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Ein Engel fuer Emily

Titel: Ein Engel fuer Emily Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Fenster ein außergewöhnlich stattlicher Mann in schwarzer Rüstung auf alle hernieder, die die Treppe benutzten. Emily lächelte jedes Mal, wenn sie daran vorbeiging.
    »Ich danke dir«, flüsterte sie, ohne zu wissen, warum.
    Emily ging ins Schlafzimmer und öffnete die Tür zu ihrem begehbaren Kleiderschrank. »Also, Captain, was soll ich anziehen?«, fragte sie das Gespenst, das, wie sich die Leute erzählten, angeblich seit vielen Jahren in dem Haus spukte. Weder sie noch Michael hatten jemals einen Hinweis auf Geistererscheinungen in diesem Gemäuer entdeckt.
    Sie betrachtete ihren Bauch, der noch immer nicht so flach war wie vor der Schwangerschaft, und schnitt eine Grimasse. »Komm schon, Captain, hab Erbarmen. Welches Kleid würdest du einer molligen jungen Mutter empfehlen, die auf ihren Mann verführerisch wirken will? Ich brauche Hilfe .«
    Das war als Scherz gemeint, aber im nächsten Moment hörte sie ein Geräusch über dem Schrank. »O nein, nicht schon wieder Siebenschläfer!«, rief sie und schaute zur Decke. Sie schaltete das Licht an und sah, wie sich die Decke in der Kammer senkte. Termiten?, überlegte sie, als sich ein Balken löste. Sie duckte sich, um nicht getroffen zu werden, und hielt die Arme über den Kopf. Plötzlich berührte sie etwas Glattes, Kaltes.
    Als sich der Staub gelegt hatte, sah Emily, dass sie eine Smaragdkette in der Hand hielt und sich Juwelen, die aus einem Piratenschatz hätten stammen können, über sie ergossen hatten.
    »Lieber Himmel«, flüsterte sie und starrte die funkelnde Juwelen fassungslos an.
    »Was war das?«, brüllte Michael, als er mit dem Baby im Arm die Treppe heraufstürmte. »Bist du in Ordnung? Es hat geklungen, als wäre die Decke eingestürzt.«
    Emily drehte sich langsam zu ihm um und hielt den Schmuck hoch. »Ich glaube, wir haben den Schmuck meiner Urgroßmutter gefunden«, sagte sie.
    »Ich will verdammt sein«, sagte Michael und hob ein mit gelben Diamanten besetztes Armband vom Boden auf. »Danke, alter Mann«, sagte er und schaute in eine Ecke der Kammer. Sie beide hätten schwören können, Gelächter zu hören.
    »Los, raus hier«, sagte Michael. Er nahm Emilys Hand, und sie rannten lachend die Treppe hinunter.
    Gabriel sah zu Erzengel Michael auf und fragte: »Warum hast du ihn seinerzeit wirklich auf die Erde geschickt?«
    »Weil er Emily seit Jahrhunderten liebt. So etwas kommt hin und wieder vor, aber in diesem Fall hat Michael ungünstigen Einfluss auf sie ausgeübt. Emily hat ein sehr gutes Herz, geriet aber immer an verdorbene Männer. Michael konnte nicht mehr mit ansehen, dass sie von diesen Männern schlecht behandelt wurde, deshalb hat er in ihren letzten beiden Leben eine Heirat verhindert.«
    »Ist das nicht im Grunde eine gute Tat?« Gabriel zwinkerte Michael zu. Er kannte die Antwort natürlich, aber es amüsierte ihn immer wieder, wenn Michael, der glorreiche Soldat, mit anderen Dingen als mit Krieg und Frieden beschäftigt war.
    »Doch, eigentlich schon. Aber Michael hat Emily aus Eifersucht als alte Junfer sterben lassen. Sie hatte keine Kinder und fiel im Alter ihren Verwandten zur Last. Beide Male starb sie einsam, aber ihr war etwas anderes vorherbestimmt.«
    »Also hast du ihn auf die Erde geschickt, damit er sich entscheidet, ob er mit der Frau leben oder weiterhin ein Engel sein will.«
    »Richtig.«
    »Und hat er den Entschluss gefasst, den du dir erhofft hast?«
    »O ja. Er hat mir eine große Freude bereitet. Die beiden sind gute Menschen, und sie werden gute Kinder bekommen. Von ihnen wird viel Liebe und Warmherzigkeit ausgehen. Die Erde kann Liebe und Güte gebrauchen.«
    »Dann wird unser junger Freund also nicht degradiert?«
    Erzengel Michael erfasste mit einem Blick, dass Gabriel ihn neckte, und lächelte. Egal, wie sehr Gabriel ihn auch herausforderte, Michael versuchte niemals, ihm Angst zu machen, denn Gabriel und Gott kannten sein gutes, sanftes Herz. »Eher nicht«, murmelte Michael und wandte sich wieder den Geschehnissen im Mittleren Osten zu. »Eher nicht.«

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