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Ein Fall für Perry Clifton

Ein Fall für Perry Clifton

Titel: Ein Fall für Perry Clifton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Röte ins Gesicht steigt.
    Walker beugt sich interessiert nach vorn.
    „Was war das eigentlich für ein Fall? Oder dürfen Sie darüber nicht sprechen, Mister Clifton?“
    Perry zuckt bedauernd mit den Schultern.
    „Verzeihung, Sir, über die Einzelheiten zu sprechen ist mir untersagt. Ich kann Ihnen lediglich verraten, und auch in diesem Fall bitte ich um Ihre Diskretion, daß es sich um die Kandarsky-Diamanten handelte.“
    Sofort erinnert sich Direktor Walker. Die Geschichte hatte ja damals eine Menge Staub aufgewirbelt. Und als er jetzt fortfährt, hört man die Anerkennung heraus, die er der unbekannten Tätigkeit Perry Cliftons bei diesem Fall zukommen läßt.

    „In diesem Schreiben werde ich unter anderem auch gebeten, festzustellen, inwieweit die Möglichkeit einer Versetzung Ihrerseits in die Detektivabteilung gegeben ist…“
    Er macht eine Atempause.....Nun, die Möglichkeiten
    sind da, und ich möchte Sie, lieber Mister Clifton, davon in Kenntnis setzen, daß Sie ab sofort dieser Abteilung angehören. Am besten wird es wohl sein, wenn Sie sich gleich mit Mister Conolly in Verbindung setzen. Wie Sie wissen, ist er Chef der Detektivabteilung... Im übrigen weiß er schon Bescheid...“
    Perry Clifton hat sich erhoben. Man sieht es ihm an, wie diese Nachricht auf ihn wirkt. Fast bringt er mit seinen strahlenden Augen den alten Walker in Verlegenheit. Und als er ihm die Hand hinstreckt, schlägt Adam Walker sofort ein.
    „Ich danke Ihnen, Sir. Ich werde versuchen, mich Ihres Vertrauens würdig zu erweisen.“

Zirkusbesuch

    Das Haus Starplace Nr. 14 befindet sich im Stadtteil Norwood. Es ist ein alter, grauer Steinklotz mit vier Etagen. Eine Menge dunkler Stellen zeigt, wo der Außenputz schon abgebröckelt ist. Es ist alles andere als ein schönes Haus. Und doch hat es auch seine Vorteile.
    Sieht man vom obersten Stock in südlicher Richtung, fällt der Blick bis auf die breite Asphaltstraße, die nach Croydon zum Flugplatz führt. Der vierte Stock umfaßt drei Wohnungen. Die kleinste davon bewohnt der Junggeselle Perry Clifton.
    Perry mißt vom Fuß bis zum Scheitel stattliche einhundertzweiundachtzig Zentimeter. Er ist schlank, immer gut rasiert und wirft den Schlagball einhundertundzwölf Meter weit. Eine Tatsache, die bei Dicki Miller allergrößte Bewunderung findet. Aber nicht nur das allein ist es, was ihm Begeisterung abnötigt. Für ihn ist Perry Clifton der größte aller Detektive.
    Eine Überzeugung, die Dicki bei jeder passenden Gelegenheit mit Nachdruck zum besten gibt. Und er muß es schließlich wissen.
    Ist er nicht Perrys bester Freund? Jawohl, das ist er. Trotz seiner zwölf Jahre und der neunundzwanzig Sommersprossen über der Stupsnase.
    Da Dicki mit seinen Eltern sozusagen Tür an Tür mit Perry Clifton wohnt, vergeht wohl kaum ein Tag, an dem er nicht seinem Freund einen Besuch abstattet.
    So auch an diesem Freitag.
    Es ist kurz nach sieben Uhr abends, als Dicki an Perrys Tür klopft.
    „Herein, Dicki!“ hört er Perry mit fröhlicher Stimme rufen, und überrascht schiebt er sich ins Zimmer.
    „Woher wußten Sie denn, daß ich es bin?“ fragt Dicki und mustert seinen Freund, der gerade beim Schälen von Pellkartoffeln ist.
    Perry Clifton zeigt eine gemacht vorwurfsvolle Grimasse, als er antwortet:
    „Hast du vergessen, daß ich Londons größter Detektiv bin?“
    Dicki versucht den Gekränkten zu spielen, doch es mißlingt. Zufrieden stellt er fest, daß Perry anscheinend eine besonders gute Laune hat. Ohne viel Umstände zu machen, zieht er sich einen Stuhl heran und setzt sich darauf.
    „Wissen Sie, wo ich heute nachmittag gewesen bin, Mister Clifton?“
    Perry legt einen Augenblick Messer und Kartoffel beiseite und tut, als müsse er angestrengt nachdenken. Dabei starrt er mit gefurchter Stirn die Decke an.
    „Hm, ich weiß es“, brummt er dann zufrieden und beißt in die eben geschälte Kartoffel. „Du warst zum Geburtstag bei Tante Millie in Chelsea.“
    Sekundenlang blickt Dicki fassungslos auf seinen Freund, doch dann überzieht ein verständnisvolles Grinsen sein Gesicht, und fast ein wenig erleichtert stellt er fest:
    „Sie haben es von Mutter!“
    „Stimmt, Dicki!“ gibt Clifton zu. „Wie war es denn?“ Dicki gibt sich gelangweilt, während seine Hand eine wegwerfende Bewegung vollführt.
    „Es war, wie immer, zum Einschlafen.“
    „Du solltest ein wenig respektvoller von deiner Tante sprechen. Hat sie dir nicht erst kürzlich einen Fußball

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