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Ein Earl kommt selten allein

Ein Earl kommt selten allein

Titel: Ein Earl kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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wird.«
    »Verstehe. Dann hat Christiana also erklärt, dass …?«, fragte Daniel, aber Suzette schnitt ihm scharf das Wort ab.
    »Ja, sie hat uns alles erklärt. Etwas, das du, mein zukünftiger Gemahl, ganz gewiss vor ihr hättest tun sollen, findest du nicht, Woodrow? Eheleute sollten keine solchen Geheimnisse voreinander haben, oder?«
    Christiana biss sich auf die Lippe, als sie Suzettes Ton hörte, und wie sie noch dazu Daniels Nachnamen benutzte. Es war ein deutliches Anzeichen dafür, dass Suzette nicht begeistert war. Daniel schien das zu erkennen, aber er zuckte nur mit den Schultern und sagte ernst: »Es war nicht an mir, dieses Geheimnis weiterzuerzählen.«
    Suzette brummte missbilligend und sah Richard an, der den Brief wieder zumachte.
    »Wir müssen sofort zur Stadt zurückkehren«, verkündete er.
    »Aber …«, begann Christiana und schnappte überrascht nach Luft, als er ihren Ellbogen nahm und sie zur Radnor-Kutsche drängte.
    »Ich habe nur bis übermorgen Nachmittag Zeit, das Geld zusammenzubekommen. Dann werde ich eine neue Nachricht erhalten, in der ich erfahre, wo ich es hinbringen soll«, sagte er. »Wir müssen gehen.«
    »Nein, warte«, sagte Christiana atemlos, während er sie zwang, mit ihm Schritt zu halten.
    »Du hast doch wohl nicht vor, das Geld zu zahlen?«, fragte Daniel, der auf der anderen Seite von Christiana mit ihnen Schritt hielt.
    »Ich hoffe nicht. Deshalb muss ich sofort zurück. Wir müssen versuchen herauszufinden, wer dahinterstecken könnte. Aber wenn wir es nicht herausfinden, werde ich eher zahlen, als einen Skandal riskieren, der den Mädchen schaden könnte.«
    »Aber …«, setzte Christiana erneut an, nur um überrascht aufzukeuchen, als er sie um die Taille packte und in die Kutsche setzte, die sie inzwischen erreicht hatten. Als ihre Füße den Boden der Kutsche berührten, wirbelte sie herum und versperrte ihm den Weg. »Verdammt, Gemahl, jetzt hör mir endlich mal zu.«
    Richard blieb sofort stehen, seine Augen wurden groß und sein Mund vor Erstaunen rund. Daniel starrte sie ebenfalls mit offenem Mund an. Suzette und Lisa allerdings bissen sich auf die Lippen, um nicht zu lächeln, und Robert grinste wie ein Idiot.
    »Das ist sie«, sagte er lächelnd. »Das ist die Chrissy, die sich nicht einschüchtern lässt und mit der ich aufgewachsen bin.« Seine Miene wurde ernst, und er fügte hinzu: »Du warst verschwunden, nachdem du Dicky geheiratet hattest, und das hat mir mehr Sorgen bereitet als alles andere.«
    »Mir auch«, verkündete Suzette. »Ich konnte es nicht glauben, als ich erlebt habe, wie du dich von Dicky hast behandeln lassen. Wenn eine von uns so mit dir umgegangen wäre, hättest du uns verprügelt.«
    Christiana seufzte und schüttelte lediglich den Kopf. Es war jetzt nicht der Zeitpunkt, um zu erklären, dass sie diesen Teil von sich nicht gleich mit der Hochzeit verloren hatte, sondern dass George ihn vielmehr mit ständigen Beleidigungen und Vorwürfen aus ihr herausgehämmert hatte, bis sie nicht mehr das Vertrauen besessen hatte, sich für sich einzusetzen. Stattdessen wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder Richard zu. »Wir müssen uns erst um deinen Bruder kümmern, bevor wir zurückfahren«, erklärte sie vernünftigerweise. »Es wäre ziemlich dumm, den ganzen Weg hinter uns gebracht zu haben und nicht wenigstens das zu tun. Abgesehen davon können wir ihn auch nicht länger behalten. Alles Eis von London würde nicht genügen, um noch länger zu vertuschen, dass er da ist.«
    Richard warf einen Blick zum Dach der Kutsche und auf die Kiste, dann seufzte er und nickte. »Ja, natürlich. Wir sollten … äh …« Er zögerte. Dann rief er den Kutscher zu sich. Der Mann war nach vorn zu den Pferden gegangen, um sich um die Tiere zu kümmern, aber jetzt kam er sofort. Richard wies ihn an, die Kutsche um das Haus herum zur Kapelle der Familie zu fahren. Als er sich daranmachte, in die Kutsche zu steigen, wich Christiana ein Stück zurück, um ihm Platz zu machen. Sie setzte sich auf die Bank und drückte sich in die Ecke, damit sich Richard neben sie setzen konnte. Die anderen stiegen ebenfalls ein.
    Als alle saßen, war es ziemlich voll, aber niemand beklagte sich, und die Kutsche fuhr im gleichen Moment los, als Langley die Tür zuzog. Die Fahrt um das Haus herum war zum Glück kurz, und kaum hielt die Kutsche an, verließen sie sie rasch wieder.
    Die Männer hoben die Kiste herunter, und Richard wies den Fahrer an, sich mit der Kutsche

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