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Ein Engel fuer Charlie

Ein Engel fuer Charlie

Titel: Ein Engel fuer Charlie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cheryl St John
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kein Mensch sein. Es sei denn, es handelte sich um eine ausgesprochen winzige Person.
    Etwas rührte sich jetzt unter der Bettdecke. Während Starla die Pistole ruhig in der linken Hand hielt, trat sie vor und zog entschlossen mit der rechten Hand die Decke weg.
    Als Erstes sah sie ein Knäuel dunkler Locken, gefolgt von einem kleinen Gesicht und großen blauen Augen. Ein Kind! Es war ein kleines Mädchen!
    Starla warf die Waffe rasch in eines der eingebauten Regale und beugte sich dann zu dem Kind hinunter. „Was um alles in der Welt machst du hier? Wie bist du hereingekommen? Wer bist du?“
    Die Unterlippe des Kindes zitterte, und sein Blick glitt zum Regal und wieder zu Starla zurück. „Ich bin Meredith.“
    Verwirrt und zugleich erleichtert, dass der Eindringling nur ein kleines Mädchen war, setzte sich Starla auf das eingebaute Bett. „Was bitte schön machst du in meinem Laster?“
    Auf einmal schien jegliche Angst von dem kleinen Mädchen abzufallen. Es setzte sich auf, und Starla sah, dass sie einen roten Pullover trug, auf dessen Vorderseite eine Figur aus der Sesamstraße abgedruckt war. „Du musst meinem Daddy helfen.“
    Obwohl Starla wusste, dass sich keine andere Person in der schmalen Schlafkabine befand, schaute sie sich trotzdem um. „Wo ist dein Daddy? Was ist mit ihm?“
    „Er ist zu Hause. Und er ist traurig. Deswegen musst du ihm helfen. Wenn du ihn mit ein bisschen Wunderpulver bestäubst, wird er wieder glücklich werden. Dann wird er endlich eine neue Mommy für mich suchen.“ – Starla rieb sich verwirrt die Stirn. Nicht, dass sie auch nur ein Wort begriffen hätte. „Wo bist du denn zu Hause?“
    Meredith zuckte die Schultern.
    „Wo wohnst du?“ fragte Starla erneut.
    „In einem braunen Haus.“
    Ach, du meine Güte! Starla biss sich auf die Unterlippe und dachte nach. Es konnte doch nicht so schwer sein, herauszufinden,wo dieses Kind hergekommen war. Das letzte Mal hatte sie an diesem Restaurant am Highway gehalten.
    Natürlich. Plötzlich fiel es ihr ein. Das Mädchen hatte mit seinem Vater an einem der Tische gesessen. Während sämtliche Gäste Starla nur angestarrt hatten, schien dieses Mädchen sich gefreut zu haben, sie zu sehen. Genau, sie hatte ihr zugewinkt. Vielleicht verwechselte das Mädchen sie ja mit jemandem. „Habe ich Ähnlichkeit mit einer Frau, die du kennst?“
    Meredith nickte eifrig.
    „Wem? Deiner Mutter?“
    Das Kind runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf.
    „Wem sehe ich denn ähnlich?“
    „Du siehst wie der Engel in meinem Buch aus.“ Sie wies auf das Buch mit dem hübschen bunten Einband, das neben ihr lag. „Siehst du?“
    „Ich bin kein Engel.“ Starla schüttelte den Kopf. „Ich bin ein Mensch wie du.“
    Meredith schüttelte den Kopf. „Es steht doch sogar auf deiner Wagentür, dass du ein Engel bist, nicht wahr?“
    „Das ist nur der Name des Lasters. Mein Dad hat dem Lastwagen den Namen Silver Angel gegeben.“
    „Du bist aber ein Engel“, beharrte das Kind. „Ich beweise es dir.“ Sie öffnete das Buch, bis sie zu dem Bild eines Engels kam, der ein Paar mit irgendeinem magischen Pulver bestäubte. „Siehst du?“ Meredith sah Starla mit ihren großen blauen Augen an. „Mein Daddy braucht unbedingt dein Engelpulver. Bitte sag, dass du ihm helfen wirst.“
    „Das ist doch nur ein Märchen“, erklärte Starla ihr. „Das hat doch nichts mit der Wirklichkeit zu tun. Überleg doch mal. Warum sollte ein Engel in einem Schneesturm mit einem Lastwagen herumfahren?“
    Doch Meredith ignorierte ihre Bemerkungen. Eine Fünfjährige besaß ihre eigene Logik. „Tante Edna aus dem Pflegeheim hat aber gesagt, dass ihr bei einem Autounfall ein wunderschöner Engel in einem weißen Kleid geholfen hat. Der Engel hat sie gerettet.“
    „Deine Tante ist im Pflegeheim?“
    „Sie ist nicht meine Tante. Sie heißt einfach Tante Edna.“
    „Nun“, erwiderte Starla, „wie du siehst, habe ich aber kein weißes Kleid.“
    „So?“ Meredith zeigte auf den weißen Satinmorgenmantel, der auf einem Bügel an einem Haken an der Wand hing.
    Starla schüttelte den Kopf. „Das ist mein Morgenmantel. Wie bist du eigentlich hier hereingekommen?“
    „Als Miss Rumford Geschirr in die Küche brachte, bin ich dir rasch gefolgt. Ich habe mich draußen versteckt und gesehen, wie du Papiere aus dem Laster geholt hast, damit herumgegangen bist und den Wagen überprüft hast. Du hast die Tür offengelassen.“
    Das hatte sie. Obwohl Dad sie immer wieder

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