdenke, was ich tun werde«, bellte Freddy und stieß sie zum Bett.
Christiana stolperte unter dem Stoß zurück und landete wenig anmutig auf der Bettkante, sprang aber sofort wieder auf. »Ich verlange, dass Sie diese Tür sofort öffnen und mich …« Der Rest ihrer Worte ging unter, als er ihr ins Gesicht schlug und sie wieder aufs Bett drückte.
»Ich sagte, Sie sollen sich hinsetzen und den Mund halten«, knurrte er und beugte sich über sie, um sie davon abzuhalten, wieder aufzustehen. »Ich muss darüber nachdenken, was ich tun soll.«
Sie berührte die Stelle, wo er sie geschlagen hatte, und starrte ihn einen Moment an, dann ließ sie die Hand langsam wieder sinken. »Sie sind der Erpresser.«
»Ja, und ich will das Geld. Ich werde nicht den Rest meines Lebens damit verbringen, Lakai für die Adligen zu spielen und ihnen dabei zu helfen, ihre Unterwäsche an-und die Stiefel auszuziehen.«
»Dann haben Sie von Anfang
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