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Ein Fall für Perry Clifton

Ein Fall für Perry Clifton

Titel: Ein Fall für Perry Clifton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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hinunter.

    Eine Minute später klopft er an die Tür des Wohnwagens.
    „Wer ist draußen?“ klingt sofort Madame Porellis Stimme auf, und Perry hat den Verdacht, daß sie ihn bereits gesehen hat.
    „Ich bin’s, Perry Clifton... ich bringe Ihnen Jocky zurück!“
    Perry hört einen Jubelruf. Die Tür wird aufgerissen, und Madame Porelli steht vor ihm. Sie ist zum Ausgehen gekleidet, und Perry findet, daß ihr das Pepita-Kostüm ausgezeichnet steht. Langsam betritt er den Wohnwagen.
    Vorsichtig läßt er dann den Hund, den er bis jetzt auf dem Arm trug, zu Boden.
    Als er dabei zu Madame Porelli aufblickt, gewahrt er ihre grenzenlose Enttäuschung.
    Hilflos zuckt sie mit den Schultern.
    „Das ist nicht Jocky...“ murmelt sie mit zuckenden Lippen... Als sie sich zu dem Dackel hinabbeugt, beginnt der Vierbeiner zurückzuweichen. Dabei sträubt sich sein Fell, während ein grollendes Knurren aus seiner Kehle dringt.
    „Was ist los, mein Kleiner...“ will Perry beruhigen. Und Madame Porelli stellt mit ihrer tiefen Stimme heiser fest: „Er scheint mich nicht zu mögen...“
    Als ob der Hund diese Feststellung bestätigen wolle, wird sein Knurren noch heftiger.
    „Nun beruhige dich...“ beschwichtigt Perry ihn... „Madam Porelli frißt dich nicht. Sie ist doch eine reizende Dame...“
    In Madame Porellis Stimme sitzt der blanke Spott, als sie zu Perry spricht: „So, bin ich das? Es ist noch nicht lange her, da wollten Sie mich als gefährliche Diebin verhaften... Wo haben Sie denn das Tierchen her?“
    Perry Clifton hat keine Lust, sein gestriges Fiasko breitzutreten, und ausweichend erwidert er:
    „Das erzähle ich Ihnen gelegentlich einmal ..
    Die Porelli nickt.
    „Wenn Sie nicht wissen, was Sie mit ihm anfangen sollen, bringen Sie ihn doch in ein Tierheim... Soll ich Ihnen eine Adresse geben?“
    „Nein, danke“, lehnt Perry kopfschüttelnd ab, „fürs erste habe ich schon einen Betreuer.“
    Behutsam nimmt er den Hund wieder hoch.
    „Auf Wiedersehen, Madam Porelli…“ Er hat schon die Klinke in der Hand, als Madame Porelli noch eine Frage stellt: „Was macht denn Ihre geheimnisvolle Diebin?“
    Perry schluckt den aufsteigenden Ärger hinunter. Er zwingt sich zu einem freundlichen Grinsen.
    „Sagen wir — ich bin ihr auf der Spur.“
    „Die Ärmste... hoffentlich erwischen Sie sie bald.“ Die Ironie in ihrer Stimme ist kaum noch zu überbieten. Und ein wenig heftiger als gewollt fällt die Tür hinter Perry ins Schloß.

    Von Madame Porelli fährt Perry Clifton auf dem kürzesten Weg zur Themse. Unverändert findet er den Schauplatz seines gestrigen Abenteuers vor. Friedlich und vergnügt schaukeln die fünf Hausboote auf der Themse.
    Ohne Aufenthalt steuert Perry zuerst dem letzten Boot zu. Zum erstenmal sieht er auch die schon verblichenen Buchstaben eines Namens, die am Bug des Bootes stehen. „Jane“ entziffert er.
    Nichts hat sich im Inneren verändert. Und nichts deutet darauf hin, daß seit gestern abend jemand an Bord gewesen ist.
    Als er über den schmalen Pier zurückgeht, sieht er, wie eine Frau an Deck des zweiten Bootes gerade dabei ist, aus einer Schürze Kartoffelschalen über Bord zu werfen...
    Perry beschleunigt seine Schritte.
    „Hallo, Mistreß...“ ruft er ihr von weitem zu. „Einen Augenblick, bitte!“
    Neugierig sieht ihm die Frau entgegen. Ihr Gesicht, von Wind und Wetter gebräunt, macht einen verschmitzten Eindruck.
    „Ich habe nur eine Frage an Sie...“ erklärt ihr Perry näher kommend.
    „Dann bin ich ja beruhigt“, antwortet die Frau und fügt mit einem lustigen Augenzwinkern hinzu: „Ich glaubte schon, Sie wollten mir etwas Vorsingen.“
    „Oh, keine Angst. Ich hätte nur gern gewußt, ob Sie mir sagen können, wer der Eigentümer des letzten Bootes ist.“
    „Wenn es weiter nichts ist. Das Boot gehört Miß Jane Wimmerford... Wollen Sie es kaufen?“
    Als die Frau ,Miß’ sagte, ging es wie ein elektrischer Schlag durch Perry Clifton. Doch im gleichen Augenblick überlegt er sich, daß die Dackeldame wohl kaum so dumm sein könne, ihn auf ihr eigenes Boot zu locken.
    Die Frau mit der Schürze hat gesehen, wie abwesend Perry eben aussah. Deshalb, und weil sie ihre letzte Frage noch nicht beantwortet bekam, wiederholt sie dieselbe noch einmal: „Wollen Sie das Boot kaufen, Mister?“
    „Hm... vielleicht... das kommt ganz auf den Preis an“, antwortet Perry. Schließlich kann er ihr ja nicht die ganze Vorgeschichte erzählen.
    Die Frau beginnt leise

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