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Ein Fall für Perry Clifton

Ein Fall für Perry Clifton

Titel: Ein Fall für Perry Clifton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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vor sich hin zu kichern.
    „Sind Sie wenigstens musikalisch?“
    Perry sieht alles andere als intelligent aus...
    „Leidlich“, bringt er endlich hervor... „Hat das was mit dem Preis zu tun?“
    „Unter Umständen ja... Aber fragen Sie mich nicht. Ich rede ungern über andere Leute.“
    „Das ist ein feiner Zug, Mistreß...“ gibt Perry zu und weiß nicht, was er mit dem merkwürdigen Gerede anfangen soll. „Nur das Wichtigste... wo finde ich Miß Wimmerford?“
    „Wenn sie nicht gerade bei Gibbon in der Sackfield-Street Schallplatten verkauft, ist sie bestimmt zu Hause. Whitman-Street 20.“
    „Sie sind ein Engel, Mylady. Eine letzte Frage: Hat sie zufällig einen Hund?“
    „Letzte Antwort, Mister: Hat sie!“
    Perry steht noch immer wie vom Donner gerührt, als die Frau längst im Inneren ihres Bootes verschwunden ist.
    Zuerst langsam, dann immer schneller setzt er sich in Bewegung... Als er seinen Wagen erreicht, ist er etwas außer Atem...

Der erste brauchbare Hinweis

    Nach langem Suchen findet Perry Clifton den winzigen Plattenladen von Pat Gibbon in der Sackfield-Street. Vier wacklige Stufen führen zum Geschäftseingang, und Perry kann sich des Gedankens nicht erwehren, daß hier nur Idealisten kaufen.
    Perry Clifton muß unwillkürlich an Jan Krenatzki denken.
    Denn gegen die Finsternis, die in Gibbons Laden herrscht, kommen ihm Krenatzkis Geschäftsräume verschwenderisch beleuchtet vor.
    Pat Gibbon selbst ist ein rothaariger Ire, der eher in eine Catcher-Arena gepaßt hätte als hinter die Theke eines Plattenladens. Fast zwei Meter lang und von wahrhaft herkulischen Ausmaßen steht er plötzlich wie aus dem Boden gewachsen vor Perry Clifton.
    „Guten Tag, Sir“, wünscht er mit unbewegtem Gesicht.
    „Guten Tag...“ erwidert Perry und blickt anerkennend zu Gibbon auf.
    „Tja...“ sagt er und überlegt, wie er seine Fragen am besten formuliert.
    „Tja?“
    „Ich kam eigentlich wegen Miß Wimmerford...“
    „So?“
    „Miß Wimmerford ist wohl nicht da?“
    „Sehen Sie sie?“
    „Nein... Wenn Sie sie nicht zufällig in einem Regal versteckt haben...“ versucht Perry zu scherzen. Es ist ihm nicht entgangen, daß sich Gibbons Miene schlagartig verfinsterte, als er Miß Wimmerfords Namen nannte.
    ,Wenn ich noch lange herumstehe und Fragen stelle, laufe ich Gefahr, daß mich dieser Riese verprügelt’, durchfährt es Perry, und er schielt verstohlen nach der Tür.
    Doch da wird Mister Gibbon mit einem Male gesprächig.
    „Sie ist seit zwei Tagen nicht ins Geschäft gekommen... Hören Sie? Seit zwei Tagen, Mister...“
    ,Geschäft’ denkt Perry und schickt einen Blick in die Runde. Doch dann zwingt er sich zu einem empörten Kopfschütteln. „Unerhört“, nuschelt er dazu.
    Pat Gibbon wedelt wütend mit seinen gewaltigen Armen. Dazu schnauft er aufgebracht:
    „Das hat man davon, wenn man Leuten Arbeit und Lohn gibt, die mit den Fingernägeln am Himmel kratzen...“
    Perry Clifton versteht kein Wort von alledem. Als er endlich wieder auf der Straße steht, wischt er sich aufatmend den Schweiß von der Stirn.
    Wennschon — dennschon, denkt er und macht sich auf den Weg zu Miß Wimmerford in die Whitman-Street. Gespannt darauf, zu sehen, wie jemand aussieht, der mit den Fingernägeln am Himmel kratzt.
    Eis ist ein Weg vom Regen in die Traufe.

    Das Haus Whitman-Street 20 entstammt der Viktorianischen Zeit und hat sicher einst bessere Tage gesehen. Der Putz ist an vielen Stellen abgebröckelt und läßt das dreistöckige Haus unschön erscheinen. Ebenso ist der Anstrich von Fenstern und Türen dringend erneuerungsbedürftig.
    Die Innenwände in Hausflur und Treppenaufgang zeigen verblichene Malereien und Risse von beachtlichen Ausmaßen.
    Jane Wimmerford wohnt im obersten Stockwerk.
    Perry Clifton drückt auf den Klingelknopf über dem riesigen Messingschild mit dem Namen ,Wimmerford’ .
    Ein junges Mädchen, ganz in Schwarz mit übergebundenem weißen Schürzchen, öffnet.
    Ihr kleines Vollmondgesicht verzieht sich geringschätzig, als sie Perrys ansichtig wird. Und ihre Himmelfahrtsnase rümpfend, näselt sie von oben herab:
    „Wir brauchen nichts, Mister...“
    Blitzschnell schiebt Perry seinen Fuß zwischen Tür und Pfosten.
    „Verzeihung, Miß Wimmerford, ich müßte dringend mit Ihnen sprechen. Zu Ihrer Beruhigung: Es handelt sich weder um Schnürsenkel, Druckknöpfe, Staubsauger und Fensterleder, noch um Versicherungen.“
    Der wütende Ausdruck in den Augen des Mädchens

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