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Ein Fall für Perry Clifton

Ein Fall für Perry Clifton

Titel: Ein Fall für Perry Clifton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Hose?“
    ,Hetzjagd in der Mapples-Street. Menschenmassen jagen Geist!’
    ,Scotland Yard sucht Zeugen!’
    ,Bewohner Londons lernen am Nelson-Square das Gruseln!’
    ,Heimlich gelandeter Marsbewohner narrt Polizei! 1
    ,Genie oder Mann vom anderen Stern?’
    ,Größte Sensation seit…’
    „Genug, genug, Dicki“, winkt Perry ab. Und lächelnd setzt er hinzu: „Am besten gefällt mir der Blödsinn vom ,heimlich gelandeten Marsbewohner’. Wer meldet das?“
    Sekunden später hebt Dicki das Blatt mit der Meldung hoch. „ Die ,Evening -Post’, Mister Clifton. Und ein Bild ist auch dabei!“
    Perry zuckt zusammen, als habe ihn ein Hieb getroffen. Die Lethargie ist plötzlich wie weggeblasen. „Ein Bild?“ wiederholt er mit verkniffenen Lippen und reißt Dicki das Blatt aus der Hand.
    Und dann überzieht ein breites, zufriedenes Grinsen sein Gesicht, als er das reißerisch aufgemachte Bild des „heimlich gelandeten Marsbewohners“ sieht.
    Eine graue Hauswand, daran eine Feuerleiter. Ungefähr in zehn Meter Höhe klettert der „Marsbewohner“, das heißt dessen Hose.
    „Daran wird man mich kaum erkennen“, lacht er. „Oder was meinst du, Dicki?“
    Dicki ist derselben Ansicht. Trotz eifrigen Suchens hat er kein weiteres Bild gefunden, und während er sich wieder an das Studium der mehr oder weniger verlogenen oder übertriebenen Texte macht, nippt Perry beruhigt an seinem Whiskyglas. Bis zum ersten Niesen.
    „Oh, Dicki — ich glaube — ich glaube... hatschiii — ich glaube, ich habe mir einen ausgewachsenen Schnupfen bei der Sache eingehandelt.“
    „Vom Schrecken?“
    „Nicht vom Schrecken, du Naseweis. Aber schließlich ist es nicht alltäglich, daß ich vom Nelson-Square bis nach Norwood in kurzen Unterhosen marschiere. Und dazu noch bei Nieselregen“, knurrt Perry und schüttelt sich noch nachträglich bei dem Gedanken an den endlosen Fußmarsch.
    „Sonst noch Bilder gefunden?“
    Dicki schüttelt ein wenig betrübt den Kopf.
    „Nichts. Nur seitenlange Artikel und Berichte.“
    „Die Zeitungen sollten mir dankbar sein, daß ich ihnen einen vernünftigen Stoff geliefert habe.“
    Dicki findet das auch und überlegt, ob es nicht ratsam wäre, gewisse finanzielle Forderungen an die Zeitungen zu stellen. Doch Perry winkt ab.
    „Selbst wenn man unbekannt bliebe, würden sie ihre Spürhunde so lange herumtreiben, bis ihnen etwas auffallen würde, Dicki.“
    „Was wollen Sie denn jetzt machen, Mister Clifton?“
    „Dasselbe, was ich gestern tun wollte. Ich werde Sir Robert P. Stanford einen Besuch abstatten. Heute kann mir ja nichts mehr passieren...“
    „Und wenn Sie einer wiedererkennt?“ Und Dicki ist ganz überzeugt, daß das der Fall sein wird.
    „Niemand wird in mir Perry Clifton erkennen, Dicki — hier!“ Perry hat bei diesen Worten nach einem Kästchen gelangt, welches auf dem Radio steht. Er öffnet es jetzt.
    „Ein Bart“, staunt Dicki. Wie in einem richtigen Kriminalroman, denkt er. Da tragen sie auch immer Bärte und Perücken.
    „Kann ich nicht mitgehen?“ bettelt er. „Ich könnte doch bestätigen, daß wir die Diamanten in Hertford gefunden haben!“ Dicki erinnert sich, daß man so etwas einen Zeugen nennt. Sein Mißgeschick mit der Kuckuckspfeife überspringt er in Gedanken geflissentlich. Erwartungsvoll hängen seine Augen an Perrys Lippen. Und als er dessen Zögern sieht, vervollständigt er seine Begründung: „Es würde auch familiärer aussehen.“ Diplomatisch, Perrys eigene Worte zu verwenden.
    Aber Perry hat heute keine Verwendung für ihn. Er hat Dicki schon viel zu weit in die ganze Angelegenheit verwickelt.
    „Du kannst mir bei diesem Besuch nicht helfen, mein Sohn. Außerdem braucht nicht jeder zu wissen, daß du mit von der Partie warst.“
    „Immer, wenn es interessant wird, muß ich zu Hause bleiben“, sagt Dicki gekränkt.
    „Ich habe eine wichtige Beschäftigung für dich, Dicki“, beschwichtigt Perry seinen Freund. Doch was er in Dickis Augen wahrnimmt, ist mehr Mißtrauen als Neugierde.
    „Wichtig??“ Dicki stellt die Frage mit zehn herausfordernden Fragezeichen.
    „Meinetwegen. Wenn du glaubst, daß du dieser Beschäftigung nicht gewachsen bist, mache ich es eben selbst!“ Perry sagt es mit einem lässigen Schulterzucken und gibt dabei seiner Stimme einen bedauernden Klang.
    Dicki fühlt sich in die Enge getrieben. Schließlich habe ich schon ganz andere Dinge fertiggebracht, rechtfertigt er sich in Gedanken, ohne zu wissen, um welche

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