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Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Titel: Ein Earl kommt selten allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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warfen mich in den Frachtraum eines Schiffs. Dort blieb ich eine Ewigkeit, wie es mir schien.«
    Er schloss die Augen, als er sich an die lange und dunkle, höllische Reise erinnerte, die dem gefolgt war. Während der ganzen Fahrt war er gefesselt gewesen; man hatte ihm nur hin und wieder den Knebel herausgenommen, wenn er etwas zu essen und zu trinken bekommen hatte. Manchmal waren Tage zwischen den einzelnen Mahlzeiten verstrichen, und es war ihm vorgekommen, als würde die Reise nie enden. Als sie dann schließlich vorüber war, war er halb tot gewesen, geschwächt und fiebernd. Seine Hand-und Fußgelenke hatten sich durch das ständige Scheuern der Seile, mit denen er gefesselt war, entzündet und waren eine einzige Masse aus rohem Fleisch. Den drei Verbrechern war das egal; sie zerrten ihn aus dem Frachtraum und warfen ihn über ein Pferd, um ihn als Sklave an die Indianer zu verkaufen und dafür Felle zu erhalten. Allerdings wollte ihn in dem Zustand, in dem er sich befand, niemand haben, und schließlich hatten ihn die Schurken einfach vom Pferd geworfen und waren weggeritten.
    »Sie haben dich einfach zum Sterben dort liegen lassen? Nachdem du ihnen die Truhe gegeben hattest?«, fragte Christiana wütend. »Wie hast du überlebt?«
    Richard öffnete die Augen; als er Christianas aufgeregte Miene sah, begriff er, dass er laut gesprochen hatte. Er räusperte sich und zuckte mit den Schultern. »Glücklicherweise hat mich ein Bauer namens Teddy McCormick gefunden. Er legte mich auf die Ladefläche seines Karrens und brachte mich zu seiner Farm. Er und seine Frau Hazel haben sich um mich gekümmert. Sie haben mir das Leben gerettet.« Er lächelte, als er an das Paar dachte.
    »Sobald es mir gut genug ging, habe ich Daniel einen Brief geschrieben und ihm alles erklärt. Außer George habe ich keine Familie gehabt«, erklärte er ruhig. »Daniel ist mein bester Freund.«
    Als er erneut eine Pause machte und sie ansah, nickte Christiana ernst. Sie wusste natürlich, dass er keine Familie hatte. Sie war im letzten Jahr mit seinem Bruder verheiratet gewesen. Mehr oder weniger, dachte Richard, aber es erleichterte ihn zu sehen, dass sie ihn jetzt nicht mehr ganz so argwöhnisch und verängstigt ansah. Sie glaubte ihm.
    »Ich bin bei Teddy und Hazel geblieben und habe auf ihrer Farm gearbeitet, um ihnen zurückzuzahlen, was sie für mich getan hatten, indem sie mich gerettet hatten. Dann habe ich darauf gewartet, dass auf meinen Brief eine Antwort kommt. Es hat eine Ewigkeit gedauert. Fast ein Jahr nach dem Tag, an dem ich in meinem Stadthaus überfallen worden war, tauchte kein anderer als Daniel persönlich auf der Farm auf.«
    Richard lächelte, als er sich an den Schreck und die Freude bei Daniels Anblick erinnerte. »Ich hatte damit gerechnet, dass er mir eine Schiffspassage besorgen würde oder vielleicht auch jemanden schicken würde, um mich zu holen, aber er hat tatsächlich selbst ein Schiff bestiegen und ist zu mir gefahren. Er hat mir Kleidung mitgebracht, und es wartete bereits ein Schiff, das uns nach England zurückbringen würde.«
    »Uns? Die McCormicks auch?«, fragte Christiana.
    »Was?«, fragte er überrascht. »Oh nein. Die beiden sind glücklich auf ihrer Farm. Daniel hat mir allerdings ein bisschen Geld geliehen, das ich ihnen als Entschädigung für ihren Aufwand geben konnte.« Er runzelte die Stirn und fügte hinzu: »Was mich daran erinnert, dass ich es ihm zurückzahlen muss. Angesichts all der Geschehnisse seit unserer Rückkehr bin ich noch gar nicht dazu gekommen.«
    »Und was genau sind das für Geschehnisse?«, fragte Christiana ruhig. »Wie lange bist du schon wieder in England?«
    »Oh.« Richard brachte eine schiefes Lächeln zustande. »Wir sind gestern Morgen im Hafen angekommen.«
    Christiana ging plötzlich zum Bett und ließ sich auf der Kante nieder. Richard schloss daraus, dass ihre Beine sie nicht länger trugen, aber er konnte an ihrer Miene nicht erkennen, was sie dachte.
    »Daniel und ich hatten beschlossen, dass es am besten wäre, ich würde George beim Ball der Landons konfrontieren. Da mit ihm die Saison eröffnet wird, würden beinahe alle gesellschaftlich Bedeutenden an ihm teilnehmen, und wir glaubten, ihn durch die Überraschung zu einem Geständnis bringen zu können.«
    »Nur gab es das kleine Problem, dass er tot war«, sagte sie ruhig.
    »Ja, und er war mit dir verheiratet, was uns einen Strich durch die Rechnung machte.«
    Christiana blinzelte ihn überrascht

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