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Ein Fall für MM und die 4V: Die Monstermotte beißt sich durch (German Edition)

Ein Fall für MM und die 4V: Die Monstermotte beißt sich durch (German Edition)

Titel: Ein Fall für MM und die 4V: Die Monstermotte beißt sich durch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith Le Huray
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Ratte nachts über sein Bett spazieren oder gar seine Zehen anknabbern würde … Er schüttelte sich. Papa musste unbedingt eine Falle bei ihm aufstellen.
    Vorsichtig sah Felix sich im Zimmer um. Er suchte unter dem Bett, hinter dem Schreibtisch, unter dem Schrank und in allen Ecken. Nichts war zu finden, keine Maus, keine Ratte, kein Mauseloch. Nur sein lang vermisstes Gespensterbuch zog er unter der Kommode hervor. Dass der Übeltäter oben auf dem Kleiderschrank saß und in aller Ruhe ein Schläfchen hielt, das hätte Felix nie geahnt.

3. Die Monsternacht

    Sein Papa hatte abends jeden Winkel durchsucht und eine große Falle neben der Spielzeugkiste aufgestellt. Trotzdem fühlte Felix sich nicht wohl in seinem Zimmer. Bevor er ins Bett ging, schaute er genau unter die Decke und unter das Kopfkissen, ob auch sicher kein Tier zum Vorschein kam. Am liebsten hätte er bei seinen Eltern geschlafen, aber ein beinahe zehnjähriger Junge ist natürlich viel zu groß, um zu Mami und Papi ins Bett zu kriechen. Wahrscheinlich hätte seine Schwester ihn am nächsten Morgen ausgelacht und einen Feigling genannt.
    Er las noch ein bisschen in seinem spannenden Gespensterbuch. Bei jedem Geräusch zuckte er zusammen und spähte im Zimmer umher. Nicht, weil er Angst vor Gespenstern gehabt hätte. Wahrscheinlich gab es gar keine. Und wenn, dann würden sie ihm sicher nichts Böses tun. Aber wer weiß, auf welche Gedanken eine ausgewachsene, hungrige Ratte kommen konnte!
    Nach zwei Kapiteln fielen Felix die Augen zu und er knipste das Licht aus. Doch er konnte lange nicht einschlafen, beinahe tausendmal wälzte er sich im Bett hin und her. Als er endlich einnickte, lieferten sich in seinem Traum grässliche Ungeheuer mit schwarzem, zotteligen Fell, riesigen spitzen Zähnen und blutunterlaufenen Augen einen gnadenlosen Kampf. Plötzlich entdeckten sie Felix, stürzten auf ihn zu, bleckten die Zähne.
    Felix schreckte auf. Im Zimmer war alles dunkel, kein Ungeheuer zu sehen. Er machte das Licht wieder an und wischte sich die Stirn. Sie war klitschnass geschwitzt. Schlafen konnte er vorerst nicht, deshalb griff er noch mal zu seinem Gespensterbuch.
    Kaum hatte er die Seite aufgeschlagen, da hörte er deutlich ein kratzendes Geräusch. Felix zuckte zusammen. Woher kam das? Mit pochendem Herzen schaute er sich in seinem Zimmer um.
    Zuerst entdeckte er einen Schatten. Dann sah er es, das Ungetüm! Ihm stockte der Atem. Unbeweglich vor Schreck starrte er auf das Wesen. „Hilfe!“, wimmerte er, als sich seine Starre endlich löste. Ohne den Blick abzuwenden kroch er tiefer unter die Bettdecke.
    Das riesige Monster war keine Maus und keine Ratte. Es sah auch nicht aus wie die schwarzen Ungeheuer in seinem Traum. Nein, es flatterte durch die Luft und war gelblich weiß, mit riesigen schwarzen Augen.
    „Mama!“ Felix’ Stimme war nur noch ein leises Kieksen, die Angst hatte ihm die Kehle zugeschnürt. Wie wild flatterte das Monster umher, schaute Felix direkt in die Augen, nur kurz, dann stürzte es sich hinab, zielsicher, wie ein tödliches Geschoss, punktgenau auf den Abfalleimer.
    Ganz oben im Müll lagen die ehemaligen Wandersocken. Das riesige, fliegende Ungetüm vernichtete den Rest mit wenigen Bissen. Puh, noch mal Glück gehabt! Anscheinend ernährte es sich nicht hauptsächlich von zehnjährigen Jungs.
    Trotzdem hatte Felix sich die Decke bis über den Kopf gezogen. Sicher ist sicher. Nur mit einem Auge lugte er durch einen kleinen Spalt und beobachtete das Monster. Ob dieser riesige Flattermann wohl auch die Löcher in Mamas Stoff gefressen hatte?
    Kaum hatte das gefräßige Tier die Wollfetzen verspeist, ließ es sich auf Felix’ Lieblingsjeans nieder. Gerade wollte es sich in das Hinterteil der Hose verbeißen, da vergaß Felix seine Angst. Was zu viel ist, ist zu viel!
    „Nein, nicht die Jeans!“, rief er, während er aus dem Bett sprang. Seine Beine waren wackelig wie Pudding, im Nu plumpste er zurück auf die Matratze.
    Das Monstervieh ließ tatsächlich von der Hose ab. Doch Felix musste ihm schnell etwas anderes dafür bieten. Da fiel ihm der hässliche kratzige Wollpulli ein, den Oma ihm mal geschenkt hatte, und der im nächsten Winter ohnehin nicht mehr passen würde.
    „Warte, ich bring dir was“, sagte er. Zumindest versuchte er, das zu sagen, denn seine Stimme kiekste immer noch, als müsse sie geölt werden. Mit zittrigen Knien eierte er zum Kleiderschrank, wühlte kurz darin herum und zog den Kratzepulli

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