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Ein Fall für Perry Clifton

Ein Fall für Perry Clifton

Titel: Ein Fall für Perry Clifton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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vierbeinige Kreatur im Moment die einzige Bewohnerin der Kabine ist.
    Schmeichelnd streicht er dem Tier das seidig glänzende Fell. Eine Geste, die der Dackel mit einem zärtlichen Lecken über Perrys Hand beantwortet...
    „Na, wo steckt denn dein Frauchen?“
    Der Dackel unterbricht sein andächtiges Lecken und schnüffelt mit erhobener Nase in die Luft...
    Plötzlich erinnert sich Perry seines kleinen Freundes, der auf der Ufermauer auf ihn wartet.
    Rasch eilt er an Deck und ruft leise nach Dicki.
    Wenig später ist Dicki zur Stelle.
    „Was ist los, Mister Clifton?“ fragt er aufgeregt.
    „Komm herein!“
    Zögernd betritt Dicki zuerst das Boot und dann die Kabine. Lebhaft schnuppernd untersucht der Vierbeiner den neuen Besucher und läßt sich zufrieden knurrend hinter den Ohren kraulen...
    „Ist das Jocky?“
    „Es ist anzunehmen, Dicki. Genau weiß ich es natürlich auch nicht“, antwortet Perry, während er nachdenklich den Hund betrachtet.
    „Und wo ist die Frau?“
    Dicki wendet sich suchend um. „Sie ist nicht da!“ beantwortet er seine Frage selbst.
    „Nein, sie ist nicht da. Aber wir müssen damit rechnen, daß sie jeden Augenblick erscheint.“
    „Vielleicht hat sie uns schon gesehen“, wirft Dicki erschrocken ein.

    „Auch diese Möglichkeit müssen wir einkalkulieren. Auf alle Fälle verschwindest du sofort im Wagen.“
    Perry Clifton läßt Dicki keine Zeit zu langen Widerreden.
    „Hier“, sagt er bestimmt, „hast du den Autoschlüssel. Du setzt dich hinein und verhältst dich mucksmäuschenstill.“
    „Und was tun Sie?“
    „Ich bleibe hier und werde auf die Dame warten.“
    Dicki murmelt etwas Unverständliches, es muß etwas ähnliches wie ,Großvater’ gewesen sein, und verschwindet durch die Tür. Wenig später hört man ihn über den Bootssteg gehen.
    Die Minuten schleichen dahin.
    Perry Clifton sieht sich in der Kajüte um. Sie hat eine mehr als armselige Einrichtung.
    Der Tür gegenüber befindet sich ein uralter, wurmstichiger Kleiderschrank, dem das linke vordere Bein fehlt. Damit er nicht nach vorne kippt, hat man ihm ein Stück Ziegelstein untergeschoben.
    In der Ecke daneben stehen an einem kleinen runden Eisentisch, der früher einmal weiß lackiert war, zwei Korbsessel. Die Kissen darin sind grau und verschlissen.
    Zur Vervollständigung dieser trostlosen Einrichtung tragen ein Metallgestell mit Waschschüssel und ein größerer rechteckiger Tisch bei, der an der Fensterseite vor einer Bank steht.
    Über allem liegt eine fingerdicke Staubschicht.
    Erhellt wird diese gespenstische Szenerie durch einen vor Schmutz starrenden Kerzenstummel, der im Deckel eines Marmeladenglases auf dem Tisch am Fenster steht.
    Der braune Dackel liegt zusammengerollt vor Perry und läßt keinen Blick von ihm. Ab und zu stößt er ein leises, klagendes Winseln aus; so, als wolle er Perry auf sich aufmerksam machen.
    Perry Cliftons Nerven sind zum Zerreißen gespannt.
    Er hat sich in die Bank vor dem Kajütenfenster gezwängt und versucht, in der draußen herrschenden milchigen Dunkelheit etwas zu erkennen...
    Dicki sitzt regungslos im Auto und starrt ebenfalls in den Nebel.
    Es ist zwanzig Uhr fünfzehn. Eine reichliche Viertelstunde warten sie schon.
    Dicki muß an eine ähnliche Situation denken. Damals im Wald von Hertford, als Perry die Jagdhütte des Barons Kandarsky durchsuchte und er, Dicki, draußen auf passen mußte.
    Dickis Erinnerungen werden in diesem Augenblick schlagartig unterbrochen.
    Das Geräusch von Schritten bringt ihn in die Gegenwart zurück. Es sind schwere Schritte, die sich ihm da von hinten nähern.
    Dickis Herz klopft bis zum Hals, als er sich vorsichtig im Sitz umdreht.
    Noch ist jedoch nichts zu erkennen. Der Nebel gleicht einem undurchdringlichen Vorhang.
    Perrys kleiner Freund ist überzeugt, daß diese Schritte von keiner Frau stammen.
    Wuchtig und dumpf hallen sie über das Kopfsteinpflaster des Uferstreifens.
    Dicki macht sich ganz klein. Plötzlich ist die Gestalt aufgetaucht.
    Es ist die breite, untersetzte Figur eines Mannes, der, ohne jegliches Interesse für seine Umgebung, nur ein Ziel zu kennen scheint.
    Unaufhaltsam strebt er dem Steg zu den Hausbooten zu ...
    Perry Clifton hat den Mann in diesem Augenblick ebenfalls gesehen.
    Und es gibt keinen Zweifel daran, daß er zu den Booten will.
    Nur noch Sekunden... die schweren Tritte des Unbekannten poltern über die Planken.
    Wieselschnell und geräuschlos ist Perry zur Tür gehuscht. Die Schritte sind

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