Ein Fall für die Weihnachtsdetektive: Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln (German Edition)
hat. Hoffe ich jedenfalls! Dass wir keinen Mörder jagen, meine ich.
Jasper bückt sich zur vorderen Stoßstange und ruft wieder irgendwas. Als wir näher kommen, reibt er mit einem Finger über den Lack.
»Hier, Leute, guckt mal! Hier kommt silberne Farbe durch! Oh Mann, der Wagen ist umgespritzt, der ist eigentlich gar nicht schwarz!«
Was finden Phillip und seine Brüder noch heraus?
Lies morgen weiter!
11. Dezember
J asper hat tatsächlich recht. Wir entdecken noch ein paar Stellen, an denen der schwarze Lack abblättert. Und darunter ist der Audi silbergrau!
»Ich kombiniere: Die Karre ist geklaut!«, stellt Jasper fest. »Deshalb auch die verschiedenen Nummernschilder.«
Natürlich war es ziemlich blöd von uns, die ganze Zeit um den Audi rumzukriechen, ohne auch nur einmal einen Blick nach oben zu werfen. Und als ich die Schritte auf der Eisentreppe höre, ist es schon zu spät!
Der Typ, der da mit wehendem Mantel die Stufen runtergepoltert kommt, ist niemand anders als der Glatzkopf von gestern. Er hat auch wieder den schwarzen Ledermantel an. Und heute hat er tatsächlich eine Sonnenbrille auf. Eine verspiegelte Sonnenbrille, die in allen Farben glänzt. Obwohl der Himmel total grau ist und nasse Schneeflocken durch die Luft wirbeln. Aber wenigstens hat der Kerl keine Patronengürtel umgeschnallt, und, soweit ich sehen kann, auch kein Schulterhalfter. Seine Stiefel sind auch nicht schlammbespritzt, sondern auf Hochglanz poliert. Aber das ist auch unser Glück! Statt nämlich geradewegs auf uns zuzurennen, stakst der Glatzkopf jetzt fluchend um die schlimmsten Pfützen herum. Was uns immerhin genug Zeit gibt, schnell ein paar Meter von dem Audi wegzugehen und so zu tun, als hätten wir nie entdeckt, dass er umgespritzt wurde. Der Audi, nicht der Glatzkopf.
Wir gucken also betont harmlos in die Gegend, und bevor der Typ noch losbrüllen kann, sage ich total freundlich: »Das ist ja gut, dass wir Sie gleich treffen. Wir suchen Sie nämlich schon die ganze Zeit.«
»Was?«, fragt Jasper neben mir.
»Was?«, fragt auch der Glatzkopf und weiß offensichtlich erst mal nicht weiter. Vielleicht kann er auch nicht richtig gucken wegen seiner bescheuerten Sonnenbrille! Jedenfalls erkennt er uns eindeutig nicht wieder. Weshalb ich ihm ein bisschen auf die Sprünge helfen muss.
»Wir haben Sie gestern gesehen, als Sie gerade in Ihr Auto gestiegen sind«, sage ich schnell. »Und ich glaube, wir haben hier was, das eigentlich Ihnen gehört!«
Ich ziehe den Zettel mit der Suchmeldung aus der Tasche und halte ihn dem Typen genau unter die Nase.
Jetzt hat auch Jasper meine Taktik kapiert.
»Den haben Sie gestern verloren«, sagt er.
»Und wir haben gedacht, den brauchen Sie vielleicht noch!«, kräht Moritz.
Die Glatze reißt sich die Sonnenbrille von der Nase und starrt auf den Zettel.
Im selben Moment fliegt oben an der Treppe die Tür zum Saunaclub auf, und eine Frau mit pink gefärbten Haaren ruft: »Was ist denn los, Lockenköpfchen? Ich warte auf dich! Du kannst doch nicht einfach verschwinden …«
Susie, völlig klar! Und das Lockenköpfchen ist der Typ vor uns mit der Glatze!
»Ich komme gleich«, ruft der Glatzen-Typ zurück. »Ich hab die Rotzlöffel hier nur beobachtet, wie sie um mein Auto geschlichen sind!«
»Klar«, beeilt sich Jasper zu sagen. »Wir mussten ja gucken, ob das das Auto von gestern ist.«
»Und das war’s?«, fragt die Glatze. »Sonst wolltet ihr nichts?«
Wir nicken.
»Was ist denn nun?«, drängelt Susie. »Was hast du da?« Sie kommt neugierig die Treppe runter. Was allerdings nicht so ganz einfach ist, weil sie goldene Stöckelschuhe anhat.
»So einen Zettel eben«, knurrt die Glatze genervt. »Habe ich dir doch gestern erzählt! Der Zettel aus dem Supermarkt. Mit diesem weißen Terrier, den da jemand verkaufen will …«
»Der weiße Scotch-Terrier, den du mir schenken wolltest?«, flötet sie. »Ach, ist das süß von dir, Lockenköpfchen! Und das sind die Jungen, die ihn verkaufen?«, fragt sie dann und guckt zu uns rüber.
»Scheint so«, brummt der Glatzkopf. »Also, wie viel wollt ihr dafür?«
»Moment«, sage ich, »ich glaube, das ist irgend ein Missverständnis …«
»Wie, Missverständnis? Steht doch da, dass ihr so einen weißen Hund verkauft! Also, wie viel?«
»Hä?«, macht Jasper. »Wieso verkaufen? Auf dem Zettel steht doch …«
»Hier«, sage ich und tippe mit dem Finger auf den Zettel. »Hier steht: Hund vermisst!
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