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Ein Fall für Perry Clifton

Ein Fall für Perry Clifton

Titel: Ein Fall für Perry Clifton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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sonst?“
    „Baron Kandarsky!“
    Und nun ist es schon das zweite
Mal am heutigen Abend, daß Ted Lashers Kinnlade nach unten klappt.
    „Mach den Mund zu, Ted, dein
Blinddarm kriegt’s Reißen“, witzelt Orville betont burschikos, obgleich ihm
alles andere als witzig zumute ist. Er setzt seine Mütze auf und geht zur Tür.
    „Wenn was los ist, ich bin bei
Baron Kandarsky zu erreichen.“
    „Okay, Paul“, ist alles, was
der Polizist Lasher erwidern kann.
    Sergeant Orville wird bereits
erwartet. Ohne Umschweife führt ihn der Baron in das Zimmer, in dem sich das
Unfaßbare ereignet hatte. Während Orville dem Baron folgt, hört er mit Verwunderung
den Lärm einer ausgelassenen Gesellschaft, und sekundenlang blitzt in ihm der
Verdacht auf, daß sich der Baron nur einen schlechten Scherz erlauben will. Als
er wenig später die angstvollen Blicke der Baronin sieht, wischt er jedoch
diese Vermutung fort.
    Sie guckt wie der Chauffeur,
knüpfen seine Gedanken einen Faden zu den Ereignissen im Wachlokal.
    „Anna, das ist Sergeant Orville
vom 18. Polizeirevier.“
    „Guten Abend, Sergeant.“ Ihre
Stimme vibriert noch immer.
    „Guten Abend, Mylady. — Im übrigen , Sir, ich bin mir nicht ganz klar darüber, daß ich
Sie am Telefon richtig verstanden haben.“
    Der Baron läßt sich nicht
anmerken, daß ihn diese Äußerung in Erstaunen setzt, denn am Telefon hatte der
Sergeant klar und deutlich seine Worte wiederholt.
    Mit hilflosem Zucken seiner
Schultern unterstreicht er, daß er es riskieren muß, für verrückt gehalten zu
werden.
    „Es ist alles so
unwahrscheinlich, daß ich Ihnen den Unglauben nicht übelnehme.“
    „Ich bitte Sie, Sir...“
versucht der Sergeant zu beschwichtigen. „Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir
den Ablauf der Ereignisse schildern würden.“
    „Wir standen hier im Zimmer“,
beginnt der Baron, „und unterhielten uns.“
    „Wie ich höre, haben Sie
Gäste?“
    „Ja. Wir hatten uns hier in das
Zimmer zurückgezogen, um über einen kleinen Scherz zu beraten...“
    „Aha...“ Orvilles Stimme hat
wohl ein wenig skeptisch geklungen, denn der Baron wirft ihm einen
mißbilligenden Blick zu...
    „Plötzlich entdeckt meine Frau
in meinem Rücken etwas ganz Absonderliches.“
    „Ein Paar graue Hosen?“
    „Sehr richtig. Ein Paar graue,
glänzende Beinkleider, die sich durch die offene Tür ins Zimmer bewegt
haben...“— stockend spricht der Baron weiter — . als wir beide dann —
wahrscheinlich voller Entsetzen — hinsahen — rannten... oder besser schwebten
sie wieder zum Zimmer hinaus...“
    Sergeant Orville macht ein
nachdenkliches Gesicht. „Merkwürdig“, murmeln seine Lippen... „Merkwürdig...
erst der Chauffeur und jetzt das... Sagen Sie, Herr Baron — kann es keine
Einbildung gewesen sein?“
    „Keinesfalls. Wir waren weder
betrunken noch sonst in unserem Urteilsvermögen getrübt... Was meinten Sie mit ,erst der Chauffeur’?“
    „Oh, nichts weiter. Nur eine
leichte Ähnlichkeit des Falles...“
    Orville verspürt wenig Lust,
dem Baron von dem Bericht des Taxichauffeurs zu erzählen. Und obgleich er
sicher ist, daß sich weder der Baron noch die Baronin geirrt haben, fragt er
ablenkend:
    „Sie glauben nicht, daß sich
einer Ihrer Gäste vielleicht nur einen Scherz erlaubt hat?“
    Als er das Kopfschütteln des
Barons sieht, setzt er noch hinzu: „Es könnte zum Beispiel jemand ein Paar
Hosen an einem Draht spazierenlaufen lassen.“
    „Das ist blanker Unsinn.
Entschuldigen Sie, wenn ich das so deutlich sage. Aber wären Sie in meiner
Situation gewesen, würden Sie eine solche Vermutung ebenfalls strikt von sich
weisen.“
    „Dann bleibt mir nichts weiter
übrig, als Scotland Yard zu benachrichtigen.“
    Der Baron runzelt die
Augenbrauen. „Man wird meiner Geschichte dort ebensowenig Glauben schenken, wie
Sie selbst es tun, Sergeant.“
    „Aber Sir, das dürfen Sie nicht
sagen... Ich werde noch heute abend den Chauffeur
vernehmen. Vielleicht ergeben sich irgendwelche Fakten.“
    Polizeisergeant Paul Orville
kehrt zum Revier zurück. In seinem Kopf geht es zu wie in einem Ameisenhaufen.
    Die Gedanken laufen kunterbunt
durcheinander. Was soll er glauben — was nicht? Er hat noch nie gehört, daß es
allein herumlaufende Hosenbeine gibt.
    Bei diesem Punkt angelangt,
verflucht er seinen Entschluß, Polizist geworden zu sein. Warum hat er nicht
den Beruf eines Kellners ergriffen. Oder den eines Schornsteinfegers?
    Auf jeden Fall wird er sich
sofort noch

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