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Ein Fall von Liebe

Ein Fall von Liebe

Titel: Ein Fall von Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Merrick
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blickten einander an und lachten. »Ich möchte alles darüber hören«, sagte sie. »Wann hast du gemerkt, daß du verliebt warst? Hattie war natürlich von Anfang an in dich verliebt. Ich habe ihr das schon angesehen, als du das erstemal mit ihr hier warst.«
    »Ja, das sagt sie auch. Bei mir hat es wohl etwas länger gedauert.«
    »Ich glaube, das ist bei einem Mann ganz normal. Frauen kennen sich in solchen Dingen besser aus. Macht sie in ihrer Karriere Fortschritte? Wird sie beim Theater bleiben?«
    »O ja. Die Leute sagen, sie sei gut, weißt du. Sie hat mehrere Möglichkeiten, aus denen etwas werden könnte.«
    »Habe ich dir schon erzählt, daß Sapphire mir geschrieben hat? Sie hat mich zu ihrer Premiere eingeladen, stell dir vor. Wer zuletzt lacht, lacht am besten. Gott sei Dank habe ich nicht versucht, sie hier festzuhalten. Wird es nicht für dich ein wenig schwierig sein, wenn Hattie ein Engagement bekommt?«
    »Wieso?«
    »Die Theaterleute führen ein so ungeregeltes Leben. Die ganze Nacht auf und den ganzen Tag schlafen. Nun vielleicht gibt sie die Schauspielerei auf. Ich bin sicher, sie wird es viel befriedigender finden, statt Schauspielerin deine Frau zu sein.«
    »Das bezweifle ich. Sie ist auf das Theater ganz versessen.«
    »Natürlich. Sie ist ja noch eine Anfängerin. Mit der Zeit wird sie bestimmt merken, daß es wirklich zu verrufen ist. Jeder, der sich mit ihm einläßt, wird durch das Theater verdorben, obwohl ich sicher bin, daß Hattie sich als Ausnahme erweisen würde. Ihr sucht doch gewiß eine größere Wohnung?«
    »Daran haben wir noch nicht gedacht.«
    »Aber das mußt du, mein Liebster. Du mußt an Hattie denken. Die Wohnung paßt nicht für ein Ehepaar. Eine Frau braucht einen Winkel, in den sie sich zurückziehen kann.«
    Charlie dachte an Hattie gestern nacht und mußte fast lachen. Wofür brauchte sie einen Winkel für sich? »Nun, wir werden’s sehen. Sie ist natürlich noch nicht eingezogen. Sie ist jetzt zu Hause und packt einen Koffer. Ihre übrigen Sachen wird sie erst morgen bringen.«
    »Nun, ich bin sicher, du wirst noch dahinterkommen, daß ich recht habe. Du mußt es vorschlagen. Sie darf nicht das Gefühl haben, dir lästig zu sein. Es wäre ganz normal gewesen, wenn sie es abgelehnt hätte, dich zu heiraten, ehe du eine größere Wohnung gefunden hast.«
    »O. k., ich werde sie fragen, aber ich glaube nicht, daß ihr das wirklich wichtig ist.«
    »Unsinn. Übrigens, ich werde dich wohl von jetzt an nicht mehr finanziell unterstützen können. Ich weiß, du würdest das nicht mehr wollen.«
    »Warum nicht?« rief er. Es konnte nicht ihr Ernst sein. Sie mußte wissen, daß er es jetzt mehr brauchte denn je. Hattie gab das Geld mit vollen Händen aus; er hätte nicht daran gedacht, sie zu heiraten, wenn ihm nicht diese Unterstützung sicher war.
    »Nun, du bist jetzt ein verheirateter Mann, mein Liebster. Es wäre nicht richtig, wenn du in irgendeiner Weise von mir abhingest, so gern ich es auch hätte. Ich bin sicher, Hattie würde es nicht wollen. Frauen möchten ihre Männer ganz für sich selbst haben. Selbst harmlose alte Großmütter stehen ihnen da im Wege. Ihr habt gewiß über eure Finanzen gesprochen. Du hast sicherlich nicht erwartet, daß ich dir in alle Ewigkeit das Geld geben würde. Vielleicht hat Hattie etwas eigenes Geld.«
    »Ein bißchen, glaube ich«, gab er betrübt zu. Sie hatte offenbar recht. Er müßte sich schämen, daß er auf ihre Hilfe gezählt hatte.
    »Nun ja«, sagte sie, »wir müssen jetzt an ein prächtiges Hochzeitsgeschenk denken. Geld? Das ist so kalt. Vielleicht darf ich euch eure neue Wohnung einrichten. Ein paar wirklich gute Sachen. Eine hübsche Umgebung ist so wichtig.«
    »Und wenn wir nun nicht umziehen?« Lieber Geld als Möbel, konnte er nur denken.
    »Nun jetzt, da du verheiratet bist, glaube ich, wirst du mit mir darin übereinstimmen, daß wir Zeit haben, zu sehen, wie sich alles entwickelt.«
    »Ja, natürlich.«
    »Du weißt, du wirst einmal alles, was ich besitze, erben. Deine Mutter und dein Bruder werden nichts bekommen. Ich wünschte, es gäbe eine Möglichkeit, dir das Geld, wenn du’s brauchst, schon jetzt zu geben, solange du noch jung bist. Aber du wirst dich leider gedulden müssen, mein Liebster. Ich werde ja nicht ewig leben.«
    »Sei nicht töricht, C.  B. Ich will nichts haben, und du bist noch gar nicht alt.«
    »Danke. Ich fühle mich auch nicht alt. Es war so entzückend zu beobachten, wie du

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