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Ein Engel fuer Charlie

Ein Engel fuer Charlie

Titel: Ein Engel fuer Charlie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cheryl St John
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Trost spendete. „Was glaubst du denn?“
    „Ich finde, wir sollten eine neue Mommy für mich suchen. Du könntest Miss Fenton heiraten, Daddy. Dann könnte sie bei uns wohnen.“
    „Meredith, ich kenne Miss Fenton doch kaum.“
    „Und was ist mit meiner Lehrerin, Miss Ecklebe? Sie ist so hübsch und kann so schön singen.“
    „Sie heißt Mrs. Ecklebe. Sie ist bereits verheiratet.“
    Meredith runzelte die Stirn und machte einen Schmollmund. „Oh.“
    Sie schien sich offenbar in den Kopf gesetzt zu haben, eine neue Mutter zu finden. In der letzten Zeit sprach sie fast ständig davon. Aber obwohl Charlie bereits seit einigen Jahren Witwer war, hatte er keinerlei Wunsch, sich eine neue Frau zu suchen. Vielleicht würden es manche Leute nicht verstehen, aber er persönlich glaubte nun einmal nicht, dass wahre Liebe tatsächlich existierte. Er war schon einmal auf diese Legende hereingefallen, und er hatte keine Lust, dieses Desaster zu wiederholen.
    Charlie legte eine Hand auf die zarte Schulter seiner Tochter. „Wir brauchen doch niemanden. Wir haben doch uns.“
    Sie schlug die dichten dunklen Wimpern auf und sah ihn mit einem Blick an, der ihm zu sagen schien: Vielleicht brauchst du niemanden, ich schon.
    Warum fühlte er sich auf einmal so schuldig? Es gab keinen Grund dafür. Ein Mann suchte sich nicht deshalb eine Frau, nur weil er ein einsames Kind zufrieden stellen wollte. Es wäre etwas anderes, wenn er sich selbst einsam fühlen würde.
    Zugegeben, manchmal fühlte er sich einsam. Aber eben nicht einsam genug, um noch einmal den gleichen Fehler zu machen.
    Aber was würde er tun, wenn Meredith fünfzehn wäre? Dieser Gedanke jagte ihm Angst ein.
    Er wich Merediths prüfendem Blick aus und schaute zu den Bradfords hinüber.
    Sicher, sie wirkten wie die ideale Familie: Eine schöne Frau, ein Mädchen, das aussah wie seine Mutter, ein kleiner Junge, der das gleiche Kinn wie sein Daddy besaß, aber wer wusste, was zu Hause vor sich ging? Oder was nicht? Wahre und dauerhafte Liebe existierte nur in Filmen… und da sah man nie, was passierte, wenn der Alltag einbrach, Rechnungen zu bezahlen waren und Missverständnisse auftauchten. Nein, genug war genug!
    Unwillkürlich schaute Charlie zu Forrest und Natalie Perry hinüber, die Händchen hielten. Falls er es nicht besser wüsste, könnte man annehmen, dass andere Paare tatsächlich glücklich waren.
    Merediths Aufmerksamkeit richtete sich aufs Fenster, und er folgte ihrem Blick.
    Ein silberner Laster fuhr auf den Parkplatz. Die Schneeflocken wirbelten um den Truck, während er zum Halten kam. Die Worte Silver Angel waren in Metallicblau auf die Tür geschrieben. Gemalte Flügel zierten das S, ein Heiligenschein das A.
    „Was heißt das, was da auf der Tür steht?“ fragte Meredith fast ehrfürchtig.
    „Silver Angel. Silberengel“, erklärte er ihr.
    Sie griff zu ihrem Buch. „Sieh nur! In meinem Buch sieht der Heiligenschein genauso aus!“
    „Tatsächlich.“
    Sie sahen zu, wie die Fahrertür sich öffnete, eine schmale Gestalt in einem Parka in den Schnee hinaussprang und dann auf das Restaurant zuging.
    Die Tür öffnete sich, und der Lastwagenfahrer stampfte sich auf der Matte den Schnee von den Stiefeln ab und zog die Handschuhe aus. Ein eiskalter Windstoß zog in den Raum und drang bis zu dem Tisch vor, an dem Charlie mit Meredith saß.
    Dann trarder auffallend zierliche Fahrer ein und die Tür fiel hinter ihm zu. Als er die Kapuze seines Parkas zurückschob, fiel schimmerndes silberblondes Haar auf die schneebedeckten Schultern des Parkas. Ein Parka, unter dem sich definitiv ein weibliches Wesen verbarg. Die Frau war fast ätherisch schön, und Charlie musste zugeben, noch nie im Leben so eine Lastwagenfahrerin gesehen zu haben. Ein zartes Pink lag auf den hohen Wangenknochen, die jedem Starmodel Ehre gemacht hätten. Jetzt steckte sie die Handschuhe in die Taschen ihres Parkas und rieb sich die feingliedrigen Hände.
    Es war Meredith, die hörbar die Luft einzog, doch Charlie hatte das Gefühl, er wäre es selbst gewesen. Er konnte kaum noch atmen, und seine Lungen brannten.
    Die Frau zog den Parka aus und hängte ihn an einen der Garderobehaken neben der Tür. Enge verwaschene Jeans betonten ihre langen Beine und die wohlgerundeten Hüften. Ein kurzer pinkfarbener Pullover brachte ihre schmale Taille und die sanften Rundungen ihrer Brüste zur Geltung. Als sie zur Theke hinüberging, folgte ihr jeder Blick im Raum.
    Sie schaute sich fast

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