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Ein Engel fuer Emily

Titel: Ein Engel fuer Emily Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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in Erwägung ziehen, einem Fremden zu helfen?«
    »Eine, die nicht ins Gefängnis wandern möchte«, erwiderte sie und brachte ihn damit zum Lachen.
    »Na ja, vielleicht habe ich das vorhin nur angedeutet, damit Sie mir zuhören. Jedenfalls könnte es durchaus sein, dass ich irgendwo eine Frau und ein halbes Dutzend Kinder habe, und wie sollte ich denen erklären, was ich während meiner Abwesenheit getan habe?«
    »Ich bin nicht sicher, ob die verheirateten Männer in Amerika oder irgendwo sonst immer treu und aufrichtig sind«, gab Emily fast im Flüsterton zurück.
    »Möglicherweise bin ich es doch. Ich weiß es nicht. Was ist mit Ihrem Schatz? Ist er treu?«
    »Wenn Sie ihn noch einmal Schatz nennen, bin ich weg, verstanden?«
    Michael grinste. »Ich schätze, das heißt, dass Sie mir die Frage nach seiner Treue nicht beantworten wollen.«
    »Stellen wir lieber gleich von vornherein ein paar Dinge klar«, entgegnete sie heftig. »Ich werde Ihnen helfen, Ihr Gedächtnis zurückzubekommen, aber nur, wenn Sie sich an einige Grundregeln halten.«
    »Ich höre.«
    »Mein Privatleben ist tabu. Und mein Körper ist tabu. Behalten Sie Ihre Finger bei sich.«
    »Ich verstehe. Sie gehören zum Harem eines anderen Mannes.«
    »Ich bin in keinem Harem und ...« Ihre Augen wurden schmal. »Hören Sie sofort damit auf. Ich merke sehr wohl, was Sie im Sinn haben. Sie versuchen, mich zu ärgern, mich wütend zu machen. Das mag ich nicht.«
    »Aber Sie sehen aus wie ein Engel, wenn Sie wütend sind. Ihre Augen blitzen und ...«
    »Ich mein’s ernst! Entweder Sie lassen diese persönlichen Bemerkungen sein, oder wir sind geschiedene Leute. Verstanden?«
    »Sehr gut. Noch mehr Erdregeln?«
    »Grundregeln. Man nennt das Grundregeln. Und es gibt tatsächlich noch eine. Ich will kein Wort mehr über diesen Engel-Unsinn hören. Ich möchte nicht, dass Sie mir erzählen, Sie wären ein Engel, ich wäre ein Engel oder... oder ...«
    »Wir alle wären Engel, nur dass einige von uns einen menschlichen Körper haben, andere nicht - ist es das?«
    »Ganz genau. Und heute suchen wir Ihnen ein anderes Zimmer. Sie dürfen keine weitere Nacht im selben Zimmer mit mir verbringen. Sind Sie mit all dem einverstanden?«
    »Selbstverständlich. Keine Frage. Nur müssen Sie mir auch etwas versprechen.«
    »Und was?«
    »Dass Sie es mich wissen lassen, wenn Sie sich wünschen, dass ich eine dieser Regeln missachte. Wenn Sie über Ihr Privatleben sprechen möchten, wollen, dass ich Sie berühre und über Engel spreche, müssen Sie es mir sagen. Versprechen Sie’s.« Er streckte ihr die Hand entgegen. »Abgemacht?«
    Emily zögerte; ihr war eigentlich danach, ihn zum Teufel zu schicken, aber sie schüttelte seine Hand. Und wieder überkam sie in dem Moment, in dem sie ihn berührte, ein tiefes Gefühl des Friedens. Sie spürte, dass alles, was sein würde, richtig war und dass ihr Leben so verlaufen würde, wie sie es wollte.
    Sie zog ihre Hand zurück. »Jetzt möchte ich, dass Sie das Zimmer verlassen, damit ich mich anziehen kann. Wir treffen uns in einer Stunde unten, dann ziehen wir los, kaufen Ihnen neue Kleider und suchen eine Übernachtungsmöglichkeit für Sie - eine andere als diese hier bei mir«, sagte sie.
    »Danke, Emily.« Er strahlte sie an. »Sie sind ein Engel.«
    Sie öffnete den Mund, um zu protestieren, besann sich aber eines anderen, als sie das Glitzern in seinen Augen sah. »Jetzt aber raus!«, rief sie lachend. »Gehen Sie.« Und er verließ das Zimmer.
    Emily war auf dem Weg ins Bad, als das Telefon klingelte. »Hallo, mein kleines Zuckerschnäuzchen. Bist du böse auf mich?«, sagte Donald. »Verzeihst du mir, wenn ich dir erzähle, dass ich die ganze Nacht auf den Beinen war, um über einen Brand zu berichten - einen richtigen Großbrand-, und dass es mir ehrlich von Herzen Leid tut?«
    Emily setzte sich aufs Bett; sie war so froh, eine vertraute Stimme zu hören. »O Donald, es war der schrecklichste Tag meines Lebens. Du wirst nicht glauben, was mir passiert ist. Ich habe einen Mann angefahren.«
    Donald schwieg einen Moment, und sie konnte sich vorstellen, wie sich seine Stirn in Falten legte. »Erzähl mir alles«, forderte er sie ernst auf. »Besonders von dem Polizeibericht. Was hat die Polizei gesagt?«
    »Nichts. Die Polizei wurde gar nicht eingeschaltet. Ich meine, letzte Nacht noch nicht. Heute Morgen haben sie Michael - dem Mann, den ich angefahren habe - gesagt, dass er Anzeige erstatten und mich für Jahre ins

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