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Ein Fall von Liebe

Ein Fall von Liebe

Titel: Ein Fall von Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Merrick
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aufzusuchen. Sie verabredeten, möglichst gegen sieben sich in seiner Wohnung zu treffen. Er wußte noch nicht, was er seiner Mutter sagen würde, wenn sie herausbekam, daß sie an seinem Hochzeitstag mit ihm zu Mittag gegessen hatte.
    C.  B. legte ein Buch hin und begrüßte ihn. »Ich bin so froh, daß du gekommen bist. Ich brenne darauf, das Ende von Peters trauriger Geschichte zu hören. Ist es für einen Drink nicht zu früh? Natürlich nicht. Wie gut du aussiehst! Du bist ganz bestimmt der attraktivste Mann in der Stadt.« Sie setzte sich wieder und drückte auf einen Klingelknopf. »So, und nun erzähl mir alles.«
    »über Peter? Da gibt’s nicht viel zu erzählen. Er hat zugegeben, daß die Art, wie wir zusammenlebten, nicht gut sei. Er begann komische Gefühle mir gegenüber zu empfinden. Er sagte, er wisse, so etwas könne zwischen Männern vorkommen, und er war sofort bereit, zu Freunden zu ziehen, die er auf der Universität kennengelernt hat. Wir haben nicht viel darüber gesprochen. Er war recht verlegen.«
    »Aha.« Ein Mädchen erschien, und C.  B. bat sie, Eis zu bringen. Sie stand auf, ging zur Bar und begann Drinks zu bereiten. »Nun, wenn du zufrieden bist, muß ich es auch sein. Offenbar hat er sich wieder gefangen, nachdem er von mir weggegangen war.«
    Man brauchte mit ihr nur zusammen zu sein, und schon zerstoben alle Fragen, die einen bedrückten. Sie sagte immer das Richtige, nahm die entsprechende Haltung ein. Das Eis wurde gebracht, und er hatte keinen Vorwand mehr, ihr nicht klaren Wein einzuschenken. Er stand auf und machte ein paar unsichere Schritte auf sie zu. Sie drehte sich um und reichte ihm seinen Drink. Er nahm ihn und sagte: »Weißt du« – er trank einen Schluck –, »ich habe dir eine ziemlich sensationelle Neuigkeit zu berichten. Du wirst wahrscheinlich glauben, ich sei verrückt. Wir haben heute geheiratet.«
    »Wirklich, mein Liebster? Warum erfahre ich das erst jetzt? Aber vor allem sag mir, wer ›wir‹ sind?«
    Er warf den Kopf zurück und lachte erleichtert. »Ich scheine wirklich dummes Zeug zu reden. Hattie natürlich. Hattie und ich haben vor einer Stunde geheiratet.«
    Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich nicht. Sie nahm ihm sein Glas ab und stellte beide Gläser auf die Bar. Dann ging sie durch das Zimmer und drückte auf den Klingelknopf. Sie drehte ihm den Rücken, bis das Mädchen wieder erschien. Er stand wie angewurzelt da, konnte kaum atmen. Sie konnte doch nicht so sehr dagegen sein, daß sie sich weigerte, mit ihm zu sprechen.
    »Eine Flasche Moet et Chandon bitte«, sagte sie, »in einem Eiskübel.« Dann drehte sie sich um, streckte ihm ihre Arme entgegen, und ihre Augen lächelten. Er starrte sie an, lachte wieder schallend und eilte auf sie zu. Sie küßte ihn auf beide Wangen, trat dann einen Schritt zurück und blickte ihn an.
    »Es war sehr häßlich von dir, es mir nicht schon eher zu sagen, aber wahrscheinlich war das Hatties Werk.«
    »Nun ja. Sie wollte nicht, daß jemand es erfuhr, ehe es geschehen war.«
    »Ich verstehe das völlig. Sie fürchtete, daß ihre schrecklichen Eltern dich überall herumreichen wollten. Es gibt nichts Barbarischeres als eine lange Verlobungszeit. Wann habt ihr es beschlossen?«
    »Erst gestern. Wir waren immer so viel zusammen, daß eine Ehe das einzige Vernünftige zu sein schien. Und da Peter ausgezogen ist, wurde es für sie möglich, zu mir zu ziehen.«
    Das Mädchen kam mit dem Champagner, und C.  B. öffnete die Flasche geschickt. Sie füllte ein Glas, drehte es und hielt es hoch. »Auf dein Wohl, mein Liebster. Ich wünsche dir viel, viel Glück.« Sie trank und dann füllte sie ein Glas für ihn und reichte es ihm. Er war ihr so dankbar, bewunderte und liebte sie so, daß er am liebsten geweint hätte. Sie war einmalig! Wer sonst hätte die Nachricht, ohne mit der Wimper zu zucken, ohne auch nur die Andeutung eines Vorwurfs, daß sie überraschend kam, aufgenommen?
    »Du bist wunderbar, C.  B.«. Er prostete ihr zu: »Auf dein Wohl.«
    »Ach, mein Liebster, ich hoffe, es wird der glücklichste Tag in unser aller Leben sein. Es ist so aufmerksam von dir – von euch beiden –, daß du allein gekommen bist. Es ist die letzte Gelegenheit für mich, mit dir allein zu sein. Von jetzt an gehörst du Hattie. Ich will diesen Augenblick genießen. Füll mein Glas. Wir sollten uns einen kleinen Schwips antrinken.« Sie setzte sich. Charlie stellte die Flasche in den Eiskübel und den zwischen sie. Sie

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