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Ein Fall für Perry Clifton

Ein Fall für Perry Clifton

Titel: Ein Fall für Perry Clifton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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seinen besten Freund gehört...“
    „Dann sitzen wir direkt an der Manege... das ist fein... Wissen Sie, was James Roller aus meiner Klasse gesagt hat?“
    Perry schüttelt den Kopf, während ein feines Lächeln über seine Züge huscht.
    „Ich habe keine Ahnung, was James Roller gesagt hat.“
    „Er hat gesagt, daß der Zirkus ein ganz tolles Programm hat...“
    „So?“
    Während Perrys Kartoffelwürfel langsam zu Bratkartoffeln brutzeln, schwärmt Dicki weiter.
    „Zwölf Elefanten sollen sie haben. Und sechs dressierte Robben, die Kopfball spielen.“
    „Hm...“ macht Perry.
    „Ja, und reiten kann man auf einem Esel. Wer nicht herunterfällt, erhält fünf Pfund Belohnung.“
    „Ist nicht möglich“, grinst Perry Clifton und fragt: „Du wirst doch hoffentlich nicht versuchen, die fünf Pfund zu verdienen...?“
    Dicki macht eine Handbewegung, dazu verzieht er naseweis den Mund:
    „Ich reite doch nicht auf einem Esel...“ Und schon hat er den Esel wieder vergessen. Aufgeregt sprudelt es aus ihm heraus:
    „Und wissen Sie, was das Tollste sein soll?“
    Wieder schüttelt Perry den Kopf.
    „Ich bin leider nicht so gut informiert wie du.“
    „Ein Dackel...“ fährt Dicki schwärmerisch fort. „Ein lebendiger Dackel...“ wiederholt er und blickt dann selbstvergessen vor sich hin.

    Die Bänke und Stühle in dem einspitzigen Zelt des Zirkus Paddlestone sind dicht besetzt. Über sechshundert Besucher haben sich zur Acht-Uhr-Vorstellung im weiten Rund auf dem Festplatz in Mitcham niedergelassen.
    Bei dem Zirkus Paddlestone handelt es sich nur um ein mittelgroßes Zirkusunternehmen; um so mehr erstaunt es, daß die Vorstellung ausverkauft ist. Aber wie man sagt, soll das Programm ausgewählt sein und auch höheren Ansprüchen gerecht werden.
    Perry Clifton und Dicki Miller sitzen in Loge sechs, direkt an der Manege.
    Dickis Augen glänzen fast fiebrig, während er aufgeregt die Zirkusluft einatmet. Diese eigenartige Geruchsmischung aus Sägemehl und Tierausdünstungen.
    Pünktlich um acht Uhr eröffnet Direktor Paddlestone das Programm mit einer Dressurvorführung von zwölf herrlichen Araberhengsten. Danach folgen Schlag auf Schlag weitere Darbietungen. Trapezakte wechseln mit Jongleurkunststücken, diese wiederum werden von acht Elefanten abgelöst.
    Es ist kurz vor neun Uhr.
    Wieder verlöschen die Lampen über dem Publikum.
    Die zahlreichen Scheinwerfer flammen auf und überstrahlen die Manege mit ihrem gleißenden Licht.
    Ein leiser Trommelwirbel ertönt... er steigert sich vom Pianissimo bis zum dröhnenden Forte.
    Sechshundert Augenpaare hängen gebannt an dem Mann im roten Frack, der jetzt die Arena betritt. Als er seinen Zylinder durch die Luft schwenkt, reißt der Trommelwirbel ab.
    „Ladies and Gentlemen“, ruft er mit heller Stimme. „Der Zirkus Paddlestone präsentiert Ihnen jetzt eine Nummer, die Sie nicht alle Tage zu sehen bekommen. Es ist — Madame Porelli mit ihrem Wunderdackel Jocky!“
    Lauter, begeisterter Beifall vermischt sich mit den Tönen eines Tusches.
    Jetzt betritt Madame Porelli den Schauplatz.
    Noch einmal steigert sich der Beifall.
    Die Artistin hebt die Hand, und langsam verebbt der Lärm...
    Madame Porelli ist etwa fünfzig Jahre alt und trägt ein dunkelblaues Phantasiekostüm, auf dem unzählige Steine funkeln und blitzen. Auf ihrem Kopf sitzt eine kleine Kappe aus rotem Samt mit einer Anzahl wippender Reiherfedern.
    Ihr zur Rechten hockt Jocky der Wunderdackel.

    Als Stille eingetreten ist, läßt Madame den Arm wieder sinken, während sie mit einer lauten, unwahrscheinlichen Baßstimme zu sprechen beginnt:
    „Ladies and Gentlemen! Was Sie hier an meiner Seite sehen, ist ein Dackel.“
    Einige Zuschauer beginnen zu kichern. Und ein ganz Vorlauter ruft: „Was Sie nicht sagen. Ich glaubte, es sei ein Krokodil!“
    Doch unbeirrt fährt Madame Porelli fort:
    „Ja, aber er ist kein gewöhnlicher Dackel. Jocky ist der klügste Dackel, den die Welt je gekannt hat. Seine Vorfahren haben nur an den Höfen der größten Herrscher gelebt.“
    Durch den Zuschauerraum wogt die Heiterkeit. Von allem jedoch völlig unbeeindruckt ist die Hauptperson — Jocky, der Dackel.
    „Jocky, stell dich den Herrschaften vor!“ ruft ihm in diesem Augenblick sein Frauchen zu, und Jocky gibt zwei kräftige Beller von sich.
    „Für diejenigen, die sich in der Dackelsprache nicht so recht auskennen, will ich gern übersetzen. Es hieß: Jacomo Taddäus, genannt Jocky!“
    Wieder geht eine

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