Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Fall von Liebe

Ein Fall von Liebe

Titel: Ein Fall von Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Merrick
Vom Netzwerk:
aber es hätte noch schlimmer sein können. Stimmt es, daß sie seine Frau ist?«
    Peter nickte. »Einen Moment.« Er ging zur Schlafzimmertür.
    Charlie richtete sich im Bett auf. Sie blickten einander an, und Peter nickte. »Es geht ihr gut.« Charlie sank in die Kissen zurück, während Peter zu dem Arzt zurückkkehrte.
    »Ist es nicht ernst?«
    »Ernst genug, um mich zu rufen. Es war richtig, daß du’s getan hast. Die Blutung ist fast gestillt. Sie hat wirklich ihre Zähne in ihn hineingebohrt. Frauen sind gemeiner als Männer. In ein bis zwei Wochen wird es wieder funktionsfähig sein. Ich hätte nichts dagegen, ihn mir dann noch einmal anzusehen.« Er zwinkerte Peter mit den Augen zu. »Ich muß jetzt schnell weg.«
    »Möchtest du nicht einen Drink? Jedenfalls von Herzen Dank. Es tut mir leid, daß ich dich so spät noch habe bemühen müssen.«
    »Für dich bin ich jederzeit da. Grüße Tim und Walter.« Er gab Peter einen Klaps auf den Hintern und ging. Peter kehrte ins Schlafzimmer zurück.
    Charlie blickte zu ihm auf. »Hast du sie gesprochen?«
    »Nein, aber es ist alles in Ordnung. Ich brauche jetzt dringend einen Drink. Komm mit. Ich werde dir alles berichten.«
    Es war für Peter ein unbehagliches Gefühl, daß Charlie in dem Schlafzimmer war. Er glaubte nicht, daß Tim das gefallen würde. Er wartete, daß Charlie aufstand, und ging ihm in das andere Zimmer voraus. Charlies nicht angerührter Whisky stand noch auf dem Tisch. Er tat noch etwas Eis hinein und goß sich selber einen ein. Charlie beobachtete ihn.
    »Tut es nicht mehr so weh?« fragte Peter.
    »Nein. Viel weniger. Aber nun erzähl mir.«
    Peter tat es. Charlie ließ sich in einen Sessel fallen, legte den Kopf in die Hände und preßte die Finger auf die Schläfen.
    »Gott sei Dank! Ich hatte wirklich geglaubt, ich hätte sie getötet. Ich weiß nicht, was ich dachte, als ich es tat. Ich war so betrunken, daß ich vielleicht überhaupt nichts dachte. Ich wollte sie wahrscheinlich wirklich töten. Ich weiß, ich habe an dich gedacht.« Er lehnte sich in dem Sessel zurück und schloß die Augen. »Wie wird es jetzt weitergehen? Es ist alles so furchtbar gewesen. Alles. Ach, Kleiner, warum sind wir nicht zusammen geblieben?« Tränen traten ihm aus den Augen und rannen über seine Wangen.
    Peters Hand umklammerte sein Glas. Er blickte hinein und schüttelte den Whisky. »Bitte, weine nicht. Es ist nun einmal passiert.«
    Ein langes Schweigen folgte.
    »Kann ich heute nacht hierbleiben?« fragte Charlie dann.
    »Nein.« Peter brachte das Wort kaum heraus.
    Charlie hob den Kopf, rieb sich mit der Hand die Augen und blickte um sich. »Was ist dies für eine Wohnung? Hält dich jemand aus?«
    Peter wandte sich ab und trank einen Schluck Whisky. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, konnte es aber nicht. Er wartete einen Augenblick, bis die Kränkung nicht mehr weh tat. »Diese Frage ist völlig unangebracht. Du hast kein Recht, sie zu stellen. Aber nein, es ist meine Wohnung. Ein Freund hat sie mir geliehen.«
    »Nun, was werden wir tun?«
    Peters Körper versteifte sich. Er schloß kurz die Augen und holte tief Atem. »Wir?«
    »Du weißt, daß ich dorthin nicht zurück kann. Ich will sie nie wiedersehen. Ach, Kleiner, ich habe so ganz auf dich gezählt. Ich muß es. Ich kann so nicht zu C.  B. gehen. Du mußt mir helfen.«
    Peter schluckte schwer. Tränen traten ihm in die Augen. »Bitte, bitte«, bettelte er. »Es ist da so vieles, was du noch nicht weißt. Ich will alles tun, was ich kann. Du weißt das. Aber es gibt gewisse Dinge, die ich nicht tun kann. Wie kann ich helfen?«
    »Wir müssen eine Bleibe für mich finden. Hattie ist zu allem fähig. Sie könnte zur Polizei laufen, könnte mich wegen tätlicher Beleidigung und Mißhandlung anzeigen, ja, vielleicht sogar wegen versuchten Mordes oder Gott weiß was. Wenn sie sich das in den Kopf setzt, würde sie es tun. Furcht vor einem Skandal würde sie nicht davon zurückhalten. Vielleicht sollte ich New York verlassen, bis wir klar sehen. Ich kann keinen vernünftigen Gedanken mehr fassen. Sag mir, was ich tun soll.«
    Da es jetzt um praktische Entscheidungen ging, hatte sich Peter wieder ganz in der Gewalt. »Ich verstehe, was du meinst. Vielleicht solltest du für ein paar Tage verreisen. Ich werde alles für dich tun, aber ich kann dich nicht hierbleiben lassen. Es geht da noch um jemand anderen. Außerdem bin ich in dieser Stadt nicht allzu schwer zu finden. Wenn Hattie etwas von

Weitere Kostenlose Bücher