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Ein Fall von Liebe

Ein Fall von Liebe

Titel: Ein Fall von Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Merrick
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Kuß, den du je im Leben bekommen hast, und dann gehe ich.« Er stand auf, ging zu Charlie und hockte sich neben ihn. Sie küßten sich lange, dann warf er den Kopf zurück, und sie blickten einander an.
    »Ich möchte nicht, daß du ohne mich fährst«, sagte Charlie. »Das hätte wirklich keinen Sinn. Ich kann C.  B. nicht einfach anrufen, ich muß sie aufsuchen. Wenn möglich, möchte ich sie auf meiner Seite haben, wenn Hattie beschließt, Skandal zu machen. Du mußt mich mitnehmen.«
    Peter erhob sich und machte ein nachdenkliches Gesicht. »Ich weiß nicht recht, wie wir’s machen sollen. Hattie. Ich werde mit der Wohnung anfangen, wenn sie nicht von Polizei umstellt ist. Ich werde vielleicht sogar ihre Eltern anrufen müssen. Vielleicht weiß C.  B. schon etwas, das ich wissen müßte. Ja, es ist besser, du rufst sie jetzt gleich an, um zu hören, ob sie schon etwas weiß.«
    »O. k.« Charlie stand vom Tisch auf, wählte die Nummer und wartete gespannt. Peters schöne Pläne würden die Aussprache mit ihr noch erschweren: daß sie beide ganz offen zusammen auf dem Lande wohnten, daß er malte und von Peters Geld lebte. Er wappnete sich darauf, von C.  B. eine Andeutung zu hören, daß sich durch Hattie ein Skandal zusammenbraute. Am Apparat meldete sich eins der Mädchen, das ihm sagte, C.  B. werde erst nach dem Lunch zurückerwartet. Nichts in ihren Benehmen ließ eine kritische Situation vermuten. Er ließ bestellen, er werde in ein oder zwei Stunden vorbeikommen. Dann hängte er ein und wandte sich Peter zu. »Es scheint noch nichts passiert zu sein.«
    »Gut. Aber jetzt müssen wir uns überlegen, wie und wo wir uns immer erreichen können. Ich werde vielleicht einiges erfahren, das du sofort wissen mußt, zumal wenn die Polizei mit im Spiel ist. Ich möchte dich nicht besonders gern bei C.  B. anrufen. Du hast meine Nummer. Ich werde versuchen, alles von meiner Wohnung aus zu regeln. Wenn es unumgänglich ist, werde ich dich anrufen, sonst warte ich auf dich.« Er ging auf Charlie zu, stellte sich vor ihn und blickte ihm ernst in die Augen. »Es ist mir gleich, was du sagst, aber du mußt festbleiben. Ich meine das ernst. Ich gehöre dir ganz und liebe dich und werde dich immer lieben. Aber noch kann sie unser Glück zerstören, wenn du es zuläßt. Sie wird es versuchen.«
    »Das kann ihr nie und nimmer gelingen. Ich bete dich an. Ich meine das wörtlich. Auf meinen Knien.«
    Peter berührte seinen Arm. Seine Augen ruhten einen weiteren Moment lang auf Charlies, dann wandte er sich ab. »Nun, es ist besser, wir brechen jetzt auf. Wir werden heute Nacht hierher zurückkommen müssen. Wenn der Nachmittag vorüber ist, werde ich die Wohnung nicht mehr benutzen können.«
    Sie fuhren in die Stadt, unterhielten sich und schwiegen dann wieder nachdenklich. Peter hielt vor C.  B.’s Haus. »Wenn du nichts von mir hörst«, sagte er, »mach dir keine Sorgen. Denn das bedeutet, daß alles in Ordnung ist. Komm nur, sobald du kannst, zu mir. Wenn ich nicht dort bin, wirst du warten müssen.«
    Sie drückten sich die Hand, dann stieg Charlie aus, und Peter fuhr davon.
    Er parkte den Wagen, ›El Morocco‹ gegenüber. Er holte tief Atem, überquerte die Straße und drückte auf den Kleingelknopf neben dem Namen Mills. Er war sehr erregt, aber er hatte geprobt, was er Hattie sagen würde, und war darum fast enttäuscht, als ihm nicht aufgemacht wurde. Er wollte das schnell hinter sich bringen. Nachdem er mehrmals vergeblich geklingelt hatte, öffnete er die Tür mit seinem Schlüssel. Am Ende des Flurs horchte er an der Wohnungstür, ehe er sie behutsam aufschloß. Er ging auf Zehenspitzen hinein und spähte ins Wohnzimmer. Nichts. Er ging weiter hinein, bis er in den Alkoven blicken konnte. Er atmete erleichtert auf und blickte um sich. Die Wohnung wirkte sehr aufgeräumt. Er war auf Blutlachen vorbereitet gewesen, aber das Bett war gemacht, und nirgends waren Spuren eines Kampfes. Dann sah er auf dem Schreibtisch im Wohnzimmer ein Blatt Papier liegen, und selbst von dort, wo er stand, konnte er sehen, daß es ein Brief war, der mit der in großen Buchstaben geschriebenen Anrede begann: »Du Schwein.« Er ging hin und nahm das Blatt in die Hand.
Du Schwein,
wenn du wagst, wieder herzukommen, wirst du sehen, daß nichts von meinen Sachen mehr da ist. Sorge nur ja dafür, daß ich dich nie wiedersehe! Ich wollte dich eigentlich der Polizei übergeben, aber meine Eltern schworen, sie würden dann nichts mehr

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